DMM Der Mobilitätsmanager

24 Der Mobilitätsmanager 09.2024 Geschäftsreise • Nachhaltiger Verkehr Text RED Fotos United I PantherMedia Sämtliche bereits umgesetzten oder fest eingeplanten Maßnahmen zur Dekarbonisierung des Verkehrs werden die weltweiten CO2Emissionen des Verkehrs bis 2050 lediglich um 3 % senken. Damit würde der Verkehrssektor die zur Eindämmung des Klimawandels nötige Reduzierung weit verfehlen. Durch erheblich verstärkte Maßnahmen zur Dekarbonisierung wäre der Verkehrssektor jedoch in der Lage, klimaschädliche Verkehrsemissionen bis 2050 um etwa 80 % gegenüber 2019 zu senken. Mit dieser Verringerung käme der Verkehr in den Bereich, mit dem der globale Temperaturanstieg auf „deutlich unter“ 2 °C über dem vorindustriellen Niveau begrenzt werden könnte, dem Ziel des Pariser KlimaAbkommens. „Um dieses ehrgeizige Szenario zu erreichen, braucht es eine Kombination von Maßnahmen, die sich gegenseitig ergänzen – nämlich dabei, unnötigen Verkehr zu vermeiden, mehr Fahrten auf CO2-freie Mobilität zu verlagern und die Effizienz des Verkehrs generell zu verbessern“, sagte ITF-Generalsekretär Young Tae Kim. Zudem sei es zwingend notwendig, schnell wettbewerbsfähige Technologien und Kraftstoffe einzuführen, um Menschen und Güter mit deutlich weniger Emissionen zu befördern. Alles dies lässt sich erreichen, wenn entschlossener gehandelt würde. Ein solcher beschleunigter Übergang zu einem kohlenstoffarmen oder -freien Verkehr erfordert zwar erhebliche Investitionen. Allerdings würde die Bereitstellung der Kerninfrastruktur für das ehrgeizige Szenario laut den ITF-Projektionen etwa 5 % weniger Investitionen benötigen, als unter einem „Weiter so“-Szenario. „Auf dem derzeitigen Entwicklungspfad verdoppelt sich der Güterverkehr in den nächsten 25 Jahren etwa und der Personenverkehr nimmt um 79 % zu. Wir werden auch unter den bisherigen Umständen stark investieren müssen, um die zusätzliche Mobilitätsnachfrage zu befriedigen - und nach dem, was wir wissen, wahrscheinlich mehr, als wenn wir die Mittel in eine kohlenstoffarme Zukunft des Verkehrs stecken würden“, sagte Orla McCarthy, Projektleiterin des ITF-Verkehrsausblicks. Alle zwei Jahre veröffentlicht das International Transport Forum (ITF) den ITF Transport Outlook, der auf der Grundlage der hauseigenen Verkehrsmodelle einen Überblick über aktuelle Trends und Zukunftsaussichten für den globalen Verkehrssektor gibt. Der Schwerpunkt der jüngsten Ausgabe des ITF Transport Outlook liegt auf der Frage, wie der globale Verkehrssektor die angestrebte Reduzierung der Kohlendioxid-Emissionen im Einklang mit dem Pariser Abkommen bis zum Jahr 2050 erreichen kann. Unter Verwendung der ITF- Verkehrsmodelle werden die potenziellen Auswirkungen zweier spezifischer politischer Szenarien dargestellt: eines „Current Ambition“ Szenarios und eines „High Ambition“- Szenario. Das „Current Ambition“-Szenario. Es gibt Aufschluss darüber, wie sich Verkehrsnachfrage und Emissionen in den kommenden Jahrzehnten entwickeln könnten, wenn die Verkehrspolitik ihren derzeitigen Kurs beibehält. Es spiegelt die allgemeine Erkenntnis wider, dass der Verkehrssektor dekarbonisiert werden muss, und berücksichtigt bereits umgesetzte Maßnahmen sowie eingegangene Verpflichtungen in nationalen und regionalen Richtlinien, Regierungsstrategien und Gesetzen. Das „Current Ambition“-Szenario spiegelt auch die Tatsache wider, dass viele Dekarbonisierungspläne nur langsam vorankommen und die weltweite Umsetzung noch langsamer erfolgen wird. Es berücksichtigt die anfänglichen ergriffenen Maßnahmen, um die derzeiEIN „WEITER SO“ WIRD TEURER Airlines und Flugzeughersteller tüfteln an den Antrieben und Kraftstoffen der Zukunft. Ein beschleunigter Übergang zu nachhaltigem Verkehr wird mit Blick auf Investitionen in die Kernverkehrs- infrastruktur kostengünstiger als ein „Weiter so“ - wenn jetzt gehandelt wird. Dies war die Hauptaussage des ITF-Verkehrsausblicks des International Transport Forum bei der OECD.

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