DMM Der Mobilitätsmanager

3 www.dmm.travel Nun könnten sich Mobilitätsmanager und Geschäftsreisende eigentlich beruhigt zurücklehnen und die Pleite von Europas zweitgrößtem Reisekonzern Thomas Cook als Randerscheinung betrachten. Das ist sie aber nicht. Denn die Insolvenz reißt die gesamte Touristikbranche in Mitleidenschaft. ••• Übrigens sucht man in den USA Pauschalrei- segeschäft und Charterflüge vergeblich. Gab’s mal, gibt’s nicht mehr. Aus gutem Grund. Big Business geht jenseits des Großen Teichs anders. Zum Umbruch kommt es auch im Geschäfts- reisesegment, ich will jetzt nicht über Digitali- sierung und Künstliche Intelligenz reden, son- dern über die Reisebüros, die zu einem guten Teil auch Firmenkunden betreuen. Für sie, aber auch die Travel Management Companies scheinen die goldenen Zeiten zu Ende zu ge- hen. Ihr Kampf um den Kunden wird immer härter und es geht nur noch darum, wer die besten Lebenserhaltungsmaßnahmen ergreift, meist auf Kosten der eigenen Substanz. Value aus eigener Kraft zu schaffen, wer unter den Reisebüros kann das noch? Die laufend publi- zierten Übernahmen auch bei den TMCs spre- chen Bände. Drei Luftfahrt-Pleiten. Auch bei vielen Airli- nes hat das große Zittern begonnen. Ihnen droht die Klimakeule. Drei sind schon mal im September abgestürzt. Grounding wegen meist katastrophaler Überschuldung, Selbst- überschätzung des Managements, falscher Strategien und und und. Ich fürchte, dass so manche Fluglinie wohl auch 2020 flügellahm werden wird. Das gilt übrigens nicht nur für kleine Carrier. Auch die meisten Netzwerk- Airlines fliegen „auf Naht“ und könnten ohne die rasante Zunahme von Ancillaries und immer neue Überlegungen, den Kunden das Geld aus der Tasche zu ziehen (siehe z.B. Preispolitik der Lufthansa Group bei den Premiumklassen) nicht überleben. Hoch spekulative Entwicklung. Ein Übri- ges dazu tun die Diskussionen um die Decke- lung von Wachstum der Airlines, um höhere Luftfverkehrs- und Emissionsabgaben, Besteuerung von Kerosin und die Tatsache, dass klimaneutrales Fliegen auf Jahrzehnte hinaus nicht möglich sein wird. Die Entwick- lung in der Zivilluftfahrt ist hoch spekulativ und man kann sich auf nichts verlassen. Zu denken gibt mir eine Aussage der US-ameri- kanischen International Council on Clean Transportation. Die US-Organisation hatte dieser Tage darauf hingewiesen, dass der Kohlendioxidausstoß der Luftfahrt in den ver- gangenen fünf Jahren um bis zu 70 % stärker gestiegen sei als in den Prognosen der Verein- ten Nationen (UN) erwartet. Im Schnitt lag das jährliche Wachstum in jedem Jahr seit 2013 bei 5,7 %. Der höchste Ausstoß aus der Luftfahrt entfällt mit 24 % auf die USA, gefolgt von China (13 %) und Europa (4 %). Vielflieger sollen zahlen. Das Committee on Climate Change (CCC), Beratergremium der britischen Regierung, empfiehlt eine Abgabe für Vielflieger, um den rasch weiter steigenden Ausstoß von Kohlendioxid der Luftfahrt in den Griff zu bekommen. Ziel sind in erster Linie wohl Firmenkunden, sprich, Geschäftsreisende. Nach Daten des britischen Verkehrsministeriums ist 1 % der Bevölkerung für fast 20 % aller Auslandsflüge verantwort- lich. Die Unterlagen zeigen auch, dass 2018 etwa 10 % der Bevölkerung für mehr als 50 % der internationalen Flüge verantwortlich waren. Die Transportbranchen haben sich zu einer Reduzierung verpflichtet und setzen dabei auf technologischen Fortschritt, alterna- tive Treibstoffe und gesteigerte Effizienz. Doch wird das nicht ausreichen, warnt das CCC. Wir sind dabei. Auch wichtig: Der VDR holt die größte europäische Business Travel Veran- staltung 2019 bereits zum sechsten Mal nach Deutschland! Gemeinsammit der GBTA tagt der Verband vom 19. bis 21. November in München. DMM ist als das einzige Print-Fach- medium für Geschäftsreiseplaner und Unter- nehmensmobilität dabei. Freuen Sie sich auf eine interessante Lektüre und schauen Sie auf dmm.travel, das Portal für Geschäftsreise- und Meeting-Planer, vorbei. Gernot Zielonka Herausgeber und Chefredakteur SPEKULAT I VE ENTWICKLUNG Das aktuelle Reiseveranstalter-Modell hat sicher keine Zukunft. Und auch die Zeit der Charter-Airlines läuft definitiv ab. Beide Auslaufmodelle sind Teil einer großen Marktbereinigung, Konsolidierung klingt irgendwie zu nett. Natürlich wird immer noch viel gereist, nur verschiebt sich, wie im Business Travel-Bereich, sehr viel Geschäft zu Online-Anbietern bzw. zu den Leistungsträgern. Editorial • Unter uns IHR NEUER FIRMENWAGEN DAS WORLD CAR OF THE YEAR DER VOLLELEKTRISCHE JAGUAR I PACE Jaguar I-PACE EV400 294 kW (400 PS): 24,8–22,0 kWh/100 km; 0 g/km; (gemäß VO(EG) 692/2008) nach WLTP*. Beispielhafte Abbildung der genannten Baureihe. *WLTP (Weltweit harmonisiertes Prüfverfahren für leichte Nutzfahrzeuge) ist das neue Prüfverfahren für Kraftsto™- und Energieverbrauch, Reichweite und Emissionen, das 2017 eingeführt wurde. Es dient dazu, realistischere Verbrauchswerte zu liefern. Die Fahrzeuge werden dabei mit Sonderausstattung und einem anspruchsvolleren Fahrprofil unter schwierigeren Testbedingungen geprüft. Der I-PACE ändert alles. Als erstes vollelektrisches Fahrzeug von Jaguar konnte sich der Performance-SUV beim World Car of the Year Award gegen die gesamte Konkurrenz durchsetzen. Die enge Zusammenarbeit der Design- und Technik-Teams von Jaguar ermöglicht ein wirklich außergewöhnliches Fahrzeug, das sich mit kurzen Ladezeiten, hoher Reichweite und einem stilvollen Auftreten perfekt als Firmenwagen eignet. Fahren Sie mit Ihrem neuen vollelektrischen Firmenwagen von Jaguar vor – und sparen Sie dabei zusätzlich 50% auf den geldwerten Vorteil. jaguar.de/fleet-and-business

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM3MTE=