DMM Der Mobilitätsmanager

3 www.dmm.travel Kein rein deutsches Problem waren die Probleme an vielen Air- ports in den letzten Monaten. In UK, in den Niederlanden, aber auch in Spanien lief die Abfertigung von Flugzeugen und Passa- gieren alles andere als normal. Bemerkenswert: hier zu Lande war Chaos in diesem Sommer Alltag an vielen Flughäfen mit Ausnah- me von denen in Bayern. Dort wurden die Boden- und Securityser- vices nicht an irgendwelche Privatfirmen outgesourct. ••• Die Belegschaften an den Airports im Frei- staat sind unbefristet beschäftigt und werden nach Tarif des Öffentlichen Dienstes bezahlt. Das Einstiegsgehalt liegt bei mehr als 3.000 Euro. Neues Personal bei allen anderen Flughäfen zu finden, gestaltet sich als schwie- rig. Die Branche hat nun mal hohe Anforde- rungen an die Qualifikation und Zuverlässig- keit ihrer Beschäftigten. Hinzu kommt ein angespannter Arbeitsmarkt nach der Pande- mie, der es der Branche erschwert, neue Mit- arbeiter einzustellen, da diese oft besser bezahlte Jobs gefunden haben und im Fall einer Rückkehr höhere Gehälter fordern. Im Allgemeinen waren die Verantwortlichen der Branche wohl zu optimistisch gewesen, was die Bereitschaft der von ihnen entlassenen Leute angeht, zurückzukommen. 10 Mio. Arbeitslose… Auf Bitten des Arbeit- geberverbands der Bodenabfertigungsdienst- leister im Luftverkehr (ABL) gab die Bundes- agentur für Arbeit im Juli grünes Licht für die Anwerbung von 2.000 türkischen Kräften. Damit sollten die Personalprobleme gelindert werden. Die Sonderregelung war befristet und gilt nur für Arbeitsverträge, die spätestens am 06. November enden. Frage ich mich: In der Bundesrepublik gibt es ca. 10 Mio. Arbeitslose (die offiziell veröffentlichten Zahlen sind Fake). Und unter diesemMillionenheer da soll es niemanden geben, der hätte aushelfen können? Ärgernisse. Mal abgesehen vom nachlassen- den Service an Bord von Kurz- und Mittelstrec- kenflügen ist ein weiteres Ärgernis, dass z.B. die Lufthansa die Fast Lanes (vorübergehend) abgeschafft hat. Damit durften sich auch Business Traveller in die unendlichen Warte- schlangen einreihen... Flüge konnte man auch nicht immer buchen; denn Airlines wie KLM oder British Airways stoppten den Ver- kauf von (zumeist) Kurzstreckenflügen. Dann der ärgerliche Streik bei der Lufthansa, der den kompletten Flugbetrieb lahm legte. Auch bei der Bahn hakt‘s. Nie waren Fern- verkehrszüge so verspätet und nie zuvor fielen so viele Züge aus wie derzeit. Verursacher sind Bahnmanager aber auch die Politik, die seit den 1960er Jahren den Rückbau von Tausen- den Kilometern Schienenwegen und das Schließen von zig Bahnhöfen forcierten und die dabei die Instandhaltung und Erneuerung der Infrastruktur aus dem Blick verloren. Jetzt soll es wieder mal besser werden, Worte, die wir schon so oft gehört haben… Keine Kaufprämien für E-Autos mehr. Pri- vat- und gewerbliche Kunden sollen mehr Elektroautos kaufen. Wie soll das gehen, wenn die Förderprämie entfällt, die Listen- preise nach oben galoppieren, der Strom unendlich teuer wird, der Ausbau des Lade- netzes stockt? So wird es problematisch mit der Verkehrswende. Anpassung der Dienstwagenbesteue- rung. 13 große Unternehmen haben die Bun- desregierung aufgefordert, die Dienstwagen- besteuerung anzupassen, um im Rahmen des geplanten Klimaschutz-Sofortprogramms Anreize für die Umstellung von Fahrzeugflot- ten auf BEV zu schaffen. Danach sollen alle Vorteile für den Kauf von Verbrennern und PHEV gestrichen und die Anpassung der Abschreibungsmöglichkeiten sowie die 1 %-Regelung für alle Plug-In-Hybride durch- gesetzt werden. Zudem soll es Superabschrei- bungen für BEV geben. Bloß keine Energie-Monokultur mehr. Vormalige CDU-geführte Bundesregierungen haben das Land in eine fatale Abhängigkeit von Russland und China, eine echte Energie- falle, geführt. Die Energielandschaft der Zukunft darf keine Monokultur mehr sein. Eine Lösung: Viele von uns sollten ihre eige- nen Energieerzeuger werden. Photovoltaik ist nur ein Anfang. Sehen wir uns auf der IAA Nfz in Hannover? Freuen Sie sich auf eine spannende Lektüre und schauen Sie mal auf dmm.travel, das umfassende Portal für Unternehmensmobili- tät. Gernot Zielonka Herausgeber und Chefredakteur RUPPIGE ZE I TEN Stundenlange Wartezeiten bei den Passagierkontrollen, das war an den Flughäfen von München, Nürnberg oder Memmingen kein Thema. Während in den meisten Bundesländern die Passagierkontrollen von Privatfirmen durchgeführt werden, gilt in Bayern traditionell eine andere Regelung: Die Sicherheitsge- sellschaften in München oder Nürnberg sind in Staatsbesitz. Unter uns • Editorial

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