www.dmm.travel 11 10 Der Mobilitätsmanager 01/02.2024 • •• BEG DIREKTZÜGE VOM MUC BIS NÜRNBERG • •• SPNV NEUE TRIEBZÜGE IM FRANKENSÜDTHÜRINGEN-NETZ Der seit Ende 2018 mit großem Erfolg zwischen dem Regensburger Hauptbahnhof und dem Flughafen München pendelnde überregionale Flughafenexpress (ÜFEX) wurde weiter über Parsberg und Neumarkt (Oberpfalz) zum Nürnberger Hauptbahnhof verlängert. Die Verlängerung wurde durch eine Verbindung und Kapazitätsstärkung zweier bestehender Linien in den Netzen „Donau-Isar“ (DB Regio) und „Regensburg/Donautal“ (agilis) umgesetzt. Beide Bahnbetreiber erbringen die zusammengelegten Leistungen mit gleichen Neufahrzeugen von Siemens Mobility. Von der verlängerten Direktverbindung profitiert zum einen der MUC sowohl als zentrale bayerische Mobilitätsdrehscheibe als auch als wichtiger Arbeitgeber in der Region. Zum anderen sind die westliche Oberpfalz und die Metropolregion Nürnberg-Fürth Nutznießer einer umsteigefreien Verbindung zum Münchner Flughafen zu günstigen Nahverkehrskonditionen. Sehr attraktiv wird die neue ÜFEX-Linie auch für Geschäftsreisende aus Nordbayern. Die Verbesserung der Schienenanbindung des Münchner Flughafens ist ein zentrales Anliegen der bayerischen Verkehrspolitik. Neben der langfristig angestrebten Fernzuganbindung gehört dazu auch eine sukzessive Erschließung mit überregionalen Flughafenexpress-Zügen. Die Verlängerung des bestehenden ÜFEX nach Nürnberg ist Teil der ersten Stufe des vom Freistaat entwickelten Vier-Stufen-Konzepts zur besseren Bahnanbindung des Münchner Hubs. Rund ein Drittel aller Fluggäste und Beschäftigten des Münchner Flughafens gelangen bereits heute per Schiene zum Airport. IM SPNV-Netz Franken-Südthüringen ersetzen neue Siemens Desiro HC Triebzüge ab Dezember die im Sandwich (je eine Vectron-E-Lok an den Zugenden) gefahrenen Doppeltockwagengarnituren auf der Strecke Nürnberg-Coburg-Sonneberg über die Rennstrecke VDE.8. DB Regio Bayern hat Siemens Mobility mit der Lieferung von 26 Regionaltriebzügen beauftragt. Insgesamt werden 18 vierteilige (380 Sitze) und acht sechs- teilige (634 Sitze) elektrische Doppelstocktriebzüge vom Typ Desiro HC geliefert. Die 1462er sind für den Einsatz auf den Strecken Nürnberg – Bamberg – Coburg – Erfurt/Sonneberg, Nürnberg – Bamberg – Würzburg, Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Saalfeld und Nürnberg – Bamberg – Lichtenfels – Coburg vorgesehen. Auf der VDE8 fahren sie im Abschnitt Ebensfeld (bei Lichtenfels)und dem Abzweig nach Coburg mit Tempo 190 km/h. Sie bieten ein hochwertiges sowie zeitlos-elegantes Ambiente in der Innenausstattung mit WLAN und Steckdosen im gesamten Zug, barrierefreien Einstieg für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen, Platz für bis zu 60 Fahrräder im Sechsteiler, LED-Beleuchtung u.v.a.m. Für Geschäftsreisende aus Nordbayern, Oberfranken und Südthüringen sind die Zugverbindungen ideal. U.a. bieten sie auch Anschlüsse ans ICE-Netz. Tipp für Business Traveller Die App „DB Streckenagent“ (dbregio.de/streckenagent) ist ein kontaktloser digitaler Service für nahezu alle Bahnreisenden. Wir empfehlen sie insbesondere allen Business Travellern. Per Push-Meldung werden Zuginformationen, Alternativrouten und Verspätungen direkt an das mobile Endgerät des Fahrgasts gesendet. Neben den Zügen des Nah- und Fernverkehrs sind jetzt auch die Echtzeitdaten der Verbände für Bus-, Straßen- und U-Bahnen enthalten. So begleitet die App die komplette Reiseverbindung von Tür zu Tür. Deutschland-Ticket im Fernverkehr Immer wieder Ärger gibt es um die Geltung des 49-EuroTickets in Fernverkehrszügen. Aufschluss bringt die Website bahn.de/faq/deutschlandticket-verkehrsmittel-deutschland. Danach darf man auf folgenden Strecken Züge von DB Fernverkehr nutzen: Rostock Stralsund, Stuttgart-Singen/Konstanz, WesterlandNiebüll (nur IC 2075 werktags außer samstags), BremenNorddeich-Mole/Emden Außenhafen Erfurt-Gera, Freilassing-Berchtesgaden. Nachfragen sollte man bei den Zügen der Linie 17 zwischen Chemnitz und Dresden sowie bei den IC 34 zwischen Dillenburg und Dortmund. Erfolgreiche Drei-Länder-Linie Die S-Bahn zwischen Romanshorn, Rorschach, Bregenz und Lindau-Reutin ist ein voller Erfolg. Das grenzüberschreitende Angebot verkehrt auf Schweizer Seite als S7, auf österreichischem und deutschem Gebiet als Regional-Express (REX). Die Züge der S7/RE verkehren pünktlich und zuverlässig. Die EuroCity-Züge Zürich – München verkehren im Zweistundentakt, die S7/RE in jenen Stunden, in denen der EC nicht fährt. Die Angebote ergänzen sich ideal. Insbesondere für Reisende zwischen Zürich, St.Gallen, Bregenz und Lindau verkürzen sich die Fahrzeiten deutlich. In Lindau-Reutin bestehen attraktive Anschlüsse ins Allgäu, sowie Richtung München, Friedrichshafen, Ulm und Stuttgart. ••• Bahn DB: Im Fern- und Regionalverkehr gibt es bundesweit täglich zwischen 1.000 und 1.300 ausfallende planmäßige Fahrten. Spitzenreiter sind NRW und Hessen. NBS Hamburg-Hannover: Bund und Land Niedersachsen haben sich nach jahrzehntelangem Streit über die geplante NBS Hamburg-Hannover durch die Heide die NBS auf Eis gelegt. DB Fernverkehr: Die EC-Linie 89 München-Verona soll im laufenden Fahrplanjahr auf ÖBBRailjet-Parks umgestellt werden. Reisezeit Frankfurt-SaarbrückenParis mit ICE/TGV verlängert sich vorübergehend um 40 min. wegen geänderter Streckenführung über Darmstadt und Heidelberg. EC-Linie 95 Berlin-Warschau bekommt zusätzliches Zugpaar EC55/54 bis Krakau. Mehr direkte IC/RE zwischen Luxemburg, Trier und Köln/Düsseldorf ab 2025. DB Regio Bayern: Skoda-PushPull-Garnituren auf der NBS Nürnberg-München sollen ab Mitte 2024 durch bereits abgestellte alte IC 1-Züge ersetzt werden. Freistaat Bayern elektrifiziert die Strecke Kempten-Oberstdorf. Mit der bereits beschlossenen Elektrifizierung Ulm-Kempten werden so durchgängige elektrische Züge möglich. European Sleeper: Der Anbieter von Nachtzügen bietet mehrfach pro Woche Nachtzüge BrüsselAmsterdam-Berlin. Ab 25. März kommen als neue Fahrtziele Dresden und Prag hinzu. Tesla-Bahnshuttle: Zwischen dem Bhf. Erkner und der Tesla-Autofabrik Grünheide fahren moderne Dieseltriebzüge der Niederbarnimer Bahn (NEB) kostenlos 60mal pro Tag. Fahrzeit: 12 Minuten. TUI: Rennaissance der TUI-Bahnreisen: Bahnreiseziele in Europa in Vorbereitung, darunter Frankreich, Italien und Skandinavien. Der Touristikkonzern arbeitet dafür mit Anbietern von Nachtzugreisen zusammen. ÜFEX. Flughafenexpress München/Airport-Regensburg wird zum Fahrplanwechsel 2024/25 bis Nürnberg verlängert. Ceské dráhy. Die Tschechische Bahn hat bei Siemens und Skoda 180 Wagen für 20 neunteilige ComfortJet-Garnituren bestellt. Die 200 km/h schnellen superkomfortablen Züge (KomfortStandard höher als bei den ICE) sollen mit Siemens-Vectron-Loks u.a. nach Berlin und Hamburg verkehren. DSB: Lieferung der neuen IC5 von Alstom verzögert sich bis 2027. Anstelle einer Geldstrafe liefert der Hersteller kostenlose Züge. Israel: Zugverkehr wegen des Kriegs gegen die HAMAS erheblich eingeschränkt. ÖBB: Übernahme der Go-Ahead Verkehrsgesellschaft Deutschland mit den beiden süddeutschen Betriebsgesellschaften für BadenWürttemberg und Bayern. Die Züge verkehren wie gewohnt. • •• ÖBB SICHER MIT DER BAHN UNTERWEGS Die ÖBB setzen künftig auf Drohnengaragen auf ihrem teils sehr gebirgigen Streckennetz, um bei Ereignissen wie Steinschlag und Sturmschäden an schwer zugänglichen Bahnstrecken schnell Hilfe leisten zu können. Statt Mitarbeiter zu Fuß in unwegsames Gelände oder verschneite Hänge zu schicken, werden künftig Drohnen aus einer nahen gelegenen Drohnen-Garage auf die Reise geschickt. Sie fliegen die definierte Strecke ab und senden in Echtzeit Bilder über den Zustand der Strecke. Im Fall von Unwetterschäden müssen Bahnstrecken aus Sicherheitsgründen gesperrt werden. Bisher war es so, dass sich dann die Experten der ÖBBInfrastruktur AG auf den Weg gemacht haben, um die Gleise abzugehen. Sie evaluieren dann beispielsweise, ob es sich nur um einige kleine Steine handelt oder man schweres Räumgerät benötigt oder prüfen, ob Äste oder gar Baustämme über den Gleisen oder in der Oberleitung liegen. Bis das geklärt ist, vergeht oft viel wertvolle Zeit. Dann wird die Betriebsführungszentrale benachrichtigt und die weiteren notwendigen Maßnahmen beschlossen. Künftig werden Drohnengaragen über das Streckennetz der ÖBB verteilt, die hier unterstützen: Als erstes Eisenbahninfrastrukturunternehmen in Europa hat die ÖBBInfrastruktur AG die Bewilligung erhalten, Drohnen einzusetzen, die auch ohne direkten Sichtkontakt gesteuert werden können. In enger Zusammenarbeit mit Frequentis und mit Unterstützung von Austro Control wurde das innovative Projekt umgesetzt. Wie die Drohnenübrwachung in der Realität fortan dann aussehen kann, zeigt ein Video: youtu.be/ DLDqkpB29Fw Foto: ÖBB Foto: MG Besser als der DB Navigator Geschäftsreisende, die viel mit der Bahn unterwegs sind und immer auf dem Laufenden bleiben wollen, sollten sich die App „Bahn: Fahrplan & Live Tracking“ downloaden. Die App bietet mehr als der DB Navigator. Die App ist für iPhones (iOS) und Android-Smartphones erhältlich. Sie ist eine praktische und gute Alternative zum DB Navigator. Mit der App hat man alle wichtigen Informationen immer griffbereit: Fahrplan, Verbindungen, Echtzeit-Infos, Auslastungsprognosen, Wagenreihung oder Live-Tracking. Ganz neu ist auch ein Deutschlandticket-Filter, mit dem Nutzer des 49-EuroTickets die bestmöglichen Fahrten finden. Mit nur wenigen Klicks kann man eine Verbindung suchen und erhält eine Übersicht aller Züge, Umstiege und ggf. Fußwege. Wenn man eine passende Zugverbindung gefunden hat, kann man sie als Favorit speichern und immer im Blick behalten. Die Abfahrtstafeln zeigen einem, welche Züge als nächstes am Bahnhof abfahren. Die Echtzeit-Infos sind immer auf dem neuesten Stand und zeigen auch Verspätungen oder Ausfälle an. Man sieht alle Halte des Zuges mit den entsprechenden Uhrzeiten, Gleisnummern und zusätzlichen Hinweisen zu Verspätungen, Störungen und Ausfällen. Eine Kartenansicht zeigt die Strecke, alle Stationen und den ungefähren Standort des Zuges. Besonders praktisch ist die Auslastungsprognose, die einem die aktuelle und prognostizierte Auslastung der Züge anzeigt. So kann man vorab entscheiden, ob man einen Sitzplatz reservieren oder sogar eine andere Verbindung wählen sollte. Auch die Wagenreihung ist in der App einsehbar und man kann direkt zum Abschnitt am Bahnsteig gehen, wo der Wagen mit dem reservierten Sitzplatz halten wird. Die App bietet auch eine LiveTracking-Funktion, mit der man den persönlichen Live-Link mit ArbeitskollegInnen, Familie und Freunden teilen kann, um zu zeigen, wie die Zugfahrt verläuft und wann man voraussichtlich ankommen wird. Für Vielfahrer und Mitarbeiter der Deutschen Bahn gibt es außerdem noch viele weitere nützliche Zusatzinformationen wie DB Lounges, Zugtypen, Baureihen, Liniennummern, IRIS-Meldungen und Standortinfos. Als Nutzer des 49-Euro-Tickets dürfte Ihnen der ebenfalls verfügbare Deutschlandticket-Filter viele Sorgen abnehmen. Einmal gesetzt, sucht die inoffizielle Bahn-App Strecken ausschließlich mit Zügen aus dem Nah- und Regionalverkehr, die auch wirklich im Deutschlandticket inklusive sind. Foto: DB
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