DMM Der Mobilitätsmanager

3 www.dmm.travel Niemand weiß, ob die Geschäftsreisebranche jemals wieder das Niveau der Vor-Corona-Zeiten erreichen wird. Wünschenswert wäre es. Und Airbus-Chef Guillaume Faury glaubt das auch. Aber in Zeiten der Pandemie haben viel Firmenbosse gelernt, dass man Geschäftsabschlüsse auch günstiger haben kann, ohne fette Rei- sekosten. Stichwort digitale Kommunikationsformen. ••• Einig sind wir uns natürlich darin, dass ein Wiedererstarken der Geschäftsreisen im Inter- esse aller Branchenteilnehmer ist, auch der Business Traveller selbst. Denn Kennenlernen und Kundenpflege funktionieren nun mal live am besten. Vor allem die Airlines und die Hotellerie machten bis Anfang 2020 lukrative Geschäfte mit ihren Firmenkunden. Business Class, Premium Economy und auch die First brachten den Luftfahrtunternehmen viel Geld ein, ummehr als profitabel fliegen zu kön- nen. Letztlich konnten die Fluggesellschaften auch nur wegen der satten Einnahmen aus den Premiumklassen günstigere Economy- Tarife für die Holzklassekunden realisieren. Zum Vergleich: 50 BC-Sitze brachten den Air- lines im Schnitt genauso viel Geld ein wie 200 Economy-Plätze. Sollten Business Traveller nicht im erhofften Maß zurückkehren, kann man sich ausma- len, was das für die Ticketpreise bedeutet, die herkömmliche Touristen künftig zu bezahlen haben. Dann ist wohl schnell Schluss mit Lustig und Tiefstpreisen. Eine Umstellung droht dann auch der Hotellerie. Die lebte in Vor-Corona-Zeiten zu gut drei Vierteln von den Einnahmen aus Übernachtungen, Tagun- gen und sonstigen Events der Firmenklientel. Schrumpft das Businesss mit den Geschäfts- und Tagungsreisenden, dürften auch hier die Zimmerpreise für die restlichen 25 % der Gäste kräftig steigen. Alles in allem ist die Frage nach dem Comeback der Geschäftsreise für das ganze Ökosystem der Reisewelt von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Volksverblödung durch Influencer. Die Wirtschaftspodcaster Wolfgang M. Schmitt und Ole Nymoen haben ein Buch über Influ- encer geschrieben. Hier erklären sie, warum der kalte Konsumkapitalismus der Instagram- Idole gefährlich ist. Die meisten Influencer gel- ten als nicht gerade die „Hellsten“. Dennoch investieren immer mehr Unternehmen ihr Werbebudget in fragwürdige „Figuren“, die ausschließlich dem Konsumkapitalismus das Wort reden und nicht an mündigen Followern interessiert sind, sagen die beiden Wirt- schaftspodcaster; denn das Geschäft macht man mit jenen, die blind folgen, also liken und kaufen. Die Zusammenarbeit mit Influ- encern ist nichts anderes als ein System, das vor allem Verlierer produziert, während es permanent suggeriert, dass man es schaffen könne, wenn man nur die richtigen Fotos ein- stellt, ordentlich Likes vergibt und sie einsam- melt. Man kann es auf einen Nenner bringen: Es geht nur um Volksverblödung. Sicherheit über allem. Der Weltluftfahrtver- band IATA und die Chefs der Fluggesellschaf- ten betonen, dass das Covid-Ansteckungsrisi- ko an Bord ihrer Flugzeuge sehr gering sein soll. Die Lufthansa spricht sogar von klinisch sauberer Luft. Doch am 04. April 2021 haben sich mindestens 49 Passagiere an Bord eines Airbus A321neo der neuen indischen Flugge- sellschaft Vistara auf dem Flug von Delhi nach Hongkong mit dem hoch ansteckenden Virus B1.617 infiziert. Der Vorfall bringt die angeb- liche Sicherheit während des Fliegens ins Wanken. Noch nie zuvor hätten sich so viele Menschen auf einem Flug infiziert, so die Gesundheitsbehörden in Hongkong. Wie kanadische und indische Medien meldeten, sollen allein imMärz in Kanada über 1.000 Corona-infizierte Passagiere angekommen sein. Die indische Zeitung „Tribune India“ schrieb, der Zeitraum vom 03. bis 19. März zeigt, dass fast alle Flüge von Neu-Delhi nach Toronto Covid-positive Passagiere beförder- ten. Als Konsequenz aus dem Vorfall hatte Hongkong ein sofortiges zweiwöchiges Lande- verbot für Maschinen u.a. aus Indien, Paki- stan und den Philippinen erlassen. P.S. U.a. weil sich die indische Mutante in Kanada stark verbreitete, bleiben die Grenzen Kana- das und der USA bis auf Weiteres zu. Freuen Sie sich auf eine spannende Lektüre und schauen Sie mal auf dmm.travel, das umfassende Portal für Unternehmensmobili- tät und auf unsere Facebook-Seite. Gernot Zielonka Herausgeber und Chefredakteur GANZ OHNE GEHT ES NICHT Editorial • Unter uns

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