DMM Der Mobilitätsmanager

17 www.dmm.travel „Der durchgängige Schutz der Fahrgastrechte ist ein maßgeblicher Aspekt eines grenzüberschreitenden multimodalen Reisens.” Gernot Zielonka I CEO zic Problemlösung Online-Info www.bt4europe.com Aus der Pandemie wurden laut BT4Europe zu wenige Lehren für die Zukunft gezogen. vere Verkehrsmittel zu fördern, die Dekarbonisierung des Verkehrssektors voranzutreiben und so die Wirtschaft in Europa weiter anzukurbeln. • Digitale Technologien ermöglichen seit Jahren das Planen, Buchen und Bezahlen von Reisen – dennoch fehlt eine grenzüberschreitende „seamless mobility“ auf Basis durchgängig digitaler Prozesse ohne Brüche. Dies würde eine weitere digitale Transformation der Mobilität anstoßen und eine effizientere Nutzung der verschiedenen Verkehrsmittel ermöglichen. • Intermodale Mobilität über europäische Grenzen hinweg ist aufgrund unterschiedlicher Auswahl-, Buchungs-, Bezahl- und Ticketingprozesse derzeit kaum möglich – dies gilt insbesondere für die Einbindung des ÖPNV. Eine grenzüberschreitende Reisekette sollte idealerweise auch Lösungen für die sogenannte „erste/letzte Meile“ beinhalten, da für diesen Wegabschnitt häufig keine ÖPNV-Lösungen vorhanden sind oder zu für Geschäftsreisende relevanten Zeiten keine Angebote verkehren. Bei vielen Reisen beginnt und endet die Mobilitätskette heute an Flughäfen, Bahnhöfen oder ÖPNV-Haltestellen weit weg vom eigentlichen Ziel. Geschäftsreisende würden zunehmend auf öffentliche Verkehrsmittel ausweichen, wenn diese in eine Reisekette integriert und als Tür-zu-Tür-Mobilität verfügbar wären. Wäre dies der Fall, könnten alle Verkehrsmittel in einer Anwendung geplant, gebucht und bezahlt werden – und Reisende hätten statt mehrerer Einzeltickets ein einziges, grenzüberschreitendes Ticket, das dann digital an die Reisekostenabrechnung des Arbeitgebers weitergegeben werden könnte. Die automatische Abrechnung der jeweiligen Mobilitätsanbieter innerhalb einer intermodalen Reisekette würde im Hintergrund stattfinden („Clearing“). Zuviele individuelle Interessen. Grenzüberschreitendes Ticketing scheitert auf EU-Ebene häufig an der mangelnden Zusammenarbeit zwischen den führenden nationalen Eisenbahnunternehmen und der großen Zahl kommunaler und regionaler Verkehrsverbünde. Ihre individuellen Interessen verhindern die Einführung einheitlicher Standards auf nationaler Ebene. Zur Lösung dieses Problems braucht es Experten, die sich mit der Anbindung von Systemen auskennen, um ein möglichst hohes Maß an Standardisierung zu erreichen – eine Grundvoraussetzung für die Integration in Unternehmensprozesse und damit für die Nutzbarkeit durch Geschäftsreisende. Ziel wäre ein frei verfügbarer Datensatz mit allen Tarifen der einzelnen Anbieter und Daten in Echtzeit, wie es die PSI-Richtlinie (Richtlinie (EU) 2019/1024) über offene Daten und die Weiterverwendung von Daten vorsieht Informationen des öffentlichen Sektors. Dies erfordert standardisierte und verbindliche Schnittstellen, damit sich die unterschiedlichen Mobilitätsanbieter an die Plattform anbinden können, um sowohl ihre eigenen Daten einzuspeisen als auch auf die Informationen anderer Datenanbieter zuzugreifen. Viele Mobilitätsanbieter setzen derzeit eher auf proprietäre Standards und Schnittstellen, die die Möglichkeiten des Datenaustauschs massiv einschränken. Ein übergreifendes IDManagement, IT-Sicherheit und Datenschutz sowie bewährte Schlichtungsmodelle und eine einheitliche Vertragsgestaltung könnten dafür sorgen, dass die Interkonnektivität zwischen Mobilitätsanbietern nach Governance-Prinzipien, aber auch im Zusammenspiel mit den Nutzern gewährleistet ist. End-to-End-Passagierrechte. Der durchgängige Schutz der Fahrgastrechte ist ein wesentlicher Aspekt eines einfachen, sicheren und attraktiven grenzüberschreitenden multimodalen Reisens und muss auf allen Etappen der Reise gewährleistet sein. Derzeit werden Verbraucher, die sich für die Kombination verschiedener Verkehrsmittel entscheiden, für jeden Abschnitt ihrer Reise separat von verschiedenen EU-Instrumenten abgedeckt, selbst wenn sie für ihre gesamte Reise eine einzige Fahrkarte gekauft haben. • Für die Zukunft wird ein neuer Rechtsrahmen benötigt, der den durchgängigen Schutz der Fahrgastrechte gewährleistet. • Die EU sollte für gleiche Wettbewerbsbedingungen bei Fahrkartenverkauf und Preisgestaltung bei allen Verkehrsträgern sorgen, indem sie durch die geplante Initiative für multimodale digitale Dienste mit einfachen, integrierten und digitalen End-to-End-Fahrgastrechten für Fahrkarten an einer Haltestelle sorgt Sicherstellung der Bereitstellung frei verfügbarer Reisedaten. ••• 2 Mio. Mitarbeitende schickten 2021 europaweit Unternehmen und Institutionen auf Dienstreisen.

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