38 Der Mobilitätsmanager 03/04.2024 Text RED Fotos GZ Geschäftswagen • Praxistest Das SUV der Stuttgarter ist zweifellos ein schickes Elektroauto, jedenfalls von der Front und Seitenlinie betrachtet. Das Heck, naja, es muss einem gefallen. Optisch unterscheidet sich das EQE SUV mit Statur, integrierter Frontmaske und durchgehendem Rückleuchtband kaum vom großen Bruder EQS SUV. Unser Testwagen verfügte auch über dieselben Trittbretter. Doch die im Windkanal rundlich geschliffene Karosse mit kurzen Überhängen, komplett verkleidetem Unterboden, großen 22-Zoll-Aerodynamik-Rädern und Dachspoiler lassen den Wagen mit cw-Wert 0,25 elegant und nahezu geräuschlos durch den Fahrwind schlüpfen. Teure Extras und Finanzierung. Viele Features sind nur gegen viele Extra-Euros zu bekommen. Allen voran die futuristische Cockpitlandschaft mit dem spektakulären Hyperscreen, bei dem ein 12,3-ZollFahrer-, 17,7-Zoll-Zentral- und 12,3-Zoll-Beifahrer-Display optisch nahtlos in ein 141 cm breites Bildschirmband zusammengehen, allerdings auch für sage und schreibe 5.831 Euro. Außerdem das hilfreiche und gestochen scharfe Head-Up-Display inklusive Augmented RealityAnzeige für 1.297 Euro oder das Surround-Soundsystem von Burmester (nur im Paket mit anderen Optionen ab sagenhaften 1.186 Euro). Aber auch die vorzügliche Allradlenkung (1.547 Euro) – ideal z.B. beim Einparken –, sowie viele der fortschrittlichen Assistenzsysteme sind aufpreispflichtig, von den hochwertigen Leder-, Holz-, und Zierlementen, Polster, Rad-Reifenkombinationen sowie Ex-/Interieur-Lines gar nicht zu reden, sodass der Listenpreis von 89.548 Euro für die von uns gefahrene Allradvariante 350 SUV 4-Matic mit 215 kW (292 PS) Leistung auch sehr schnell sechsstellig werden kann. Dass man ein solches Auto im gewerblichen Segment in erster Linie least, versteht sich angesichts der rasanten Batterieentwicklung von selbst. Dazu bietet sich die Herstellerbank an aber auch Non-Captives. Besser als der Verbrenner. Blickt man auf die Konkurrenz, etwa Audi Q8 e-tron, BMW iX oder auch Nio EL 7, bewegen sich die Preise zwar immer noch im Rahmen. Absolut gesehen aber dennoch eine ordentliche Stange Geld für eine möglicherweise zukunftssichere, wenn auch nach wie vor geringfügig eingeschränkte Mobilität – aber wer fährt schon 300, 400 km ohne Pause? Auch wenn wir mit der vollen 90,6-kWh-Batterie im besten Fall gut 430 km weit kamen, muss der EQE SUV gegenüber seinem ähnlich teuren (ab 85.055 Euro) und starken (269 PS) Verbrenner-Pendant GLE 300d 4-Matic doch sowohl in Sachen Reichweite, Endgeschwindigkeit etwas zurückstecken. Dafür aber ist das BEV wesentlich umweltfreundlicher und bei den Betriebskosten der klare Sieger. Allein mit dem unglaublich wuchtigen Drehmoment von 765 Nm ab Start, mit dem das immerhin 2,6 t schwere SUV in 6,7 Sekunden auf Tempo 100 surrt, schneidet es im Vergleich zu 550 Nm und 6,9 Sekunden beim GLE besser ab. Die Anhängelast beträgt 1,8 t, die Kofferraumkapazität (520-1.675 Liter). Für unsere E-Bikes reicht das allemal und wenn wir ja mal einer Hänger brauchen, dann vielleicht um Holz zu holen. Hervorragende Qualität.Wer sich z.B. als Freiberufler/Selbstständiger für den Luxus des potenten oberen Mittelklasse-SUV-Stromers entscheidet, fährt innerhalb der Elektro-Community weit vorn. Hervorragende Verarbeitungsqualität trifft hier auf geschmackvolle PRAXISTEST MERCEDES EQE SUV 350 Das elektrische SUV der Stuttgarter hat uns in allen Disziplinen überzeugt. An Schnellladesäulen zeigte sich der Wagen als Meister. Noch verkauft Mercedes-Benz nur knapp zwei von zehn Neuwagen als Stromer. An den Produkten selbst kann es nicht liegen, wie der DMM-Praxistest des EQE SUV belegt. Das 4,86 Meter lange Elektro-SUV ist anders als sein großes EQS-Pendant auf sozialverträglicheres Maß geschrumpft und zeigt auch sonst alles, was man von der schwäbischen Luxusmarke erwarten kann. Der alltagstaugliche Geschäftswagen kann aber ins Geld gehen.
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