DMM Der Mobilitätsmanager

20 Der Mobilitätsmanager 01/02.2023 Text RED Fotos M&M I KLM I Tsubasa I Quantas I QA Geschäftsreise • Bonusprogramme Air France-KLM Bei den Prämienpreisen von Flying Blue gibt es Änderungen: Viele „Ab-Preise“ im dynamischen Prämienpreissystem wurden abgesenkt, aber finden nach wie vor auf einer Punkt-zu-Punkt Basis Anwendung. Einige Vereinfachungen wurden vorgenommen, wie etwa, dass Flüge nach New York und Newark jetzt das Gleiche kosten. Aber die großen Verlierer dieses angepassten Ansatzes sind sicher russische Vielflieger: Obwohl Air France KLM aktuell Russland meidet, haben beide Carrier ihren Russland-basierten Mitgliedern klargemacht, dass es für sie kein schnelles Zurück zur Normalität geben wird, indem sie bereits die künftigen Prämienhöhen publiziert haben, die in einer post-Putin Ära Anwendung finden werden. Ein einfacher Flug von Moskau nach Paris in der Economy Class wird dann mindestens 30.000 Meilen kosten. Nichtsdestotrotz will Air France KLM auch nicht komplett ohne russische Kunden leben: So werden die beispielsweise ihre Meilen nutzen können, um für 15.000 Meilen die einfache Flugstrecke über Paris nach New York zu fliegen – es erweckt den Anschein, dass sie sicherstellen wollen, dass sie nicht auf die Idee kommen, effektiv in Paris zu bleiben! Dies wird jedoch nicht funktionieren, da Flying Blue auch die Option (wieder) eingeführt hat, auf einer Prämienreise einen Stopover zu machen. British Airways Seitdem der Executive Club horrenden Zuschläge auf Prämientickets anwendet, war das Programm nur noch von begrenztem Nutzen für alle, die Meilen für Langstreckenflüge einlösen wollen, nota bene in Premium-Kabinen. Das wurde jetzt sogar noch schlimmer: Mitglieder in Großbritannien und den USA können auf BA-Flügen eine neue „Reward Flight Saver“ genannte Prämienoption nutzen. Steuern auf diesen Prämientickets werden gegen einen erheblich teureren Meilenpreis abgesenkt – aber selbst diese gesenkten Steuern betragen immer noch zwischen 350 und 750 GBP für einen Hin- und Rückflug in der Business Class. Mitglieder können zwischen dieser Formel und dem alten Modell wählen. Die Dinge stellen sich jedoch dramatisch schlechter für Mitglieder außerhalb von Großbritannien und den USA dar: Die erhöhten Prämienwerte sind jetzt hier der StandardPrämienwert – kombiniert mit den alten, viel höheren Steuerbeträgen. Mitglieder haben jedoch zwei Lösungen: Entweder Meilen mit Partner-Airlines einzulösen oder Meilen in eines der Aviosbasierten Schwesterprogramme zu transferieren und dort unter vorteilhafteren Bedingungen einzulösen. Wenn man beispielsweise in der Business Class von Frankfurt nach Delhi reisen möchte, kostet das mit British Airways 210.000 Meilen (off-peak!) und 579 Euro an Steuern. Immer noch innerhalb des Executive Clubs hat man auch die Option für 138.000 Meilen und 458 Euro mit Qatar Airways oder für 157.000 Meilen und 155 EUR mit Finnair zu fliegen. Oder man überträgt 104.500 Meilen in das Qatar Airways-Programm Privilege Club und nutzt den Flug dort mit Qatar Airways, mit einer Zuzahlung für Steuern von 458 Euro. Einer der größten Wucher der Branche ist vermutlich, Mitglieder für den Übertrag von Meilen zwischen Konten zur Kasse zu bitten, da die Fluggesellschaften bereits anlässlich des ursprünglichen Meilenerwerbs einen netten Gewinn eingefahren haben. Wenn also Geschäftsreisende Programme wie den Executive Club mit einem flexiblen Haushaltskonto und der Möglichkeit, Meilen einfach und kostenlos aus dem Programm in andere Programme zu übertragen, nehmen, ist ein solchen Programmelement weniger relevant. Aber es existiert trotzdem. Während es vormals zwischen 25 und 175 GBP kostete, um zwischen 1.000 und 27.000 Meilen zwischen Konten zu verschieben, findet jetzt eine neue Standard-Gebühr von 15 GBP/20 Euro/20 USD für alle Punkteüberträge von bis zu 27.000 Meilen Anwendung – was das ziemlich zu einem No-Brainer macht für den Fall, dass man diese Option tatsächlich benötigt. BONUSPROGRAMME 01/02.2023 2019 hatte Lufthansa die Überarbeitung ihres Statusprogramms für Vielflieger angekündigt. Dann kam Corona. Nun werden die Neuerungen ab 01.01.2024 umgesetzt. Ziel ist es laut LH, den Frequent Flyern ein attraktives und transparentes Programm anzubieten. Insgesamt bringt es keine Verbesserungen, im Gegenteil.

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