DMM Der Mobilitätsmanager

23 www.dmm.travel „In Ländern mit guter Bahninfrastruktur ist der Zug meist das bessere und sowieso umweltfreundlichere Verkehrsmittel.“ Julia Zielonka I Editorial Director DMM Reiserichtlinien Online-Info www.arcadis.com I www.mottmac.com I www.parexel.com I itmgroup.eu Geschäftsreisende verplempern oft genug viel unproduktive Zeit in Flughafenterminals. „Wenn wir diese Änderungen nicht vornehmen, werden wir es nie schaffen, klimafreundlicher zu werden“, sagte sie Die neue Richtlinie kam intern einer kleinen Revolution gleich, aber sie ist nicht perfekt, weil Schienenalternativen nicht immer verfügbar sind. Die Mitarbeitenden sollen zudem weniger reisen und wenn, dann dürfen es auch mehr als Eintagesreisen sein, dann aber mit Übernachtung in einem „GreenStay“ Hotel, also einem sehr nachhaltigen Unterkunft. Herkömmliche Hotels machen 21 % der Emissionen einer durchschnittlichen Geschäftsreise aus. Während bestimmte stark frequentierte europäische Strecken beinahe ausschließlich auf die Schiene beschränkt sind – etwa Köln- Zürich (über Frankfurt/M. und Basel), Hamburg-Berlin, Madrid-Barcelona, Paris-London oder Brüssel-Paris, um nur einige zu nennen –, sagte die Reisemanagerin, dass die Verkehrsverlagerung „schrittweise“ erfolgen müsse. Es sei schwierig, von 100 % auf Null (Flugreisen] umzuswitchen, wenn man Nachhaltigkeitsziele verfolgt. Jede Zugfahrt, die länger als zwei Stunden dauert, gilt als Business- oder FirstClass-Reise, im Gegensatz zu Flügen, die auf die Economy-Class beschränkt sind Die Durchsetzung einer Verkehrsverlagerung per Richtlinie ist nicht einfach. Vorher ist mit den Geshäftsreisenden eine Reihe von Go/No-Go-Fragen zu klären. Wenn jedoch die Entscheidung getroffen ist, bekommt der/die Reisende, der dennoch fliegen statt Bahn fahren will, eine „strenge“ E-Mail, mit der er/sie aufgefordert wird, die Entscheidung zu begründen. Übrigens gilt dann die Reisevorschrift für alle Reisenden in der Unternehmenshierarchie. Best Practise Arcadis. Das in Amsterdam ansässige Design- und Beratungsunternehmen Arcadis hat Pop-up-Nachrichten in sein Buchungstool integriert, um seine Dienstreisenden auf nachhaltige Optionen aufmerksam zu machen. Die geänderte Richtlinie schreibt vor, dass alle Reiseziele, die weniger als 700 km entfernt sind, mit der Bahn zurückgelegt werden sollten, sofern diese Option verfügbar ist Nikki Parsons, Global Travel Director, spricht aber von einer Sensibilisierungskampagne was bedeutet, dass zu Bahnreisen eher „ermutigt“ wird denn sie strikt durchzusetzen. Das niederländische Unternehmen strebt eine Reduzierung der gesamten Geschäftsreiseemissionen um 35 % bis 2025 (gegenüber dem Ausgangswert von 2019) an und hat sich außerdem das konkrete Ziel gesetzt, die Luftemissionen bis 2025 um 50 % zu reduzieren Die Emissionen sind bereits um 30 % zurückgegangen. Um sicherzustellen, dass das Unternehmen auf dem richtigen Weg bleibt, hat Arcadis vor kurzem damit begonnen, seinen 25.000 Reisenden weltweit vierteljährliche CO2-Fußabdruckberichte bereitzustellen, die auch personalisierte Vorschläge für weniger CO2-intensive Optionen für zukünftige Reisen enthalten. Best Practise Parexel. Für das US Forschungsunternehmen Parexel (Die Parexel International (MA) Corporation ist einer der weltweit führenden Dienstleister für biopharmazeutische Forschung) erforderte die Verlagerung von Reisenden vom Flugzeug auf Fernzüge die Festlegung von Reiseparametern, die sowohl für Reisende als auch für das Unternehmen angenehm sind. Ben Park, Executive Director für Reisen und Nachhaltigkeit bei Parexel, sagt, dass das Unternehmen Bahnreisen für Nonstop-Fahrten von bis zu vier Stunden bevorzugt. Darüber hinaus ist jede Zugfahrt, die länger als zwei Stunden dauert, für die Buchung in der Business- oder First-ClassKlasse qualifiziert, im Gegensatz zu Flügen, die auf die Economy-Class beschränkt sind. Das Unternehmen hat auch die Produktivitätsvorteile von Bahnreisen erkannt. „Obwohl Bahntickets manchmal teurer sind als Flugtickets, ist der Gesamtvorteil für das Unternehmen erheblich“, sagt Park. „Geschäftsreisende haben weniger Stress, genießen eine angenehmere Reise und können nahtlos mit WLAN arbeiten, was zum Wohlergehen des Planeten beiträgt.“ Es ist ein dreifacher Gewinn für das Unternehmen.“ Die deutsche Tochtergesellschaft von Parexel hat außerdem das 43 % der Unternehmen im Vereinigten Königreich haben eine „Rail-First“- Richtlinie eingeführt. Klimawandel, Urbanisierung, Digitalisierung und eine stetig wachsende Weltbevölkerung setzen Mobilitätssysteme und -plattformen unter immer größeren Transformationsdruck. Arcadis entwickelt und vernetzt nachhaltige Lösungen, die bestehende Infrastrukturen mit neuen Technologien verbinden, um die Mobilität von Menschen und den Transport von Gütern zu optimieren. ••• Arcadis

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM3MTE=