DMM Der Mobilitätsmanager

39 www.dmm.travel TMS Online-Info www.telekom-mobilitysolutions.de Telekom MobilitySolutions beschreitet einen kimafreundlichen Weg. Auch das Fahrrad spielt bei der Telekom eine große Rolle. reissteigerungen noch Puffer nach oben zu haben. Viele Firmen in Deutschland sahen bisher ihr Heil in Fahrzeugen mit Stecker. Sie setzen anstelle von Dieselautos immer mehr teilelektrifizierte Fahrzeuge ein. In erster Linie aus dem Grund, weil die PHEV mit der Umweltprämie bedacht wurden (ausgelaufen zum 31.12.2022) und weil für die Modelle mit Antrieben aus zwei Welten die Finanzämter nur 0,5 % des Bruttolistenpreises als geldwerten Vorteil veranschlagen. Dieser Satz greift allerdings nur bei einer rein elektrischen Mindestreichweite von 60 km oder höchstens 50 Gramm CO2-Emission pro Kilometer nach WLTP. Dennoch haben die PHEV für TMS-Boss Olga Nevska keine Zukunft mehr. Sie seien zwar bei vielen Dienstwagennutzern beliebt, aber in einem Pilotverfahren hatte TMS ermittelt, dass Benzin-Hybridfahrzeuge in der Realität fast immer deutlich mehr Kraftstoff verbrauchen als die Angaben der Hersteller besagen. Diesel-Hybride böten zwar bessere Verbrauchswerte, doch bietet aktuell nur ein Autobauer diese Technologie an. Hinzu kommt, dass PHEV wirtschaftlicher als reine Verbrenner nur dann zu betreiben sind, wenn sie konsequent nachgeladen werden. Für Plug-ins könnten sich jedoch auch noch Änderungen im Steuerrecht ergeben. Denn die Bundesregierung diskutiert eine Beschränkung der Förderung: Im Laufe des Jahres 2023 sollten, so die Überlegungen, PHEV von der 0,5 %-Regelung nur noch dann profitieren, „wenn das Auto überwiegend (mehr als 50 %) auch im rein elektrischen Fahrantrieb betrieben wird“. Wie das allerdings überprüft werden könnte, dahinter steht ein großes Fragezeichen. Wasserstoff. Keine rollende Verzichtserklärung wären für die Telekom Wasserstoffautos, wenn, ja wenn das Tankstellennetz nicht so grobmaschig wäre, wenn das Angebot an Brennstoffzellenautos größer wäre und es mehr als zwei Anbieter gäbe. Außerdem sollten die H2-Autos preislich attraktiver werden. So aber bleibt es bei TMS bis zur Marktreife vorerst bei nur einem einzigen Wasserstoffauto im Fuhrpark. Die Chinesen kommen. Was Sixt kann (der Mobilitätsdienstleiter hat 100.000 Modelle des Hersteller BYD bestellt), will nun auch die Telekomtochter versuchen. Lehnte Olga Nevska wegen des dürftigen Servicenetzes für Autos aus dem Reich der Mitte die Einflottung chinesische Fahrzeuge ab, startet sie in diesem Jahr einen Versuch mit Modellen von MG, eine Automobilmarke der chinesischen Unternehmensgruppe SAIC Motor. Der siebtgrößte Automobilhersteller der Welt startete mit ihren Verkäufen im Januar 2021 auch in Deutschland. In 2022 konnte MG Roewe, so der offiziell beim Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg geführte Name des Autobauers, in Deutschland 15.684 Modelle zulassen. Insgesamt hat die Marke vier Modelle im Markt. MAS. TMS startet eine Mobility-as-a-ServicePlattform, die allen Mitarbeitenden und deren Angehörigen digitalen Zugang zu unterschiedlichen geteilten Transportmitteln bietet. Damit werden Suchen, Buchen und Bezahlen über eine einzige App möglich. ••• Seit 2019 ist Dr. Olga Nevska Geschäftsführerin der Telekom-Konzerntochter Telekom MobilitySolutions (TMS) und Mitglied des Board of Directors bei T-Mobile Czech Republic. TMS zählt ca. 185 Beschäftigte an 40 Standorten, die sich zumeist um das Management des konzerneigenen und deutschlandweit zweitgrößten Geschäftswagen-Fuhrparks kümmern. Das sind ca. 23.000 Fahrzeuge. Nevska ist in der Ukraine, als die noch zur untergegangenen Sowjetunion gehörte, geboren. In Kiew studierte sie Wirtschaftswissenschaftern und Jura. Anschließend kam sie per Austauschstipendium des Deutschen Bundestags nach Deutschland. An der Freien Universität Berlin promovierte sie und startete ihre Karriere beim Beratungsunternehmen Roland Berger, weitere Stationen waren das Medienunternehmen Axel Springer und die Commerzbank. 2009 stieß sie zur Telekom in Bonn. 2019 schließlich wurde sie Chefin von TMS. Sie steht für Digitalisierung als Enabler für vernetzte, nachhaltige und bedarfsgerechte Mobilität und verantwortet die Transformation einer der größten deutschen Unternehmensflotten zu einem innovativen Mobilitätsprovider. Nevska ist zudem Gastdozentin und Beirätin am Institute for Mobility der Universität St. Gallen. ••• Die TMS-Chefin

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