27 www.dmm.travel Text RED Fotos Althoff I wikimedia/ Kick-Architekturverlag Hotel & Veranstaltung • Wiedergeburt eines Grandhotels Das Haus kann auf eine fast 130-jährige Geschichte blicken, die vor Ruhm und Glanz nur so strotzt. Bis auf Fassade und Treppenhaus wurde seit 2012 alles abgerissen und neu gebaut. Das traditionsreiche Luxushotel in der Kölner Altstadt am Roncalli-Platz war eines der ältesten Grandhotels in Europa. Die AlthoffGruppe plant ein 5*-Luxushotel mit 130 Zimmern und Logenplatz am Dom. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1893 und wurde nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg vereinfacht wiederaufgebaut. Aufgrund umfangreicher Baumängel, die bei der Sanierung seit 2012 auftauchten, verkündete die Versorgungskammer Bayern als Besitzerin den Komplettabriss aller nicht denkmalgeschützten Gebäudeteile und Neuaufbau. Die Nobelherberge ist Teil des neuen Dom Carré. Historie in Kürze. 1826 hatte Weinwirt Franz Wilhelm Horst das Anwesen erworben und 1838 den benachbarten Nachfolgebau des „Kamphof“, um beide baulich zu vereinen. Ein Jahr später erwarb Hotelier und Weinwirt Albert Harff das Gebäude und renovierte es. Um 1840 konnten im neuen „Hôtel du Dôme“ oder „Dome Hotel“ die ersten Gäste übernachten. 1857 ging das Haus an den Straßburger Ignatz Theodor Metz (* 1819), einem ehemaligen Restaurateur der Kölnischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft. Metz baute den Komplex um und eröffnete hierin am 28. November 1857 das „Dom-Hotel“ („Hôtel du Dôme“). Das Haus entwickelte sich samt beanchbartem „Café du Dôme“ zu einem Treffpunkt von Politikern, Künstlern und Literaten. Nach dem Tod von Ignatz Theodor Metz am 13. April 1880 übernahm dessen Sohn Friedrich August Metz die Geschäfte. Am 31. Dezember 1885 stürzte aufgrund statischer Fehlberechnungen einer 1866 vorgenommenen Aufstockung die Decke des großen Bankettsaals ein. Daraufhin wurde das zweite Hôtel du Dome im Stil der italienischen Renaissance mit einer zehnbögigen Arkade errichtet und im Februar 1886 eröffnet. Mit Eröffnung des Centralpersonenbahnhofs (01. Dezember 1859) sowie der Hohenzollernbrücke (22. Mai 1911) expandierte das Hotelgeschäft. Nachdem am 27. Dezember 1888 die Stadtverordnetenversammlung den Neubau des Hotels genehmigt hatte, entstand zwischen 1890 und 1893 das dritte Dom-Hotel. Der Neubau erfolgte hinter dem – noch nicht vollständig abgerissenen – alten Hotel. Die Eröffnung fand am 15. April 1893 statt. Hier wohnte mehrmals Kaiser Wilhelm II. Im Zweiten Weltkrieg trafen die Bombenangriffe vom 02. März 1945 das Hotel und zerstörten es weitgehend, lediglich drei Zimmer waren noch bewohnbar. Der Wiederaufbau erfolgte zwischen 1947 und 1952, das frühere Dach mit seinen Kuppeln und Türmen wurde nicht wiedererrichtet; man baute ein Flachdach, das den Blick auf den Dom weniger stören sollte. Das Haus wurde von den Nachkommen des Theodor Metz bis 1952 von Karl Wilkens und Edgar Lührs, den Ehegatten der Töchter von Roland Metz, wiederaufgebaut. Bis 1984 führte Edgar Lührs, der Urenkel von Theodor Metz, die Geschäfte. Der Domhof wurde 1971 in Roncalliplatz“ umbenannt. Im März 2001 erwarb die Kölner Immobiliengruppe Lammerting die Mehrheit an der DomHotel GmbH & Co. KG; sie verkaufte sie im Januar 2010 an die Zusatzversorgungskasse der bayerischen Gemeinden. Von 2010 bis August 2012 wurde das angrenzende Blau-Gold-Haus (Domkloster 2) als Erweiterung des DomHotels mit 42 neuen Suiten und Luxuszimmern ausgestattet. Dieses Gebäude war 1952 von den Architekten Wilhelm und Rudolf Koep für den Hersteller von 4711 Kölnisch Wasser mit einer Vorhangsfassade aus Alu in dessen Hausfarben Türkis und Gold errichtet worden. ••• KÖLNER DOM-HOTEL AB 2024 Direkt am Kölner Dom und Hauptbahnhof entsteht das neue Althoff-Dom-Hotel; rechts ein Bild aus den Anfangsjahren. Nach gut elfjähriger Bau- und Sanierungszeit soll das Kölner Dom-Hotel im Sommer 2024 wieder eröffnen. In einmaliger Lage und mit faszinierendem Panorama empfängt das „neue“ Althoff Dom Hotel künftig wieder seine Gäste. In der Vergangenheit wurde das Haus oft von Geschäftreisenden und Prominenz besucht.
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