DMM Der Mobilitätsmanager

16 Der Mobilitätsmanager 09.2024 Geschäftsreise • Klimawandel Text RED Fotos magann/pixelio.de I Neste Der Lufthansa Konzern, zu dem neben der Kernmarke Lufthansa auch Austrian Airlines, Swiss, Brussels Airlines und Eurowings gehören, kündigte Ende Juni, an, dass für alle seit 26. Juni 2024 ausgestellten Tickets für Abflüge ab 01. Januar 2025 ein Umweltzuschlag zwischen 1 und 72 Euro erhoben wird. Geschäftsreisebranche überrascht. Der VDR zeigte sich von der Kurzfristigkeit dieser Nachricht“ überrumpelt. VDR-Präsident Christoph Carnier: „Aus unserer Sicht ist ein frühzeitiger Dialog wünschenswert, denn Klimaschutz ist Teamarbeit.“ Der Verband erkenne aber die Notwendigkeit an, dass sich sowohl Lieferanten als auch Kunden an den relevanten Aktivitäten und Kosten beteiligen, um nachhaltige Lösungen umzusetzen. Um große Kostenblöcke budgetieren zu können, sollte eine von der Lufthansa beschlossene Maßnahme jedoch nicht mit einer Vorlaufzeit von weniger als einem Tag verkündet werden.“ Aufpreis. Der Zuschlag soll einen Teil der aufgrund regulatorischer Umweltauflagen stetig steigenden Zusatzkosten abdecken. Darunter fallen die ab 01. Januar 2025 bei Abflügen aus Ländern der Europäischen Union (EU) gesetzlich geltende Beimischungsquote von zunächst 2 % für nachhaltigen Flugkraftstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF), Anpassungen des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) sowie weitere regulatorisch bedingte Umweltkosten wie beispielsweise das Carbon Offsetting and Reduction Scheme for International Aviation (CORSIA). 1 – 72 Euro on top. Der Umweltkostenzuschlag gilt für alle von der Lufthansa Group vermarkteten und durchgeführten Flüge mit Start aus den 27 Ländern der EU sowie aus Großbritannien, Norwegen und der Schweiz. Die Höhe des Zuschlags variiert je nach Flugstrecke und Tarif und liegt zwischen 1 Euro und 72 Euro. Der Umweltkostenzuschlag wird für alle Tickets, die ab 26. Juni 2024 ausgestellt wurden, erhoben und gilt für Abflüge ab 01. Januar 2025. Die jeweilige genaue Höhe des Umweltkostenzuschlages wird auf den Buchungsseiten der Lufthansa Group Airlines in den Preisdetails angezeigt. Die in den nächsten Jahren regulatorisch bedingten und sukzessive steigenden Zusatzkosten kann die Airline-Gruppe jedoch nicht allein tragen. Ein Teil dieser für das Jahr 2025 zu erwartenden Kosten sollen nun durch den neuen Umweltkostenzuschlag gedeckt werden. Die Lufthansa Group hat sich ambitionierte Klimaschutzziele gesetzt und strebt eine neutrale CO2-Bilanz bis 2050 an. Bereits bis 2030 will der LH-Konzern seine Netto-CO2Emissionen im Vergleich zu 2019 durch Reduktions- und Kompensationsmaßnahmen halbieren. Für wirksamen Klimaschutz setzt die LH-Group insbesondere auf eine beschleunigte Flottenmodernisierung, die kontinuierliche Optimierung des Flugbetriebs, den Einsatz nachhaltiger Flugkraftstoffe und auf Angebote für Privatreisende und Firmenkunden, um eine Flugreise oder die Beförderung von Fracht nachhaltiger zu gestalten. Hintergrund • SAF-Quoten der EU. Die EU hat im Rahmen ihres Klimaschutzprogramms „Fit for 55“ verpflichtende, über die Jahre bis 2050 ansteigende SAF-Beimischungsquoten beschlossen. Bereits ab 2025 soll die SAFQuote bei 2 % t liegen, ab 2030 bei 6 %, ab 2035 bei 20 % und ab 2050 bei 70 Prozent. Für die Lufthansa Group wird dies in Zukunft zu Mehrkosten in Milliardenhöhe führen. • EU-ETS. Im EU-Emissionshandelssystem (EU-ETS) für den Luftverkehr werden die KLIMAFREUNDLICHES FLIEGEN KOSTET Die Luftfahrt boomt wieder. Aber klimafreundliches Fliegen ist leider noch immer nicht möglich. Die Geschäftsreisebranche reagiert auf den überraschend von der Lufthansa angekündigten Umweltkostenzuschlag. Der Aufpreis auf die Flugtickets soll einen Teil der aufgrund regulatorischer Umweltauflagen stetig steigenden Zusatzkosten abdecken. Geschäftsreiseexperten, Branchenverbände und Umweltverbände äußern unterschiedliche Ansichten.

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