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18 Der Mobilitätsmanager 05/06.2024 Geschäftsreise • Trinkgeld Text RED Fotos Freepik/seventyfour I Sparkassenverband I Freepik/Drazen Zigic Bedienstete in Restaurants sind im Vergleich verschiedener Service-Dienstleister jene, die am ehesten Trinkgeld erhalten. Dies zeigt eine internationale mit YouGOV Survey durchgeführte Umfrage in den sieben nord- und westeuropäischen Ländern Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, Dänemark sowie in den USA. Die Ergebnisse sind gewichtet und repräsentativ für die jeweiligen Bevölkerungen ab 18 Jahren. In Deutschland sagen 78 % aller Befragten, die Restaurant-Services nutzen, dass sie dort üblicherweise Trinkgeld geben. In den USA sind es 77 %. Dies sind im internationalen Vergleich insgesamt die höchsten Werte. Bemerkenswert: In Dänemark geben hingegen nur 24 % der Nutzer Restaurantkellnern üblicherweise Trinkgeld. Aber auch in anderen Bereichen geben Deutsche und US-Amerikaner am ehesten Trinkgeld: 67 % aller Befragten hierzulande, die zu Friseuren oder Barbern gehen, geben dort üblicherweise Trinkgeld, in den USA sagen dies 65 %. Im Vergleich dazu sind es in Dänemark 2 %, in Frankreich 24 %. Weiterhin geben 65 % deutscher Kneipenbesucher üblicherweise dem dortigen Personal Trinkgeld, 61 % jener Deutschen, die bei Lieferdiensten bestellen, geben den Fahrern Trinkgeld, 56 % Taxifahrern und 54 % Fahrern von Uber oder anderen Mitfahrgelegenheiten. 47 % der deutschen Übernachtungsgäste in Hotels geben Hotelpersonal Trinkgeld, 46 % Baristas in Cafés. Am seltensten sagen die Deutschen, dass sie Automechanikern Trinkgeld geben: Auf jeden Fünften, der den Service von Automechanikern in Anspruch nimmt, trifft diese Aussage (21 %) zu. Trinkgeld ist eine freiwillige Zahlung, mit der man seine Zufriedenheit über eine Dienstleistung ausdrücken kann. Die Höhe richtet sich nach Rechnungsbetrag und Anlass. Obwohl es also jedem freisteht, wie viel Trinkgeld man gibt, existieren unterschiedliche Ansichten darüber. Wie viel Trinkgeld man zusätzlich zum verlangten Rechnungsbetrag zahlen sollte, um seine Anerkennung für eine Arbeitsleistung zum Ausdruck zu bringen, ist grundsätzlich eine freie Entscheidung, auch, ob man überhaupt etwas geben sollte, z.B. wenn man nicht zufrieden war (Essen kommt zu spät, ist kalt, ist evtl. teilweise ungenießbar, pampige Bedienung usw.). Bevor man dann aber gar nichts gibt ist es sinnvoller und auch fairer, die Unzufriedenheit anzusprechen. So kann WAS GEBE ICH AN TRINKGELD? Geschäftsreisende sind damit oft genug konfrontiert: Was gebe ich als Trinkgeld? Ob im Restaurant, im Hotel, nach der Taxifahrt…, man kommt kaum um die Extragabe herum. Damit lässt sich die Zufriedenheit über eine Dienstleistung ausdrücken. Der Begriff Trinkgeld hat sich aus dem Mittelalter in die Neuzeit herübergerettet, aber nur in Europa und Nordamerika. In Asien gilt Trinkgeld im Allgemeinen als grobe Beleidigung. Der deutsche Ausdruck „Trinkgeld“ taucht erstmals im späten Mittelalter auf. Im Benimm-Klassiker „Über den Umgang mit Menschen“ rät Adolph Freiherr von Knigge 1788, „dem Wagenmeister ein gutes Trinkgeld zu geben“. Die Intention des Spenders war also, dass das Trinkgeld auf sein Wohl vertrunken wird. In vielen europäischen Ländern war es seit dem Mittelalter üblich, Dienstleistungen von Boten, Handwerkern und Fuhrleuten mit Trinkgeld zu belohnen. Der Übergang zur Bestechung war damals fließend. Allerdings war das Trinkgeld allgemein akzeptiert. Fragen nach Rechtmäßigkeit oder Moral kamen erst in der Moderne auf. ••• Trinkgeld gab es bereits im Mittelalter Trinkgeld ist rein rechtlich kein Muss, sondern eine Sache der Anerkennng. In Deutschland sollte das Trinkgeld maximal 10 % betragen.

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