45 www.dmm.travel Bahn in den 1950ern Online-Info roco.cc Wagen für diesen Zweck umgebaut worden. Dazu gehörten auch die Wagen des früheren berühmten Henschel-Wegmann-Zugs (Berlin Dresen), die nun als „Blauer Enzian“ zwischen München und Hamburg eingesetzt waren. Das F-Zug-Netz wurde damals vor allem von Geschäftsreisenden sehr gut angenommen. Schon bald reichte die Kapazität der Triebwagen in einigen Verbindungen nicht mehr aus und es mussten zusätzliche Züge gefahren werden. Schon damals vor sieben Jahrzehnten brauchte es Zubringerzüge zu den Knotenbahnhöfen, an den die F-Züge Station machten. Diese „Feeder“, wie man es heute (aus der Luftfahrt bekannt) ausdrücken würde, waren Eil- und Schnellzüge und die Domäne der DampflokBaureihe 38, die Roco als fantastisches H0-Modell in DB- und DR-Version auf die Gleise gestellt hat. Geschäftsreise unter Dampf. Nach 1945 waren auf dem Gebiet der BRD rund 14.000 Dampflokomotiven vorhanden, von denen allerdings nur 10 % betriebsfähig waren. Zu den größten Stückzahlen, die Anfang der 1950er Jahren wieder einsatzfähig waren, zählten die Preußischen P8 (Baureihe 38) mit 1.220 Loks. Sie waren neben den Einheitsschnellzugloks der berühmten Baureihen 01 und 03 die Zugpferde des beschleunigten Reisezugdiensts schlechthin. Übrigens auch in der vormaligen DDR. Bei beiden Bahnverwaltungen waren die P8 in vielen Betriebswerken stationiert. Von dort aus erfolgten die Einsätze, zumeist im Personenverkehr. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h konnte diese auch Schnellzügen vorgespannt werden. Aufgrund des Wiederaufbaus fehlten auch anfangs die Mittel für ein Neubauprogramm für die Dampflokomotiven. Geplant war die jährliche Lieferung von rund 470 neuen Dampflokomotiven. Vor allem die preußischen Loks, wie eben auch die Baureihe 38, sollte durch neue Loks ersetzt werden. Von 1950 bis 1959 wurden dann infolge des Struktur- und Traktionswandels nur noch 168 neue Dampfloks abgeliefert, darunter die Baureihe 23. Mit der am 2. Dezember 1959 abgelieferten Dampflok 23 105 endete die Beschaffung von Dampflokomotiven bei der DB. Auch ein 1:87 Modell diesers Typs legte Roco mit zeitgemäßer digitaler Technik neu auf. Holzklasse bis 1956. Mussten Firmenreisende zu Beginn der 1950er Jahren teils noch in der Holzklasse reisen, wurde diese 3. Klasse schon 1956 abgeschafft – wobei im engeren Sinne die vormalige erste Klasse abgeschafft und die alte zweite und dritte Klasse nach einigen kosmetischen Verbesserungen (u. a. Ersatz von ungepolsterten Holzbänken) entsprechend heraufgestuft wurde. Aus vielen alten Abteil- und Schnellzugwagen der Länderbahnzeit entstanden ab Mitte der 50er Jahre in dreiachsigen und vierachsigen Varianten die sogenannten Umbauwagen, in der DDR Rekowagen. Im Jahresfahrplan 1958 verkehrten auf dem DB-Staatsbahnnetz, welches 31.000 km Schienen und 7.470 Bahnhöfe umfasste, täglich 20.000 Personen-, D-, Reise- und Triebwagenzüge, mit denen jeden Tag 4 Mio. Menschen reisten. Anfang der 50er Jahre wurden auch in der DDR neue Wagen beschafft. Ab 1952 wurde der erste, vierteilige Doppelstockzug in Dienst gestellt. Die DR war somit schon vor 70 Jahren Schrittmacher des Doppelstockzugverkehrs, der sich im Westen erst in den 1990er Jahren durchsetzte und heute den Regional- und teils sogar Fernverkehr dominiert. Wie bei der DB wurden auch bei der DR viele Personenwagen der Länderbahnzeit zu neuen, dreiachsigen oder vierachsigen Rekowagen umgebaut. Ähnlich der DB kam es auch bei der DR zum Traktionswandel, zunächst einer verstärkten Verdieselung. •••s Bei den beiden Editionsmodellen von Roco im Maßstab 1:87 handelt es sich um komplette Neukonstruktionen mit vielen separat angesetzten Steckteilen. Feinste Details, wie die Räder mit Speichen runden das Bild ab. Das DR-Modell (Art.Nr. 71382, UPE: 619,90 €) wurde vorbildgerecht mit Nietentender und Wagner-Windleitblechen umgesetzt und überzeugt auch im Fahrbetrieb mit vielen Funktionen: so ist die Führerstands- und Triebwerksbeleuchtung im Digitalbetrieb schaltbar und der dynamische Dampf aus dem eingebauten Rauchgenerator, sorgt für stimmungsvollen Einsatz auf der Modellbahnanlage. Auch die DB-Version (Art.Nr. 71380, UPE: 619,90 €) ist eine stimmige Miniaturisierung de Vorbilds. Beide Modelle arbeiten in der Soundversion mit einem neuentwickeltem dynamischen Dampf für noch authentischeren Dampfaustritt aus dem Schornstein. Beide verfügen im Digitalbetrieb mit schaltbarer Führerstands- und Triebwerksbeleuchtung Bauihe 23 der DB, Art.Nr. 20252 (UPE: 394,90 €) . Die moderne BR 23 der Deutschen Bundesbahn „überlebte“ die preußische P 8 – sie war als deren Ersatz gedacht – nur um ein Jahr. Fein detailliertes digitalisiertes Sound-Modell mit vielen separat angesetzten Teilen sowie Metallräder mit filigranen Speichen. ••• 38er und 23er im Modell Als Geschäftsreisen mit der Bahn noch zuverlässig waren..... Die Baureihe 23 sollte die altehrwüdige P8 beerben.
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