DMM Der Mobilitätsmanager

40 Der Mobilitätsmanager 05/06.2024 Text RED Fotos DMM I Freepik/senivpetro I ADAC Geschäftswagen • Energielieferant BEV Angesichts steigender Strompreise wollen immer mehr Menschen unabhängig vom Energieversorger sein. Mit einer Photovoltaikanlage ist der erste Schritt zur Unabhängigkeit getan. Mit einem zusätzlichen Stromspeicher kann überschüssiger Solarstrom gespeichert werden, um die Energie dann zu nutzen, wenn sie gebraucht wird. Das bidirektionale Laden eröffnet hier eine Möglichkeit für mehr Energiesicherheit. Beim bidirektionalen Laden (BDL) kann Strom in zwei Richtungen fließen: Das heißt Autobatterien könnten theoretisch genutzt werden, um Strom nicht nur aus dem Netz aufzunehmen, sondern auch dazu, den Strom ans Netz abzugeben. Das klingt vielversprechend, aktuell gibt es am Markt jedoch noch kaum bezahlbaren Lösungen, die die entsprechenden Voraussetzungen erfüllen. Eine BDL-Wallbox ist im Gegensatz zur Standard-Wallbox sehr teuer – die Preise liegen hier weit über 5.000 Euro. Zudem verfügen fast alle E-Autos aktuell noch nicht über die technischen Voraussetzungen für bidirektionales Laden. Standardisierte Lösungen zu vertretbaren Preisen sind noch nicht verfügbar. Die Japaner, wie übrigens auch Tesla, verwenden den CHAdeMO-Anschluss, mit dem eine Ladeleistungen von mehr als 50 kW möglich ist. Die Ladestadion muss dementsprechend mit einem DC-Charger ausgestattet sein. Kurzum: Neben dem Elektroauto müssen alle anderen Komponenten, wie die Wallbox, Ladekabel und Stecker, die Smart-Grid-Technologie unterstützen. In Japan versorgen die Elektroautos von Mitsubishi bereits erfolgreich die Haushalte mit Strom für Waschmaschinen, Trockner und Kühlschränke. Soll die Batterie eines Autos zum bidirektionalen Laden genutzt werden, gibt es eine technische Herausforderung: Elektroautos fahren mit Gleichstrom (DC), im Haushalt wird aber nur Wechselstrom (AC) verwendet. Beim Laden muss also der von der Wallbox angebotene Wechselstrom im On-Board Charger, dem DAS E-AUTO ALS STROMSPEICHER Geeignete E-Autos können auch als Energiequelle genutzt werden. Elektroautos verfügen immer öfter über eine große Batterie, die auch als Stromspeicher für den Haushalt dienen kann. Möglich wird das durch das bidirektionale Laden. Verstärkt wird an der Nutzung von BEV als Zwischenspeicher gearbeitet – zumal sie eine deutlich höhere Kapazität haben als z.B. die stationären Batteriespeicher von Photovoltaikanlagen (PV). Auch das ist ein wichtiges Argument für den Umstieg auf BEV. Nissan gilt als Vorreiter im Bezug auf das bidirektionale Laden. Der Nissan Leaf ist schon seit ein paar Jahren mit dieser Ladetechnik ausgestattet. Generell sind Modelle asiatischer Hersteller schon viel weiter mit der Technik, da der CHAdeMO-Stecker von Beginn an dafür ausgelegt war. Daher ist sie in Asien auch bereits weiter verbreitet. Dieser Anschlusstyp ist auch der einzige, für den es ein gültiges Protokoll gibt, um Strom in das öffentliche Netz einzuspeisen. In Europa ist der CCS-Anschluss am weitesten verbreitet, kann jedoch meist noch kein V2G. Hier ist die Entwicklung schwer im Gange. Die folgenden Elektroauto-Modelle können derzeit bidirektional laden: • BYD Dolphin und Seal • Citroën C-Zero • Cupra Born 77 kWh • Fisker Ocean • Ford F-150 Lightning • Honda e • Hyundai Ioniq 5 • Kia EV6 • Mitsubishi Outlander und Eclipse Cross Plug-in-Hybrid • Nissan Leaf, e-NV200 • Polestar 3 • Skoda Enyaq • Tesla Model 3, Model Y • Volvo EC 90 • VW ID 3, 4, 5 7, ID Buzz (jeweils 77 kWh) ••• Welche Elektroautos können bidirektional Laden?

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