DMM Der Mobilitätsmanager

18 Der Mobilitätsmanager 01/02.2023 Mehrlosten beim Bahnfahren. Die DB hat erst zum Fahrplanwechsel kurz vor Weihnachten 2022 ihre Tarife nach oben angepasst. Die nächste Preiserhöhung dürfte erst im Dezember 2023 folgen. Ob die Bahn bis dahin pünktlicher wird, steht in den Sternen. In 2023 werden Hochleistungskorridore wie die Strecke Würzburg-Nürnberg saniert, was auf jeden Fall zu längeren Fahrzeiten führen wird. Seinen Teil zur Unpünktlichkeit wird zudem das Betonschwellendrama leisten. Mehrkosten bei Mietwagen. Die globalen Mietwagenpreise fielen im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 2,5 %, bevor sie im Jahr 2021 um 5,1 % anstiegen. 2022 sind die Preise um weitere 7,3 % geklettert und werden 2023 nochmal um 6,8 % zulegen. Die Gründe liegen in Kapazitätsengpässen einerseits – die Autobauer haben infolge des Chipmangels und Komponentenknappheit größte Probleme mit der Produktion und Auslieferung neuer Automobile – andererseits haben die Car Rentals während der Pandemie ihre Flotten verkleinert und sind aktuell dabei, die Fuhrparks wieder im notwendigen Maß zu erweitern. Explodierende Preise, Fahrzeugknappheit und die Notwendigkeit, die CO2-Emissionen von Business Trips von Tür zu Tür zu beachten, veranlassen Travel Manager vermehrt, den Bodentransport auf Schiene und Straße bei ihren Reiseplanungen mehr wertzuschätzen. Da kommen u.a. Elektroautos verstärkt ins Spiel. Das hat Sixt erkannt und hat beim chinesischen Autobauer BYD zugeschlagen und 100.000 rein elektrische Modelle geordert. Mehrkosten bei Geschäftswagen. Durch den Wegfall der staatlichen Prämie für Plug-in-Hybride müssen Mobilitätsmanager mit höheren Kosten für PHEV-Flottenfahrzeuge kalkulieren. Und teurer wird’s auch ab September 2023; denn von da an entfällt für gewerbliche Kunden auch die Förderung für batterieelektrische Modelle (BEV). Für die sehr guten Zahlen bei den Neuzulassungen von Firmenwagen zum Ende des Jahres waren vor allem Vorzieheffekte verantwortlich. Durch die Reduzierung des Umweltbonus von 6.000 auf 4.500 Euro Bundesanteil für Elektroautos und den Wegfall der Prämie für PHEV gaben die Hersteller alles, um ihre Steckerfahrzeuge noch 2022 zum Kunden zu bringen. BEVs und PHEVs kamen zusammen auf einen Rekord-Marktanteil von jeweils 33,2 % und 22,2 %. Mehrkosten in der Hotellerie. Die Hotelpreise fielen im Jahr 2020 gegenüber 2019 um 13,3 % und im Jahr 2021 um weitere 9,5 %. Der Bericht erwartet jedoch einen Anstieg um 18,5 % im Jahr 2022, gefolgt von einem Anstieg um 8,2 % im Jahr 2023. In einigen Regionen wie Europa haben die Hotelpreise das Niveau von 2019 bereits übertroffen. In Nordamerika haben sie um 22 % angezogen, in Europa werden sie um 31,8 % nach oben schnellen und auch im Nahen Osten und Afrika werden die Preise für die Inanspruchnahme von Hotels nur eine Richtung kennen, nach oben. Die Preissprünge bei den Hotelraten wurde vor allem durch Urlaubsreisende 2021 vorangetrieben. Inzwischen geht es auch bei Gruppenreisen für Firmenmeetings und -veranstaltungen voran wie auch bei den Geschäftsreisen. Masken im Flugzeug und Bahnfernverkehr. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will wieder Masken auf Langstreckenflügen. Die am 10. Januar 2023, abgegebene Empfehlung folgt der raschen Verbreitung der neuesten Omicron-Subvariante von COVID-19, XBB.1.5, in den Vereinigten Staaten. XBB.1.5 – die bisher am stärksten übertragbare Omicron-Subvariante – machte in der Woche bis zum 07. Januar 2023 genau 27 % der COVID-19-Fälle in den Vereinigten Staaten aus, sagten die dortigen Gesundheitsbehörden. Es ist aktuell unklar, ob XBB.1.5 eine eigene Welle globaler Infektionen verursachen wird. Aktuelle Impfstoffe schützen weiterhin vor schweren Symptomen, Krankenhausaufenthalten und Tod, sagen Experten. XBB.1.5 ist ein weiterer Nachkomme von Omicron, der ansteckendsten und jetzt weltweit dominierenden Variante des Virus, das COVID-19 verursacht. Die Besorgnis über die Verbreitung von XBB.1.5 rund um den Globus nimmt angesichts einer Welle von COVID-Fällen in China zu, nachdem das Reich der Mitte im Dezember 2022 seine „Null-COVID“-Politik aufgegeben hatte. Die integrierte politische Krisenreaktionsgruppe der EU (IPCR) – ein Gremium aus Beamten der 27 EU-Regierungen – empfiehlt, dass alle Passagiere auf Flügen von und nach China Gesichtsmasken tragen müssen und stichprobenartige Tests von Passagieren, die aus China ankommen, durchgeführt werden sollten. Das wird in Deutschland aber nur sehr halbherzig befolgt. Die Entscheidung, ob und wann es zu einem Ende Klare Sicht in Sachen Branchenentwicklung gibt es zumindest im ersten Halbjahr 2023 nicht. 13,3 % sind die Hotelpreise im Jahr 2020 gefallen. Text RED Fotos freepik/federcap I Flg. NUE Titelstory • Prognosen „Weil die Inflation in Europa 2023 sehr hoch bleiben wird, können Mobilitätsmanager nicht mit einer Entspannung bei ihren Budgets rechnen. Geschäftsreisen werden wohl noch teurer.” Gernot Zielonka I CEO zic

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