DMM Der Mobilitätsmanager

43 www.dmm.travel 42 Der Mobilitätsmanager 01/02.2024 „Die traditionellen Automessen haben mit der CES eine echte Konkurrenz bekommen.” Gernot Zielonka I CEO zic Kommunikation für die Geschäftsreise Online-Info adac.de I connect.de I chip.de Kommunikation • für die Geschäftsreise Text RED Fotos BMWI VWI Hyundai I Lenovo Hyundai kann nicht nur Auto, sondern auch Lufttaxi. men, vor allem in den USA, haben sich bereits an Flugtaxis versucht. Auf der CES zeigte nun das US-Start-up Supernal, eine Tochterfirma von Hyundai, seine Vision für das Reisevehikel von morgen: den S-A2. Dabei handelt es sich um ein senkrecht startendes und landendes vollelektrisches Flugtaxi mit acht Rotoren, das mehr als 190 km/h erreichen soll. Die Maschine bietet Platz für vier Insassen und einen Piloten. Ausgelegt ist sie für den Einsatz im städtischen Raum, bei dem Distanzen von bis zu 60 km zurückgelegt werden. Ab 2028 könnte der S-A2 in Serie gefertigt werden. Hyundai glaubt zudem weiter an Wasserstoff als Antriebsquelle. Die Südkoreaner präsentierten einen „modularen Wasserstoff-Werkzeugkasten“ für den Aufbau einer sauberen Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Kia will flexibel werden. Die Koreaner überraschten mit einer neuen, modularen Fahrzeug-Plattform mit großer Anpassungsfähigkeit. Darauf sollen fünf verschiedene Modelle entstehen, für Unternehmen wie für Privatkunden. Die PBVs fahren elektrisch, sie unterscheiden sich in Aufbau, Länge, Innenausstattung und Assistenzsystemen. Zu den Varianten zählen Pick-up, Transporter, Hochdachtransporter, Mini-Bus und Mini-Transporter. Mercedes-Benz. KI soll künftig als virtueller Assistent die Passagiere unterstützen und das Fahrzeug durch natürliche Interaktion in eine neue Dimension katapultieren. Mitgebracht hat der schwäbische Autobauer den CLA als Studie. Und wer die Serienversion der elektrischen G-Klasse erwartet hatte, wurde enttäuscht. Nur getarnte Fahrzeuge drehten in der Spielerstadt ihre Runden. VW und ChatGPT. Im Bereich der KI ist der Chatbot ChatGPT auf dem besten Weg eine ähnliche Rolle einzunehmen. Die Wolfsburger wollen den Dienst bis Mitte des Jahres in viele ihrer Modelle integrieren, u.a. auch in den überarbeiteten Golf 8. Die Software soll sowohl bei Verbrennerfahrzeugen als auch bei BEV in den bestehenden Sprachassistenten „IDA“ integriert werden. Fragen, die das VW-System nicht beantworten kann, werden an ChatGPT weitergeleitet und vom Chatbot anschließend beantwortet. VW erhofft sich, auf diese Weise die Kommunikation zwischen Mensch und Auto natürlicher zu gestalten und damit zu verbessern. Bei VW kann man nur hoffen, dass die Software funktioniert. Denn bei der spanischen Performancetochter Cupra bekommt es der Hersteller einfach nicht hin, dass z.B. im SUV-Modell Formentor die IT auch nur einigermaßen funktioniert. Dell. Erweiterte XPS-Notebook-Familie wurde präsentiert. Die neuen Modelle überzeugen mit neuen Displaygrößen, minimalistischem Design und KI-Beschleunigung. Sie sind mit InfinityEdge-Displays ausgestattet und unterstützen Dolby Atmos Immersive Audio sowie MaxxAudio Pro 3D Stereo Surround. Die integrierte FHD-Webcam mit 1080p sorgt für optimale Qualität bei Videotelefonaten. Dank Express Charge lassen sich die Akkus in 60 min. auf 80 % Kapazität aufladen. Alle Notebooks aus dem XPS-Portfolio werden in einem einheitlichen Design mit CNC-gefrästen Aluminiumgehäusen und Gorilla Glass angeboten. Samsung. Der Elektronikkonzern zeigte neue Faltbildschirme mit „In-and-Out“-Display, das sich nicht nur nach innen, sondern auch nach außen klappen lässt. Laut Hersteller ist es bruchsicher, kratzfest sowie wasser- und witterungsbeständig. Sennheiser. Der Hersteller aus Wedemark nutzte die CES 2024 und präsentierte u.a. die neuen Kopfhörer Momentum True Wireless 4 und Accentum Plus. Letztere kommen als verbesserte Version der Over-Ear-Modelle Accentum. Die neuen Momentum-In-Ears sollen mit modernsten Features inklusive Bluetooth 5.4 überzeugen. Lenovo. Neues Einsteiger-Tablet Lenovo Tab M11. Es verfügt über ein 11 Zoll Full-HD-Display und Vierfach-Lautsprecher. Angetrieben wird es von einem MediaTek Helio G88 OctaCore-Prozessor. Ein 7040 mAh-Akku hält bis zu 10 Stunden Streaming oder ganztägige Notizen durch. Das Lenovo Tab M11 kann in zwei Bildschirme aufgeteilt werden, um Notizen zu machen oder zu zeichnen, während man Videos anschaut. Zum Lieferumfang gehört auch ein digitaler Stift. Inklusive Pen soll das Lenovo Tab M11 im Februar für 199 Euro (UVP) auf den Markt kommen. ••• Mit knapp 4.000 Austellern und rund 130.000 Fachbesuchern entpuppt sich die CES immer mehr als attraktive Showbühne der Autoindustrie und als Gradmesser, welche Themen die Tech-Welt in Zukunft beschäftigen werden. Über 250 Aussteller aus den Bereichen Automobiltechnik, selbstfahrende und elektrische Fahrzeuge und individuelle Mobilität zeigten, wie Mobilität morgen aussehen könnte. Dabei zeigte sich im Fall Automobil, dass Ambientebeleuchtung, Sprach- und Gestensteuerung, riesige Bildschirme und Touchscreens erst der Anfang von dem sind, was auf uns zukommen wird. Bemerkenswert: Die großen US-Autobauer glänzten weitgehend durch Abwesenheit. Keine eigenen Stände hatten zudem die US-Elektroauto-Unternehmen wie Tesla, Lucid oder Rivian. Dagegen nutzen zahlreiche Hersteller aus Fernost die CES als Plattform, um ihre Innovationen zu präsentieren. Auch bedeutende Zulieferer wie Schaeffler, Auftragsfertiger wie Magna sowie Autopilot-Unternehmen wie Mobileye waren zugegen. BMW. 2025 wollen die Münchner ihre „Neue Klasse“ in Las Vegas präsentieren. 2024 hat der Autobauer daher den Fokus auf neue digitale Erlebnisse gelegt, wie Augmented-RealityBrillen, bei denen visualisierte Infos in die reale Welt eingebettet werden. Dazu setzt BMW auf stärkere digitale Personalisierung, verbesserte Sprachsteuerung und GamingFunktionen. Mehr Intelligenz will BMW seinen Fahrzeugen mit Amazon einhauchen und verspricht sich eine bessere Interaktion mit natürlicher Sprache. Bosch will mit Robotern laden. Gemeinsam mit der VW-Tochter Cariad entwickelt Bosch derzeit autonomes Parken und Laden. Dabei werden E-Autos fahrerlos zu einem freien Parkplatz mit einer Lademöglichkeit geleitet und über einen Roboter automatisiert geladen. Ist die Batterie gefüllt, fährt das Auto wieder allein auf einen Stellplatz. Zudem hat Bosch ein neues Steuergerät entwickelt. Damit können verschiedene Steuergeräte mit unterschiedlichen Funktionen wie Infotainment- und Fahrerassistenz fusioniert werden. Das Ziel: Die Komplexität der Elektronik im Auto zu verringern und die Technik vor Übergriffen sicherer zu machen. Continental baut Kristall-Displays. Der Zulieferer Continental geht einen ganz neuen Weg und kombiniert den Lounge-Trend mit einem Hauch Ballsaal-Atmosphäre. Gemeinsam mit dem österreichischen Spezialisten Swarovski Mobility haben die Hannoveraner ein Display in einen transparenten Kristall integriert und wurden für das Crystal Center Display mit dem CES Innovation Award Honoree für herausragendes Produktdesign ausgezeichnet. Das 10“ große LED-Display ist nahtlos in den ausgearbeiteten Kristall eingelassen worden und soll so den Eindruck vermitteln, dass die Inhalte frei in der Luft schweben. Honda 0-Series. Nach dem Flop mit dem schicken aber viel zu teuren und ineffizienten Honda-e wagte Honda in Las Vegas mit der Submarke Honda 0 Series den Neustart mit einer Elektroautofamilie, die den symbolischen Namen Honda 0 Series trägt. Zwei Konzeptfahrzeuge waren auf der CES zu sehen: der Van Space Hub sowie das Coupé Saloon. Ab 2026 sollen erste Elektrofahrzeuge, die auf die Honda 0 Series zurückgehen, auf den Markt kommen. Der „Saloon“ ist dabei das Flaggschiff der neuen Modellreihe: ein schnittiges und futuristisches Coupé mit viel Platz und nachhaltigen Materialien. Hyundais Supernal S-A2. Die Vorstellung, mit einem Automobil einfach den überfüllten Straßen zu entfliehen und durch die Lüfte davon zu schweben, ist nicht neu. Etliche FirAUF DER CES ENTDECKT Die CES entpuppt sich immer mehr als Showbühne der Autoindustrie. Volkswagen setzt auf ChatGBT. Die Consumer Electronics Show (CES) zog auch in diesem Jahr wieder Innovatoren aus der weltweiten Elektronikindustrie aber auch viele Automobilhersteller in die Glitzermetropole in Nevada. Die CES hat den traditionellen Automessen längst den Rang abgelaufen. Ein starker Trend: Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI). KI-Wasging Experte Jay Goldberg von der Beratungsfirma D2D Advisory sieht das allerdings krititsch und spricht von „KIWashing“: „Plötzlich haben alle was mit KI. Die machen das, was sie vor einem Jahr gemacht haben, nennen es jetzt aber KI, obwohl es keinen Unterschied in der Funktionalität gibt.“ Der Grund sei die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit und von Investoren: Wolle man aktuell Investoren überzeugen, in die eignen Produkte zu investieren, müsse KI draufstehen. ••• KI-Washing

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