DMM Der Mobilitätsmanager

41 www.dmm.travel Energielieferant BEV Online-Info yugov.com I solarwatt.de Auch ein ID.Buzz bietet sich als rollender Stromlieferant an. Strom zuhause tanken und, wenn nötig, auch ins Haus liefern. internen Ladegerät des Elektroautos, mittels eines Wechselrichters in Gleichstrom umgewandelt und in der Fahrzeugbatterie gespeichert werden. Soll der Strom aus der Autobatterie anschließend wieder in das Haus- oder Stromnetz zurückgegeben werden, muss dieser Prozess in umgekehrter Richtung ablaufen, der Gleichstrom muss also wieder in Wechselstrom zurückgewandelt werden. Derzeit ist noch nicht final geklärt, wo diese Umwandlung stattfinden soll. Möglich wäre die Umwandlung im On-Board Charger des Elektroautos oder in der Wallbox. Dafür bräuchte es einen zusätzlichen Wechselrichter im On-Board-Charger, was das Elektroauto verteuern würde oder einen zusätzlichen, in der Wallbox integrierten Wechselrichter, was die Kosten für die Ladestation erhöhen würde. Es ist daher absehbar, dass es zumindest in der Anfangszeit beide Lösungen parallel am Markt geben wird, bis sich eine Variante durchsetzt. Das heißt aber, dass auch nicht jedes BDL-Elektroauto mit jeder BDL-Wallbox kompatibel sein wird. Inzwischen sind schon etliche Stromer auf dem Markt, die das so genannte bidirektionale Laden beherrschen, und es wird damit gerechnet, dass das „Bidi“-Geschäft 2024 in Fahrt kommen wird. Im Fokus stehen dabei die Einspeisung ins häusliche Stromnetz (Vehicle-to-Home, kurz V2H) und die von den Rahmenbedingungen her anspruchsvollere Einbindung ins öffentliche Netz (Vehicle-toGrid, V2G). Großes Interesse. Doch wie groß ist das Interesse von E-Fahrern, das eigene Fahrzeug als Stromquelle zur Verfügung zu stellen? Dieser Frage ist das Marktforschungsinstitut YouGov mit einer repräsentativen Studie nachgegangen. Befragt wurden dazu im November 518 AutofahrerInnen aus ganz Deutschland, die ein E-Auto besitzen oder im Haushalt haben. Das Ergebnis ist eindeutig: Insgesamt 81 % bejahen die Frage, ob sie an einer V2HNutzung interessiert seien, wenn das Fahrzeug und die Wallbox die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen (43 % „ja, auf jeden Fall“, 38 % „ja, wahrscheinlich“), bei der V2G-Nutzung sind es 75 % (39 bzw. 36 %). Besonders überraschend: Nicht nur die Bewohner von Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäusern zeigen dieses große Interesse, sondern auch die Befragten, die in einem Mehrfamilienhaus bzw. einer Wohnung leben. Die Studie präsentiert zudem weitere interessante Zahlen, etwa zur Ladeinfrastruktur. 69 % aller Befragten besitzen oder nutzen an ihrer Wohnadresse eine private Ladestation. Weitere 18 % geben an, sie hätten die Möglichkeit, eine zu nutzen oder zu installieren. Ein ähnliches Bild, wenn auch mit etwas niedrigeren Werten, ergibt sich bei der Photovoltaik: Bei 58 % der Befragten ist bereits eine PV-Anlage ins häusliche Stromnetz integriert, weitere 13 % planen die Anschaffung. Die Mehrheit der E-Fahrer wohnt in einem Einfamilienhaus (56 %), 24 % sind Doppel- oder Reihenhausbewohner und 21 % leben in einem Mehrfamilienhaus bzw. einer Wohnung. Rund die Hälfte der Befragten (49 %) fährt bereits seit zwei oder mehr Jahren ein E-Auto. V2L-Funktion, private Ladestation und PVAnlage verstärken das Bidi-Interesse. Das bidirektionale Laden bietet E-Autobesitzern neben dem positiven Klimaeffekt ganz handfeste Vorteile: Mit dem Zwischenspeichern der elektrischen Energie können sie Geld sparen oder verdienen. Die am einfachsten zu realisierende Form des Bidi-Ladens ist V2H, da der Strom nur der häuslichen Versorgung dient. Um den Akku preisgünstig zu laden, kann entweder die eigene PV-Anlage oder ein dynamischer Stromtarif genutzt werden, über den sich der Strom in Schwachlastzeiten, wie z.B. nachts, günstig beziehen lässt. In Spitzenlastzeiten wie abends oder frühmorgens steht dann der günstige Strom aus dem Fahrzeugakku für die häusliche Nutzung zur Verfügung. Während durchschnittlich 81 % aller Befragten Interesse an dieser Form des Bidi-Ladens zeigen, sind es bei den EinfamilienhausIm eigenen Haushalt lassen sich im laufenden Betrieb Stromkosten senken. Wenn man Strom ins kommunale Netz einspeist, kann man sogar Erlöse erzielen, die ohne Zwischenspeicherung nicht möglich wären. Übergeordnet tragen Anwender dazu bei, dass unser Energiesystem insgesamt flexibler und effizienter wird, was Kosten für alle spart. Durch die vielen kleinen Autospeicher im Netz lassen sich auch mehr erneuerbare Energien integrieren. Das ist gut für die Umwelt und trägt zur Energiewende bei. ••• Vorteil für den Anwender 81 % bejahen die Frage, ob sie an einer V2H-Nutzung interessiert seien, wenn das Fahrzeug und die Wallbox die erforderlichen Voraussetzungen erfüllen

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