DMM Der Mobilitätsmanager

38 Der Mobilitätsmanager 09.2024 Text RED Fotos DMM I Freepik Geschäftswagen • BEV vs. Verbrenner über 6 l/100 km, laut Herstellerangaben hätte er aber nur bei knapp 2 l/100 km liegen müssen. Mobilitätsmanager beklagen, dass sie immer wieder Fälle (nicht wenige) aufdecken, bei denen Dienstwagen-Nutzer ihre PHEV tatsächlich nie aufgeladen, sondern ausschließlich betankt hätten: Die Kabel lagen noch originalverpackt im Kofferraum, während die Unternehmen einfach das teure Benzin-Tanken bezahlten. Dem ist entgegen zu halten, dass solchen „schwarzen Schafen“ der Dienstwagen gestrichen werden kann, zumal sie gegen ihren Arbeitsvertrag zum Schaden des Arbeitgebers verstoßen. Bei reinen E-Autos sind es die Kosten fürs Schnellladen, die die erhoffte Ersparnis verhageln können. Im Schnitt kostet die Kilowattstunde an einem öffentlichen Schnelllader 60 Cent. „Wenn der Dienstwagenfahrer beim Laden seines E-Autos nicht aufpasst und immer an teuren Autobahn-Schnellladern Strom tankt, ist jeder TCO-Vorteil von E-Autos schnell dahin“, meint Marc Oliver Prinzing, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Betriebliche Mobilität. Dazu kommt der Zeitverlust im Vergleich zu Diesel-, Benzin- oder Hybrid-Pkw wegen der häufigen Ladevorgänge. Letzteres ist freilich so nicht richtig. Wir haben z.B. auf einer Geschäftsreise mit einem Audi Q8 e-tron trotz zügiger Fahrweise von Kitzingen nach Wien und zurück – 1.300 km – nur drei Stromtankstopps benötigt. Die Ladezeit betrug jeweils knappe 45 Minuten. Solche Pausen braucht man für sicheres Fahren ohnehin. Sind E-Autos bald günstiger als Verbrenner? Wenn es nach den Wissenschaftlern am Forschungsinstitut Jülich geht, ist die Antwort klar. Vor allem die laufenden Kosten sind ausschlaggebend. Reichweite bleibt ein Problem… … zumal dann, wenn man mit Geschwindigkeiten jenseits der 130 km/h unterwegs ist. Natürlich hat in Sachen Reichweite derzeit kaum ein BEV eine Chance gegen einen sparsamen Diesel-Pkw. Der aber ist um ein Vielfaches umweltschädlicher als ein vergleichbares E-Auto und ist auch bei den Unterhaltungs-/ Servicekosten um ein Vielfaches kostspieliger. Natürlich muss man wissen, dass die von den Herstellern und Importeuren in Aussicht gestellten Reichweiten zum Teil deutlich unter den real erreichbaren Reichweiten liegen. Im urbanen Verkehr aber sind BEV in Sachen Verbrauch und Umweltverhalten unschlagbar. Hier haben Verbrenner einen klaren Nachteil. Risiko Restwertverhalten. Angesichts der rasanten Entwicklung bei den Akkus weisen aktuelle BEV einen vergleichsweise hohen Wertverlust auf. Für Leasinggeber sind die Restwertentwicklungen schwer kalkulierbar, was zur Folge hat, dass die Leasingraten enorm gestiegen sind. Von daher ist nachvollziehbar, dass im Käufermarkt Deutschland auch Mobilitätsmanager ihre BEV lieber kaufen als leasen. Viele Firmen gehen mit ihren BEV-Flotten ins Risiko und kaufen E-Autos. Etwa 40 % aller Fahrzeuge werden gekauft. SAP z.B., einer der Riesen im Flottenmarkt mit rund 27.000 Fahrzeugen, betrachtet das Risiko des Kaufs als kalkulierbar, so Flottenchef Steffen Krautwasser. Seine Erfahrung ist, dass BEV kein höheres Risiko im Verkauf haben als Verbrenner. Preise fallen. Mobilitätsmanager und alle anderen Elektroauto-Käufer setzen wegen des aktuell schleppenden Absatzes auf fallende E-Auto-Neuwagenpreise bzw. steigende Rabatte. Etliche Hersteller und Importeure haben ihre Listenpreise teils kräftig reduziert. Selbst VW bringt seine ID-Modelle nicht mehr los. Und auch BMW, Mercedes oder Audi kommen nicht umhin, ihre Stromer nur mit hohen Nachlässen in den Markt zu drücken. Dies auch vor dem Hintergrund, dass sich zunehmend chinesischen Fabrikate in den europäischen Märkten breit machen. Und die Fahrzeuge aus dem Reich der Mitte sind beileibe nicht schlecht. ••• Beim Ausbau des Ladesäulennetzes geht es mittlerweile flott voran. Die Strompreise an österreichischen Ladesäulen sind günstiger als in Deurschland 6 l/100 km lag der Realverbrauch von 1.500 untersuchten Hybriden. Die Auswahl an BEV-Modellen ist ... 39% 46% 61% 41% Flottenmarkt Privatmarkt Kompakt-/Mittelklasse Kleinwagen ausreichend nicht ausreichend Quelle:Dataforce In welchen Segmenten fehlt es?

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