25 www.dmm.travel „Der Klimawandel ist in vollem Gang. Aber noch passiert bei den Verkehrsträgern Flugzeug und Automobil zu wenig, um das Klimaziel von 1,5°C zu erreichen.“ Juia Zielonka I Editorial Director DMM Nachhaltiger Verkehr Online-Info itf.org I www.itf-oecd.org/itf- transport-outlook-2023 Das Fahrrad wird im Mobilitätsmix eine viel größere Rolle spielen als heute noch gedacht. tigen Ambitionen umzusetzen. Deren Umfang ist jedoch von Region zu Region sehr unterschiedlich. Die im “Current Ambition”-Szenario modellierten Maßnahmen umfassen politische Maßnahmen oder technologische Entwicklungen, die darauf abzielen, Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren zu ersetzen; die Nachfrage steuern und Verkehr verlagern; Investitionen in attraktive und nachhaltige Alternativen zum privaten Pkw sowie die Verbesserung der Effizienz und des Betriebs zur Verringerung der CO2-Intensität. Das „High Ambition“-Szenario. Dagegen untersucht das „High Ambition“-Szenario, wie sich einer ehrgeizigere Politik auf die Dekarbonisierung des Verkehrssektors auswirkt. Von der Ausgangslage der derzeitigen Ambitionen stellt es einen politischen Pfad vor, bei dem die Umsetzung der Maßnahmen beschleunigt oder ihr Umfang erweitert wird. Es berücksichtigt die Auswirkungen einer ehrgeizigeren Politik, die auf die Förderung nachhaltiger Entwicklung und nachhaltigen Reiseverhaltens abzielt. Das “High Ambition”-Szenario berücksichtigt auch die ehrgeizigen Ziele der „2030 Breakthroughs“ für den globalen Verkehrssektor. Die Durchbruchsziele für 2030 beinhalten ehrgeizige Vorgaben für die Beendigung des Verkaufs von Neuwagen mit Verbrennungsmotoren sowohl für den Personen- als auch für den Güterverkehr, die Einführung nachhaltiger Flugkraftstoffe und die Einführung emissionsfreier Kraftstoffe für die Seeschifffahrt. Die Zeit läuft ab, um die globale Erwärmung auf „deutlich unter“ 2 °C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen, dem Ziel des Pariser Abkommens. Trotz der Bemühungen einiger Regionen um eine Dekarbonisierung werden die Verkehrsemissionen nicht schnell genug sinken, da die Verkehrsnachfrage in den kommenden Jahren steigen wird. Bis 2050 wird die Nachfrage im Personenverkehr unter den Annahmen des „Current Ambition“-Szenarios um 79 % steigen; der Güterverkehr wird sich inn etwa verdoppeln. Beim “High Ambition”-Szenario beträgt der entsprechende Anstieg 65 % bzw. 59 %. Politik muss handeln. Die politischen Entscheidungsträger spielen eine Schlüsselrolle bei der Entkopplung von Verkehrsnachfrage und Emissionen. Sie müssen die ihnen zur Verfügung stehenden Instrumente nutzen, um sicherzustellen, dass kohlenstofffreie und kohlenstoffarme Technologien und Kraftstoffe sich durchsetzen und wettbewerbsfähig werden. Im Straßen- und Schienenverkehr müssen kohlenstoffarme und kohlenstofffreie Technologien in großem Maßstab eingeführt werden. Für den See- und Luftverkehr ist die Entwicklung nachhaltiger und erschwinglicher Kraftstoffe in ausreichender Menge entscheidend für die langfristige Dekarbonisierung. ÖPNV und Massentransport bieten große Chancen. Eine integrierte Verbindung verschiedener Verkehrsträger – einschließlich Ridesharing, gemeinsam genutzter Fahrzeuge und Infrastruktur für Fußgänger und Radfahrer - wird jedoch von entscheidender Bedeutung sein. Mit einer ehrgeizigeren Politik wird der Anteil des motorisierten Individualverkehrs in städtischen Gebieten von 49 % im Jahr 2019 auf 36 % im Jahr 2050 sinken, da der Großteil des Personenverkehrs auf nachhaltige Verkehrsträger umgestellt sein wird. Außerhalb der städtischen Gebiete werden Maßnahmen zur Verkehrsverlagerung in bestimmten Kontexten erfolgreich sein. Insbesondere der Schienenverkehr erreicht sowohl im konservativen als auch im ehrgeizigen Szenario einen höheren Anteil. Allerdings werden auch bei ehrgeizigen Maßnahmen im Jahr 2050 immer noch rund 50 % der Fahrten im Regionalbereich mit dem Pkw zurückgelegt. Langstreckenverkehr schwer zu karbonisieren. Internationale Reisen und IntercityReisen sind auf kohlenstoffintensive Verkehrsträger angewiesen. Allein auf den Luftverkehr entfällt fast die Hälfte (47 %) der PersonenKilometer in diesem Segment. Langstrecken sind sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr besonders schwer zu dekarbonisieren. Um sie nachhaltiger zu gestalten, ohne • Umfassende Strategien für die zukünftige Mobilität und Infrastruktur entwickeln. • Den Übergang zu sauberen Fahrzeugflotten beschleunigen. • Maßnahmen zur Verkehrsverlagerung und Nachfragesteuerung umsetzen, wo sie am wirksamsten sind. • Die Zusatzvorteile für städtische Gebiete bei der Erwägung von Maßnahmen einbeziehen. • Die Kfz-Besteuerung reformieren, um die externen Kosten neuer Fahrzeugflotten zu erfassen ••• Empfehlungen für die Politik
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