24 Der Mobilitätsmanager 03/04.2024 Geschäftsreise • Luftfahrt Text GZ Fotos LH I Brussels Airlines Online-Info dwd.de Stundenlanges Sitzen auf einem Langstreckenflug ist nicht nur ungemütlich, sondern kann auch zu gefährlichen Blutgerinnseln (Thrombosen) führen. Deshalb sollte man so oft wie möglich aufstehen, umherlaufen und seine Muskeln dehnen. Zu beachten ist aber unbedingt die Anschnallpflicht, wenn das Flugzeug in Turbulenzen gerät. Ein plötzliches Absacken des Flugzeugs kann bei nicht angeschnallten bzw. umherlaufenden Personen zu schweren Verletzungen führen. Flugbegleiter müssen darauf achten, dass Passagiere möglichst sitzen und angeschnallt bleiben. Schließlich sind Turbulenzen jederzeit und überall möglich. Qantas z.B. bietet Übungsvorschläge an, die Passagiere auf ihren Sitzen durchführen können (sofern man damit die Sitznachbarn nicht stört). Auch British Airways schlägt vor, dass Passagiere „regelmäßig einen Spaziergang durch die Kabine unternehmen“. Andere Vorschläge sind z..B. am Sitzplatz stehend Beine und Arme ausstrecken und beim Wiederhinsetzen vermeiden, Arme und Beine zu verschränken. Dies ist besonders wichtig für Passagiere einer besonders breiten Gruppe von „Risikogruppen“, zu denen Personen über 40, Schwangere, Personen mit Krebs oder Blutgerinnungsproblemen sowie Personen, die zuvor an TVT gelitten haben, gehören. Wichtig sind Übungen und kurzes Herumlaufen auch für die Risikogruppe der Raucher und Übergewichtigen, für alle Personen die an Herzbeschwerden leiden oder solche, die Krampfadern haben. Weitere Tipps: • Spaziergänge idealerweise auf Zeiten außerhalb des Essens- und Getränkeservices, in denen man die Gänge blockieren könnten, verlegen. • Bei Nachtflügen besonders vorsichtig sein, wenn man durch die Gänge spaziert. • Auf Galley-Yoga unbedingt verzichten. Zwar haben die meisten FlugbegleiterInnen kein Problem damit, wenn man kurz der Galley (Bordküche) einen Besuch abstattet. Sollten aber zu viele Personen in der Galley oder an den Türen stehen, werden die oft gebeten, zu ihrem Sitzplatz zurückzukehren, da im Falle einer Dekompression nicht genügend Sauerstoffmasken zur Verfügung stehen. Was sind Turbulenzen? Die entstehen, wenn sich ein Flugzeug unter verwirbelter Luft bewegt. Ähnlich wie bei einem Schiff, das von Wellen ins Schwanken gebracht wird. Genauso sorgt der Wind für Luftwirbel, die das Flugzeug in Turbulenzen bringen. Gerade wenn mehrere Luftströmungen aus unterschiedlichen Richtungen aufeinandertreffen, kann es dazu kommen. Oft wird im Zusammenhang mit Turbulenzen der Begriff „Luftloch“ verwendet. Hierbei handelt es sich um eine instabile Luftströmung, in der das Flugzeug ruckartig sinkt. Das können sogar mehrere tausend Meter sein. Wann treten Turbulenzen auf? • Beim Flug durch dichte Wolken, da dabei die Luftströmung um die Tragflächen beeinflusst wird. • Bei Gewitter, wenn aufsteigende warme und absinkende kalte Luft aufeinandertreffen, was zu ruckartigen Höhenwechsel führt. • Bei einem Flug über Gebirgsketten, weil die Luftströmung durch sie hindurch muss und somit Luftwirbel entstehen. • Öfter im Sommer als im Winter, da die Luft eine niedrigere Dichte aufweist und somit das Flugzeug viel schwerer wird. Richtiges Verhalten bei Turbulenzen: • Angeschnallt sitzen bleiben. • Lose Gegenstände oder auch heiße Getränke in Sicherheit bringen. • Die Anweisungen des Piloten und der Kabinencrew befolgen. ••• HERUMLAUFEN IM FLUGZEUG Triebwerke funktionieren auch bei heftigen Turbulenzen. Herumspazieren ist auf Langstrecken wichtig, kann aber auch gefährlich werden. Während eines Langstreckenflugs lassen sich immer wieder Passagiere beobachten, die in den Gängen auf und ab gehen, um sich die Beine zu vertreten und „ein paar Schritte zu machen“. Das ist unter bestimmten Umständen erlaubt, kann aber auch sehr gefährlich sein. Stichwort Turbulenzen.
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