DMM Der Mobilitätsmanager

3 www.dmm.travel Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit: Das verbrecherische Vorgehen des Kreml beweist einmal mehr, wie wahr dieser Satz ist. In den letzten Wochen erreichten uns neben dem Ukraine-Krieg beinahe täglich neue „Bad News“. Z.B. die, dass es in der Luftfahrt drunter und drüber geht. Von riesigen Warteschlagen ist die Rede, von verpassten Flügen, von Flugstreichungen usw. Schuld daran: Personalmangel. Jetzt sollen‘s Türken richten... Fachkräfte und helfende Hände fehlen auch in Hotellerie und Gastronomie. ••• Wäre Donald Trump noch im Amt, vermut- lich wären die USA aus der Nato ausgetreten, schrieb die „Washington Post“ und wir hätten unsere wichtigste Schutzmacht verloren. Gut auch, dass Marine Le Pen verloren hat. Denn auch sie will Frankreich aus der Nato führen und eine Allianz mit Russland anstreben. Dem Ziel Moskaus, Expansion nach Westen, wäre somit Tür und Tor geöffnet. Natürlich tragen auch unsere ach so gescheiten Politiker der so genannten Volksparteien eine gehörige Portion Schuld an der Misere, die Deutschland fest im Griff hat. Heute konstatieren wir, dass das Paradigma „Wandel durch Handel“ bzw. „Wandel durch Annäherung“ grandios ge- scheitert ist. Zu spüren bekommen wir alle eine Preissteigerungswelle ohnegleichen in nahezu allen Bereichen als Folge der Abhän- gigkeit von Russland und China, in die uns vor allem CDU-CSU-Politiker geführt haben. Dabei hätten es Merkel & Co. besser wissen müssen: Prof. Dr. Claudia Kemfert, Wirt- schaftswissenschaftlerin und Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (Berlin) sowie Mitglied des Sachverständigen- rats für Umweltfragen, hatte bereits vor ein- einhalb Jahrzehnten vor der Gefahr der tota- len Abhängigkeit gewarnt. Sie fand kein Gehör. Den Salat haben wir jetzt. Saurier ohne Zukunft. Vor rund 66 Mio. Jahren sind die Saurier ausgestorben, nach- dem sie fast 160 Mio. Jahre fast alle Lebens- räume auf der Erde beherrscht hatten. Nicht ganz so lange dominieren wohl Verbrennerau- tos die Welt, besser die EU-Länder. Ihnen soll es 2035 an den Kragen gehen, gute 150 Jahre nach ihrem Start mit dem Benz-Patent-Motor- wagen. Denn das EU-Parlament hat quasi ein Verbrennerverbot für Neuwagen ab 2035 beschlossen, indem neue Modelle von da an 0 CO 2 ausstoßen dürfen. Was folgte, war ein Aufschrei des VDA und des VDIK sowie der üblichen Ewig Gestrigen, die gleich den Unter- gang des Abendlands an die Wand malen. Von einer Entscheidung gegen die Bürger zu schwadronieren, wie es die VDA-Präsidentin Hildegard Müller tat, ist barer Unsinn. Bis 2035 sind es noch 13 Jahre, in denen viele Pro- bleme wie z.B. die flächendeckende Lade- infrastruktur, gelöst sein dürften. Und synthe- tische Kraftstoffe, wie sie die Gegner der E-Mobilität immer wieder ins Feld führen, sind die schlechteste aller Lösungen, jeden- falls für Pkw. Denn für die Produktion von e-Fuels braucht es Unmengen an grünem Strom, sie sind hochgradig ineffizient, wahr- scheinlich viel teuer als heutiges Benzin und die Autos stoßen trotzdem CO 2 aus. Ich denke, die E- Mobilität ist in jedem Fall die mittelfris- tig beste Lösung. Wasserstoff betriebene Autos wären mir zwar auch lieber, aber deren Zu- kunft liegt wohl noch in weiterer Ferne. 9 Euro-Ticket. Die Idee den ÖPNV günstiger zu machen, ist gut, zumal hier zu Lande die weltweit höchsten Tarife für Regional- und Nahverkehre gelten. Doch bei der Umsetzung hapert‘s. Die Bahn setzt z.B. mehr Züge ein, doch die bieten meist eine zu geringe Kapazi- tät, was zu einem Null-Komfort-Reiseerlebnis führt. Wie man‘s besser macht, dazu genügt ein Blick nach Luxemburg. Good News. Der VDR hat seine beiden Spit- zen Christoph Carnier und Inge Pirner im Amt bestätigt. Geschäftsreisen sind innerhalb der EU und nach Nordamerika wieder weitgehend ohne Einschränkungen möglich. Mit der Fusi- on von Eurostar und Thalys entsteht ein neues europäisches Hochgeschwindigkeitsnetz. Der BER ist auf gutemWeg zur wirtschaftlichen Selbstständigkeit. Hoffen wir alle auf bessere Zeiten. Freuen Sie sich auf eine spannende Lektüre und schauen Sie mal auf dmm.travel, das umfassende Por- tal für Unternehmensmobilität. Ihr Gernot Zielonka Herausgeber und Chefredakteur E IN HAUSGEMACHTES CHAOS Es war zweifellos ein riesiger Fehler, Zehntausende Beschäftigte von Airlines und Airports schon zu Beginn der Corona-Pandemie zu entlassen. Die meisten von ihnen haben sich andere, oft besser bezahlte Jobs gesucht. Und nun fehlen sie. Neue Kräfte einzustellen scheint ein schwieriges Unterfangen zu sein. Ausbaden müssen das vor allem die vielen Reisewilligen, darunter zahllose Business Traveller, die unter chaotischen Szenen vor und nach dem Fliegen leiden und auch verschlechterte Servicebedingungen über sich ergehen lassen müssen. Editorial • Unter uns

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