DMM Der Mobilitätsmanager

34 Der Mobilitätsmanager 01/02.2023 Mit dem EV6 ist Kia ein überraschend guter E-Geschäftswagen gelungen. Ungewohnte Stelle zum Aufladen des EV6. Text RED Fotos DMM Geschäftswagen • Praxistest • Kia EV6 Unser Testwagen war der Kia EV6 RWD mit 77,4-kWh-Batterie GT-Line, yachtblau mit Design-, Assist- und Soundpaket sowie Wärmepumpe als Extras. Der Testwagen-Bruttopreis: (UVP) 59.890,00 Euro. Der EV6 wurde bei den renommierten europäischen Car of the Year (COTY)-Auszeichnungen zum Auto des Jahres 2022 gekürt und er erhielt auch den begehrten Red Dot-Design-Award. Der innovative vollelektrische Crossover, ein Fahrzeug der Mittelklasse, steht technologisch mit an der Spitze der batterieelektrischen Fahrzeuge. Ausgestattet ist der Wagen mit der innovativen 800-Volt-Technik für sehr schnelles Laden. Der EV6 basiert auf der Konzernplattform E-GMP (Electric-Global Modular Plattform). Vorteil der 800 V-Spannungslage: Damit lassen sich extrem hohe Ladeleistungen und damit kurze Ladezeiten realisieren. Somit beträgt die maximale Ladeleistung bis zu 240 kW, was laut Importeur für 18 Minuten Ladezeit von 10 bis 80 % gut sein soll, sofern der Wagen an einer entsprechend leistungsfähigen High-Power-Ladesäule (HPC = High Power Charging) angeschlossen ist. Das haben wir an den Ladesäulen des Mainfrankenparks Dettelbach so nicht ganz erlebt, aber beinahe, nämlich ca. 185 kW. Knapp 30 Minuten waren es bei uns, was um die 350 km Reichweite bedeutet. Unser Wagen verfügt zudem über die Vehicleto-load-Funktion, mit der man etwa ein anderes E-Fahrzeug aufladen oder auch andere externe Elektrogeräte mit Strom versorgen kann. Eine feine Sache. Man muss nur den kleinen Adapter, der im Kofferraum unter der Fronthaube zu finden ist, zwischenschalten. Exterieur. Der EV6 ist ein moderner, sportlicher Crossover mit sportlicher Silhouette, die in den flügelförmigen Dachspoiler am Heck mündet. Die adaptiven Dual-LED-Frontscheinwerfer beleuchten die Straße deutlich, entgegenkommende Fahrzeuge werden vor Blendungen geschützt. Die Türgriffe sind bündig eingelassen und klappen automatisch beim Nähern oder per Fernbedienung aus; lassen sich aber auch klassisch per Hand nutzen. Interieur. Der Innenraum macht einen hochwertigen Eindruck. Das gilt auch für die Materialauswahl und -verarbeitung. Dass teilweise auch Hartplastik zu sehen ist, naja, auch bei der deutschen Konkurrenz ist das nicht anders. Vorn sitzt man mit der „schwebenden“ Mittelkonsole höchst luftig. Unterhalb dieser Mittelkonsole finden sich Ablagen. Grundsätzlich bietet der attraktiv gestaltete Innenraum sehr ordentlichen Platz für Fahrer und seine Gäste, wobei es hinten etwas weniger üppig zugeht. Was uns nicht absolut überzeugt hat: an die tief angebrachten USB-Anschlüsse kommt man nur schwerlich heran. Und auch die Füße stehen vergleichsweise hoch, weshalb man die Auflagen für die Oberschenkel vermisst. Apropos Sitze: Die sind gut konturiert und zweifellos vielfahrertauglich. Sie bestehen aus recyceltem PET mit hochwertigen veganen Bezügen in Leder- bzw. Wildlederoptik. Echte Lederausstattung gibt es generell nicht. Der etwas flache Kofferraum fasst laut Hersteller 490 bis 1.300 Liter, hinzu addieren sich 60 Liter unter dem Kofferraumboden und 50 weitere Liter im praktischen Frunk unter der Fronthaube. Die beiden sanft gewölbten 31 cm-Bildschirme zeigen alles Wissenswerte an, und das in gestochen scharfer Brillanz und HD-Qualität. In puncto einfacher Bedienung ist der EV6 vorbildlich. Eine feine Sache ist u.a. das Head-upDisplay mit Augmented-Reality-Funktion oder auch die Rundumsichtkamera und die winternützliche Wärmepumpe, die unser Testwagen EV6 – EFFIZIENT UND SCHICK Autobauer werben mit tollen Reichweiten für ihre Elektroautos – doch auf der Straße folgt oft die Enttäuschung. Der Grund: Die Norm-Reichweite wird auf dem Prüfstand ermittelt und sagt wenig über den Verbrauch im Alltag aus. DMM macht immer wieder mit verschiedenen Modellen den Praxistest. Hier unser Eindruck vom Kia EV6 RWD mit 77,4-kWh-Batterie.

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM3MTE=