DMM Der Mobilitätsmanager

16 Der Mobilitätsmanager 01/02.2023 weiter steigen. Ursächlich dafür sind höhere und weiter steigende Kraftstoffpreise, Arbeitskräftemangel und Inflationsdruck infolge der astronomisch kletternden Rohstoffkosten. „Die Nachfrage nach Geschäftsreisen und Meetings kehrt zurück.“ Aber laut Patrick Andersen, CEO von CWT, werden sich Arbeitskräftemangel in der Reise- und Gastgewerbebranche, steigende Rohstoffpreise und ein größeres Bewusstsein für umweltfreundlicheres Reisen auf die Dienstleistungen der TMCs auswirken. Im Klartext: Geschäftsreisen werden sich verteuern. „Was wir jetzt sehen, sind mehrere Faktoren, die ins Spiel kommen, wenn Einkäufer von Geschäftsreisen und Einkaufsleiter ihre Reiseprogramme zusammenstellen. Statistische Reisedaten, Trendanalysen und makroökonomische Entwicklungen sind die Eckpfeiler für eine vorausschauende Geschäftsreiseplanung durch Mobilitäts- oder Travelmanager“, betont Suzanne Neufang, Chief Executive Officer von GBTA. Makroökonomische Einflüsse. Aktuell aber lässt das globales Wirtschaftswachstum wieder nach. Die Erholung auch im BusinessTravel Sektor verlangsamt sich und die Sorge vor einer Rezession greift um sich. Dennoch sieht das aktuelle Basisszenario für 2023 ein Wirtschaftswachstum von 2,8 %. Warnhinweise, die auch in der globalen Geschäftsreiseprognose 2023 hervorgehoben werden, heben die drei Hauptkräfte hervor, die Druck auf die Wirtschaft und die Geschäftsreisebranche ausüben. Dazu gehören Russlands Invasion in der Ukraine in Verbindung mit weiteren geopolitischen Unsicherheiten (Kriegsdrohung Pekings gegen Taiwan), Inflationsdruck, der die Kosten weiter in die Höhe treibt, und das Risiko weiterer COVID-Ausbrüche, die Geschäftsreisen einschränken könnten. Andererseits spielt das Thema Nachhaltigkeit bei immer mehr Unternehmen eine bedeutende Rolle. So langsam begreifen auch Travelmanager wie wichtig es ist, den Klimawandel zu bekämpfen. Wenn auch nur im geringen Ausmaß, zumindest bei Flugreisen, werden umweltfreundlichere Reiseoptionen gewählt mit geringerem CO2-Fußabdruck. Mehrkosten für Meetings and Events. Die Preise sind in allen Regionen rund um den Globus in den meisten Ausgabenkategorien gestiegen, angeheizt durch aufgestaute Nachfrage, den Wunsch, eine neue Unternehmenskultur aufzubauen, und unsichere Wirtschaftsaussichten. Die Kosten pro Teilnehmer für Meetings und Veranstaltungen lagen 2022 um rund 25 % höher als im Jahr 2019 und 2023 werden sie voraussichtlich um weitere 7 % steigen. Neben dem Nachholbedarf konkurrieren Firmenveranstaltungen jetzt mit vielen anderen Arten von Veranstaltungen, die seit 2020 abgesagt worden waren. Und da viele Unternehmen während der Pandemie Büroflächen zugunsten von Telearbeit aufgegeben haben, buchen sie jetzt Besprechungsräume für persönliche Treffen von MitarbeiterInnen, was die Nachfrage nach Locations weiter ankurbelt. Mehrkosten in der Luftfahrt. Die Flugpreise für Geschäftsreisen fielen im Jahr 2020 gegenüber 2019 um über 12 %, gefolgt von einem weiteren Rückgang um 26 % im Jahr 2021. Die Preise für Economy-Tickets fielen von 2019 bis 2021 um über 24 %, Premium-Tickets verbilligten sich sogar um bis zu 33 %. In 2022 kehrte sich die Entwicklung um. Die Ticketpreise kletterte um bis zu 48,5 %. 2023 werden sie voraussichtlich um weitere 8,4 % steigen. Dazu passt die Meldung von Jens Bischof: Der Eurowings-Chef rechnet angesichts höherer Kosten etwa für Treibstoff auch in diesem Jahr mit einem deutlichen Anstieg der Ticketpreise. Im Schnitt halte er Preissteigerungen von 10 bis 20 % für realistisch, sagte Bischof in einer Videokonferenz. Die Preisanpassung sei notwendig, um die gestiegenen Kosten der Lufthansa-Tochter auszugleichen. Je nach Angebot und Nachfrage könnten die Steigerungen auf einzelnen Strecken jedoch auch anders ausfallen. Die Preisspirale nach oben setzt sich durch die steigende Nachfrage und anhaltende Preissteigerungen bei Kerosin fort. In einigen Märkten hat sich der Preis für Jet-Fuels laut S&P Global auf mehr als 160 US-Dollar je Barrel mehr als verdoppelt. 2019 machten bei den Airlines Tickets der Premium-Klasse über 7 % aller gekauften Flugausweise aus. Bis 2021 fiel der Anteil der kostenintensiveren Tickets auf 4,5 %, begann aber 2022 wieder zu klettern. Während der ersten Hälfte des Jahres 2022 machten Premium-Tickets bereits 6,2 % aller gekauften Tickets aus. Und der Trend zeigt weiter nach Geschäftsautos mit Verbrennerantrieben verlieren an Bedeutung. Der Ausbau der E-Infrastruktur schreitet auch bei der Hotellerie voran. 8,4 % werden die Ticketpreise im Jahr 2023 vorraussichtlich steigen! Text RED Fotos MB I GZ I STR MLEXR Laccadives Dream Titelstory • Prognosen

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