DMM Der Mobilitätsmanager

Workation Trend auch für Geschäftsreisende? ••• Geschäftsreisen 2024 im Aufwind ••• Kosten der Supplier steigen ebenfalls Oktober 2024 69707 I 6,50 Euro www.dmm.travel TÄGLICH AKTUELLE BRANCHEN-INFORMATIONEN UNTER WWW.DMM.TRAVEL Auf Dienstreisende lauern Gefahren ••• Sicherheit ist nun mal ein Lebensrisiko C02meet für mehr Nachhaltigkeit ••• B.A.U.M: Sanfter Dienstreisetourismus Günstiger Strom für E-Autos ••• Tipps und Tricks zu Lademöglichkeiten

3 www.dmm.travel Die Performance der DB spiegelt sich in der Krise der deutschen Wirtschaft. Dabei belasten sowohl konjunkturelle als auch strukturelle Faktoren, meldet das Ifo-Institut. In den Jahren 2025/26 dürfte eine allmähliche Erholung einsetzen. Eine Nachricht, die auch die gebeutelte deutsche Autoindustrie gerne hören wird. ••• Die Probleme der Bahn sind Doping für die Autoindustrie und Zivilluftfahrt. Der frühere SBB-Chef Benedict Weibel wusste wie man Züge perfekt fahren lässt. Für ihn und seine heutigen Schweizer Nachfolger ist die deutsche Generalsanierung „ein Selbstmord mit Ansage“. Zwar bekommt die Bahn jetzt viele Milliarden Euro Extra-Geld. Aber was übersehen wird: Fast das ganze Geld fließt in die ICE-Rennstrecken. ICEs benutzen im Jahr nur knapp 110 Mio. Reisende. Längst nicht jeder lebt in Metropolen. Geschäftsreisende und überhaupt viele Menschen auf dem Land werden seit Jahrzehnten von der Schiene abgehängt, vieles zerfällt. Und ihnen bleiben, wenn überhaupt, herunter gekommene und dem Zerfall preisgegebene Bahnhöfe bzw. schäbige Wartehäuschen, in denen sie auf Züge warten, die nur selten fahren. Das schafft Verdruss, Verzweiflung, Wut. Und von da ist es bloß ein kleiner Schritt zu einem Wahlverhalten wie in Thüringen, Sachsen oder auch Brandenburg. Der Fall VW. Ifo-Expertin Anita Wölfl würde die Automobil-Branche nicht abschreiben. Es sei nicht die erste Krise, durch die die Automobilindustrie durch muss. Und es werde auch nicht die letzte sein. Die Stimmung ist vor allem bei VW düster. Konzernchef Oliver Blume und Thomas Schäfer, Vorstandsvorsitzender von Volkswagen Pkw, haben in grandioser Selbstüberschätzung mit strategisch falschen Entscheidungen VW zum Sanierungsfall gemacht. Dass Tausende VW’ler ihren Job verlieren sollen, ist bitter, ebenso die Tatsache, dass es seitens Blume und Schäfer kein Wort der Selbstkritik gibt. Nach Ansicht von Anita Wölfl hat die deutsche Automobilindustrie insgesamt zu spät auf den Wandel zur Elektromobilität reagiert. Einen vielversprechenden Ansatz, um die Krise zu bewältigen, sehe sie in der geplanten Förderung von hochpreisigen Dienstwagen mit Elektroantrieb. Die Regierung hatte zuvor entsprechende steuerliche Vorteile beschlossen. Mehr als zwei Drittel der Pkw-Neuzulassungen hierzulande entfallen auf gewerbliche Halter, die beim Kauf oder Leasing von BEV derzeit leider auch etwas zurückhaltend sind. Die künftigen Steuervorteile werden sowohl den Herstellern als auch den Haltern und Dienstwagennutzern zugutekommen. Tesla-Verzicht. „Die demokratische Mitte beendet die illegale Migration, oder die illegale Migration beendet die demokratische Mitte.“ So sagt es Tesla-Chef Elon Musk, der sich mit Donald Trump verbandelt hat. In Deutschland kursiert deshalb bei immer mehr Firmen die Forderung, auf Modelle des US-Elektroautopioniers zu verzichten frei nach dem Motto „Einen Tesla kaufen ist wie AfD wählen.“ Den Anfang machte die Drogeriemarktkette Rossmann: Das Unternehmen werde künftig keine Elektroautos der Marke Tesla mehr für seine Firmenflotte erwerben, so Raoul Roßmann, Sohn des Firmengründers und Sprecher der Geschäftsführung. Rossmann steht mit seinem Tesla-Boykott nicht alleine. Auch Martin Dallmeier, Geschäftsführer des Konkurrenzunternehmens dm ließ wissen, „dass wir uns gegen eine weitere Aufnahme von TeslaFahrzeugen in unsere Flotte entschieden haben“. Auch Alnatura, Vaude und der Softwarekonzern SAP stehen dem Treiben des amerikanischen Multimilliardärs und dessen Automobilmarke kritisch gegenüber. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungs-Instituts Forsa fanden 47 % der Deutschen einen Tesla-Boykott richtig. Freuen Sie sich auf eine spannende Lektüre und schauen Sie auch auf dmm.travel, das Infoportal für Unternehmensmobilität. Gernot Zielonka Herausgeber und Chefredakteur DREI MINUTEN VERSPÄTUNG… … mit dem Zug waren bis in die 1980er Jahre viel. Heute sind Geschäftsreisende heilfroh, wenn sie irgendwann irgendwie ihr Ziel erreichen. Die Bahnvorstände der letzten Jahrzehnte haben alle als Nicht-Eisenbahner zusammen mit unfähigen Verkehrsministern das System Schiene in Grund und Boden gefahren. Editorial • Unter uns

4 Inhalt • Oktober 2024 Bild Freepik I FMG I GZ Titelmotiv JZ Voll auf Erholungskurs Die Wirtschaftskrise in Deutschlsnd hält an. Firmen planen daher Dienstreisen vorsichtiger. Dies nicht zuletzt wegen der gestiegenen Kosten in allen Bereichen. Trotz Virtualisierung bleiben persönliche Geschäftsbeziehungen wichtig. Günstiger mit eigenem Strom Mit BEV in ihren Flotten können Firmen bei den Betriebskosten viel sparen. Dies gilt insbesondere dann, wenn im Unternehmen aber auch bei Dienstwagennutzern zuhause der Strom aus der PV-Anlage kommt. Workation Mit dem neuen Arbeitsmodell, das Arbeit und Reisen miteinander kombiniert, ist ein Trand entstanden, der sich bei ortsunabhängigen Menschen zunehmender Beliebtheit erfreut. Workation hat übrigens nichts mit Bleisure zu tun. Trendmonitor 5 I Gesund und sicher auf Dienstreise News 6 I Wissenswertes in Kürze Titelstory 12 I Workation – Mod. Arbeitsmarkt Beim flexiblen Arbeitsmodell befinden sich Mitarbeitende über einen längeren Zeitraum in einer Urlaubsregion. Geschäftsreise 16 I Stuttgart21 erst ab Ende 2026 Das Infrastrukturprojekt mit Air- portanschuss verzögert sich weiter. 17 I Bonusprogramme Oktober 2024 Meilenmillionäre in den USA mit bis zu 10 Mio. Meilen auf dem Konto. 18 I Flying Blue ist die Nr 1 Im Ranking der Vielfliegerprogramme schneidet M&M nicht gut ab. 20 I CO2meet für mehr Nachhaltigkeit B.A.U.M.-Intitiative für klimafreund- lichere Geschäftsreisen. 22 I Tipps zum Arbeiten im Flugzeug Nach Plan arbeiten, in der Lounge starten, Schlafen nicht vergessen. 23 I Bahnbuchung im Reisemanagement Mit mehr Umweltbewusstsein wer- den Bahnbuchungssysteme wichtiger. 24 I Geschäftsreisen 2024 Die Erholung setzt sich fort, trotz anhaltender Wirtschaftskrise. 28 I Gefahrloses Reisen Die Weltsicherheitslage und ihre Herausforderungen für Dienstreisen. 30 I Streit um den Sitzplatz Eine knifflige Angelegenheit: Die Sitzplatzreservierung im Zug. Geschäftswagen 32 I Günstiger mit eigenem Strom E-Autos im Fuhrpark lassen sich sehr kostengünstig betreiben. 35 I Klein, chic, erfolgreich Peugeot e-208, ein alltagstauglicher Stromer in DMM-Test. 36 I Neuere Diesel fallen durch die HU Selbstzünder im Fuhrpark können viel Ärger einbringen. 37 I Gewerblicher Markt Das Reisemobil-Business hat seinen Zenit überschritten. Die Branche klagt über beginnende Flaute. 38 I Strom tanken mit Lade-Apps FahrerInnen von E-Autos können wählen unter Lade-Apps freier Anbieter und der Hersteller. 40 I Neuer Skoda Kodiaq MHEV Das SUV ist in allen Belangen top: Nur die Größe wird zum Problem. 42 I VW ID.7 – Top Geschäftswagen Die E-Limousine ist ein würdiger Ersatz für den Passat und besser. Recht & Steuern 44 I Kein Ausgleichsanspruch Selbst einen Ersatzflug buchen ist ein großes Risiko. 45 I Rechtsprechung – Wichtige Urteile. Vorbild & Modell 46 I Ende einer Legende: Die 371 Hunderttausende Bahngeschäfts- reisende waren mit ihr unterwegs. Kommunikation 48 I Passwörter sind out Passkeys sind viel sicherer. Inside 49 I Köpfe & Skurriles Vorschau 50 I DMM 11.2024 und Impressum Seite 24 Seite 12 Seite 32 Die nächste Ausgabe »DMM - Der Mobilitätsmanager« 11.2024 erscheint am 08.11.2024.

5 www.dmm.travel Trendmonitor Foto Concur Online-Info concur.de Aktuelle Markt- und Preis- entwicklungen im Business Travel Marktbeobachtungen von DMM ZUR OPTIMIERUNG IHRES BUSINESS: IN JEDER AUSGABE DIE AKTUELLEN BRANCHENTRENDS IN ZAHLEN GESUND UND SICHER AUF GESCHÄFTSREISE Der Markt I Oktober 2024 Geschäftsreise- und Personalverantwortliche sind verpflichtet, für die Gesundheit und Sicherheit ihrer Mitarbeitenden zu sorgen. Allerdings ist das leichter gesagt als getan. Laut dem Risk Outlook 2023 von International SOS sehen 85 % der Risikoexperten mehr Gefahren in der Welt als noch im Vorjahr. Die geopolitische Unsicherheit löst bei 42 % der Business Traveller Sorgen um ihre Sicherheit aus. Um Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden zu schützen, müssen Mobilitätsmanager und Personalverantwortliche eng zusammenarbeiten und vorausschauend handeln. Drei Tipps: 1. Smarte Entscheidungsfindung forcieren. Für Unternehmen ist es entscheidend, präzise Echtzeitdaten über den Aufenthaltsort und die Aktivitäten ihrer Mitarbeitenden mit aktuellen und potenziellen Bedrohungen abzugleichen Laut einer Concur-Studie wird mindesten jeder dritte Travel Manager weltweit durch unzureichende Daten und Analysen behindert, etwa bei dem Nachweis der Rentabilität der Reisen (34 %) oder dem Ausgabenmanagement (31 %), besonders aber, wenn es um die Sicherheit der Geschäftsreisenden geht (37 %). Lösungen, die Daten aus verschiedenen Quellen wie TMCs, Buchungstools und Direktbuchungen konsolidieren, bieten einen Überblick über den Aufenthaltsort der Geschäftsreisenden und ermöglichen halbwegs eine Risikobewertung. Zudem hilft Geschäftsreiseverantwortlichen ein Scoring-System, um Risiken besser vorherzusagen. 2. Flexible Reiseprogramme und effektive Notfallpläne einführen. Frauen in Regionen mit geschlechtsspezifischer Gewalt oder LGBTQ+-Reisende, die sich aufgrund ihrer sexuellen Orientierung bei der Auswahl für Geschäftsreisen bereits benachteiligt fühlen (20 %), sind auf Geschäftsreise besonders gefährdet. Geschäftsreisende sind sich ihrer Gefahr oftmals bewusst, besonders wenn ihr Glaube oder Lebensstil von der lokalen Kultur oder Politik abweicht. Bevor Firmen ihre Mitarbeitenden auf eine Reise schicken, sollten sie Risiken und Vorschriften der Reiseländer gründlich prüfen, potenzielle Auswirkungen bewerten und entsprechende ad-hoc Maßnahmen vorbereiten. Nur so können sie die Vielfalt der Mitarbeitenden respektieren und einigermaßen sicherstellen, dass kulturelle und ideologische Unterschiede stets berücksichtigt werden. Für die Umsetzung sind flexible Reiseprogramme und Notfallpläne für alternative Routen und sichere Zufluchtsorte essenziell. Ebenso wichtig ist eine offene Kommunikation mit regelmäßigen Updates und Krisenhotlines. 3. Schutzmaßnahmen für gesundheitliche Risiken entwickeln. Gesundheitsrisiken bleiben die Hauptursache für Probleme auf Geschäftsreisen. Der Klimawandel verschärft diese Herausforderungen, u.a. werden Krankheiten wie Malaria und Dengue-Fieber begünstigt. Geschäftsreiseverantwortliche und Personalmanager sollten diese Gesundheitsrisiken im Blick behalten und Mitarbeitende vor der Reise umfassend beraten. Gesundheitsaspekte sollten in die Reiseplanung integriert und medizinische Vorbereitungen auf das Reiseziel abgestimmt werden. Zudem sollten Gesundheits-Checks nach der Reise angeboten und Ressourcen für notwendige medizinische Versorgung bereitgestellt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, Mitarbeitende zu ermutigen, Zwischenfälle auch zu melden. So können zukünftige Reisen sicherer gestaltet werden. „In einem hybriden Arbeitsumfeld und mit zunehmenden globalen Spannungen, müssen Unternehmen innovative Wege finden, um ihre Mitarbeitenden umfassend zu schützen und zu unterstützen. Egal, wo sie gerade arbeiten und welchen Herausforderungen sie dort begegnen“, erklärt Elena Parker, Chief Revenue Officer MEE, SAP Intelligent Spend & Business Network. •••

6 Der Mobilitätsmanager 10.2024 News Singapurs Changi Airport T5 wird ein „Mega-Terminal“ Bei Eröffnung in ca. zehn Jahren wird am Flughafen von Singapur das geplante Terminal 5 größer sein als die jetzigen vier Terminals zusammen. Baubeginn ist in Kürze. Der weitläufige Airport Changi soll größer werden mit dem T5 auf einem Areal, fast so groß wie der derzeitige Flughafen. T5 wird östlich der derzeit zwei Start- und Landebahnen und vier Terminals liegen und an eine dritte Piste angrenzen, die bisher vom Militär genutzt und auf 4 km verlängert wurde, um auch große Verkehrsflugzeuge abzufertigen. T5 wird über Tunnel mit den aktuellen Terminals und Satellitenterminals verbunden. Basierend auf den Lehren aus der Corona-Pandemie können diese kleineren Unterterminals isoliert und im Notfall umgebaut werden. Der komplette T5-Be- reich wird Changi um über 100 Abfluggates erweitern und seine jährliche Passagierkapazität von 90 auf etwa 140 Mio. abzufertigende Passagiere erhöhen. T5 wird neues Zuhause für SIA und die Carrier der Star Alliance. ••• Luftfahrt Air Astana: Codeshare-Abkommen mit Japan Airlines abgeschlossen. Air France: Ende Oktober werden die Flüge von Paris nach Abu Dhabi gestoppt. Ab 07.12.2024 neu von Paris nach Manila. Drei Direktflüge/Woche mit A350-900. Canada Jetlines: Im September 2022 gestartet musste sich der Carrier nun unter Gläubigerschutz begeben. Der Flugbetrieb wurde eingestellt. Etihad: Ab 15.01.2025 2x tägl. Abu Dhabi-Paris. A380 ab 01.11. 2024. Dazu ab 15.01.2025 Dreamliner B787-9. Auf allen Flügen werden drei Klassen angeboten. Flughafen Addis Abeba: Mit dem geplanten neuen Airport für bis zu 110 Mio. Passagiere im Jahr sowie vier Start und Landepisten wollen Äthiopien und Ethiopian Airlines zum Dubai Afrikas werden. Passagiere aus aller Welt sollen dann dort umsteigen, um zu einem Ziel in Afrika weiterzufliegen. Flughafen Buenos Aires–Jorge Newbery: Der Airport hat einen entscheidenden Vorteil: Er liegt in der Metropole im Stadtteil Palermo, am Ufer des Flusses Rio de la Plata. Abgefertigt werden kommerzielle Flüge. Der militärische Bereich ist laut offiziellen Angaben bestimmt für die ausschließliche Nutzung durch in- und ausländische Staatsflugzeuge, die Behörden (Staatsoberhäupter, Gouverneure, Staatssekretäre, Militärbehörden und Sicherheitskräfte) befördern. Doch gegen eine Gebühr von monatlich 25.000 USD durften auch Firmen mit ihren Businessjets starten und landen. Auch soll es einen regelrechten VIPService für Führungskräfte gegeben haben, natürlich gegen Cash unter der Hand. Heart Aerospace: Der schwedische Hersteller von HybridElektroflugzeugen hat seinen ersten Demonstrator im Originalmaßstab vorgestellt. Mit einer Flügelspannweite von 32 m wird das Modell Heart X1 zunächst für Bodentests verwendet, bevor es im zweiten Quartal 2025 seinen ersten vollelektrischen Flug absolviert. Lufthansa: Langjährige Partnerschaft mit Porsche an den Flughäfen FRA und MUC mit einem exklusiven Limousinenservice für First-Class- und HON-Cicle-Gäste endet am 31.12.2024. Swiss: Ab 28.10.2024 fliegt die LH-Tochter direkt von Genf nach Berlin. Turkish Airlines: Sydney wird nach Melbourne zweites Ziel in Australien. Die Metropole wird ab 04.12.2024 4x wöchentlich via Kuala Lumpur mit A350-900 angeflogen. Sydney wird auch das erste Ziel in Australien sein, das in Zukunft nonstop angeflogen werden soll. Dazu braucht die Airline aber zuerst die geeigneten Flugzeuge. Die Reise dauert 19:15 Stunden. ••• KLM KLM TESTET SELBSTFAHRENDEN CREW-BUS Die niederländische Fluggesellschaft KLM hat eine Live-Erprobung eines selbstfahrenden CrewBusses erfolgreich durchgeführt. Die Airline testete einen von der neuseeländischen Firma Ohmio Automation Ltd. (Auckland) entwickelten autonomen Bus, der das KLM CityHopper-Flugpersonal von dessen geparkten Flugzeugen am Vorfeld A des Flughafens Amsterdam Schiphol zum Terminalgebäude brachte. Es war vermutlich der erste Versuch mit autonomen Bussen auf dem Rollfeld eines der verkehrsreichsten Flughäfen der Welt. Der Live-Test folgte einer früheren Erprobung von selbstfahrenden Bussen, bei der technische Merkmale und Benutzerfreundlichkeit untersucht wurden. Jetzt wurde der neuseeländische Crew-Bus auf dem Vorfeld eingesetzt, um zu sehen, ob derlei autonome Fahrzeuge angesichts der geschäftigen Umgebung auf der Luftseite eines Flughafens den Mobilitätsaufgaben gewachsen sind. Der Bus kann mit anderen Fahrzeugen, Infrastruktur- und Verkehrsmanagementsystem kommunizieren. Ausgeschlossen wird diese Technologie vorerst für den Passagiertransport. Sind die Testfahrten unterm Strich erfolgreich, sollen weitere selbstfahrende Fahrzeuge für Schiphol beschafft werden. Foto: KLM Air France Premium statt Premium Economy Air France hat die Premium Economy-Kabine in „Premium“ umbenannt. In der geräumigen Kabine finden (Geschäfts)Reisende bequeme Schalen-Sitze. Die Premium-Kabine ist durch eine Trennwand von den anderen Kabinen getrennt. Sie bietet einen großen und entspannenden Sitzbereich mit mehreren Ablagemöglichkeiten und mehr Platz als der Economy-Bereich. Kopf-, Fuß- und Beinstütze passen sich den Konturen des Körpers an. Kunden, die diese Klasse nutzen, können außerdem SkyPriority nutzen, das ihnen auf jeder Etappe ihrer Reise Priorität einräumt. Die Reise in der Premium-Klasse beginnt mit einem Glas Champagner, einer Flasche Wasser und einem KomfortKit mit Schlafmaske, Socken, Ohrstöpseln, Zahnbürste etc.. Für zusätzlichen Komfort stellt Air France eine weiche Fleece-Decke und ein kuscheliges Kissen zur Verfügung. Reisende kommen in den Genuss eines Gourmet-Erlebnisses mit einem Hauptgericht, das auf Flügen ab Paris von Köchen (mit Michelinstern) kreiert wird, und Weinen, die der AF-Sommelier auswählt. Infos: www.skype.com/shop

News Täglich aktuelle News unter www.dmm.travel ••• Hotel & Veranstaltung Ascott: The Unlimited Collection kommt nach Europa. Erster Standort ist Edinburgh, wo noch in diesem Jahr das Mount Royal Hotel Edinburgh zu einem Mitglied von The Unlimited Collection wird. Später folgen das Grand Hotel Leicester sowie das Temple Bar Hotel Dublin. Europa-Park: Deutschlands größter Freizeitpark wurde zum 9. Mal mit der höchsten Branchenauszeichnung „Golden Ticket Award“ als „Bester Freizeitpark der Welt“ ausgezeichnet. Hilton: Innerhalb von zwei Jahren hat Hilton über 1.000 neue Hotels eröffnet und nun die Marke von weltweit 8.000 Hotels überschritten. Insbesondere durch Kooperationen mit Small Luxury Hotels wurde das Angebot vergrößert. Zudem erwarb Hilton die Graduate Hotels und die Boutique-Marke NoMad. Hyatt: Übernahme der Marken und der meisten Tochtergesellschaften des Lifestyle-Unternehmens Standard International, der Muttergesellschaft der Marke. Leonardo Hotels: Das Leonardo Royal Mannheim heißt ab Januar 2025 “Hotel Mannheimer Hof“ und wird zweites Haus der Leonardo Limited Edition. Das Haus zählt 192 Zimmer und Suiten. Alle 9 Konferenzräume werden renoviert und erhalten neue Tagungseinrichtungen. Münchner Marriott City West: Bei den World MICE Awards 2024 als „Europe‘s Best New MICE Hotel 2024“ ausgezeichnet. 398 Zimmer. Herzstück ist der 2.440 m2 große Veranstaltungsbereich mit 904 m2 großem Ballsaal sowie 20 flexibel einsetzbaren Meetingräumen. Motel One: Mit einjähriger Verspätung hat in Düsseldorf das The Cloud One eröffnet. Ende 2023 war in Hamburg das erste Hotel der jungen Lifestyle-Marke in Deutschland eröffnet worden. Premier Inn: Mit dem Lübeck City Centre nahe dem Hauptbahnhof wächst die Kette auf 57 Hotels in Deutschland. 203 Zimmer. Radisson: Die Hotelgruppe integriert einen neuen Buchungsservice namens „Radisson Flights“ auf ihrer Webseite. In Kooperation mit der Etraveli Group, einer Technologieplattform für Flugbuchungen, können Kunden Hotels und Flüge buchen. Scandic Hotels: Optimiertes Treueangebot mit jetzt sieben Mitgliedsstufen, die von „New Friend“ bis „Best Friend“ reichen. Wyndham: Ramada Encore by Wyndham Munich Messe hat eröffnet. Es ist das größte innerhalb der EMEA-Region. 366 Zimmer. Am Flughafen Wien in Schwechat entsteht das größte Hotel Niederösterreichs. Das Vienna House Easy by Wyndham wird 510 Zimmer umfassen. Das Konzept kombiniert Economy mit Lifestyle. ••• Regent WAS WIRD AUS DEM BERLINER NOBELHOTEL REGENT? ••• Flix SE PORSCHE UND KÜHNE STEIGEN BEI FLIX EIN Das Berliner Luxushotel Regent am Gendarmenmarkt könnte vom Besitzer, dem US-Finanzinvestor Blackstone, generalsaniert werden. Wer dann Nachfolger des bisherigen Betreibers, der Intercontinental Hotels Group (IHG), werden soll, steht noch in den Sternen. Dass der Mietvertrag ende, habe von Anfang an festgestanden, so Blackstone. Der Finanzriese hatte das Haus, das vom 1993 bis 1996 für die Four Seasons Gruppe geschaffen worden war, vor 20 Jahren erworben. Seitdem ist es auch nicht mehr renoviert worden. Blackstone gehören noch weitere Hotels in Berlin, darunter das Ex-Steigenberger Los-Angeles-Platz, das heute ein DoubleTree by Hilton ist. Das Regent zählt 156 Zimmer mit französischem Balkon, davon 39 Suiten. In der Vergangenheit war es häufig von Prominenten genutzt worden. Das globale Beteiligungsunternehmen EQT und die Kühne Holding (ein weltweit führendes Logistikunternehmen und -investor) sowie die Porsche Automobil Holding SE steigen bei der Flix SE, dem Münchner Beitreiber von Fernbus- und Bahnlinien ein. Der schwedische Finanzinvestor EQT verfügt über den Private-EquityFonds „EQT Future“, in den sich die Porsche SE bereits Anfang des Jahres eingekauft hatte. Dieser wiederum erwirbt nun im Rahmen der Transaktion mit der Porsche SE, der Kühne Holding und weiteren Co-Investoren einen Anteil von rund 35 % an Flix. Lutz Meschke, Vorstand Beteiligungsmanagement der Porsche SE, sieht ein großes Wachstumspotenzial für nachhaltige und bezahlbare Mobilitätsangebote. Im Geschäftsjahr 2023 beförderte Flix insgesamt 81 Mio. Reisende. Zusätzlich zur Zeichnung einer Kapitalerhöhung werden EQT Future und die Kühne Holding eine langfristige Ankerbeteiligung an Flix aufbauen. André Schwämmlein, CEO und Mitgründer von Flix, hat zusammen mit seinem Team das Unternehmen von einem Startup zu einem globalen Marktführer mit einer Präsenz in 43 Ländern entwickelt. Fix verzeichnete 2023 ein Umsatzwachstum von 30 % und erzielte damit erstmals einen Jahresumsatz von 2 Mrd. Euro. Vor kurzem hat Flix sein Fernbusangebot in zwei der wichtigsten Busmärkte der Welt gestartet: Chile und Indien. Parallel trieb das Unternehmen sowohl mit FlixBus als auch mit FlixTrain seine europäische Expansion voran: FlixBus baute sein Angebot in Großbritannien, Portugal und der Ukraine deutlich aus und hat zuletzt in Norwegen und Finnland erstmals den Betrieb aufgenommen. Seit 2018 ist Flix auch in den Vereinigten Staaten tätig. Foto: wikimedia/schotterebene Foto: Flix

8 Der Mobilitätsmanager 10.2024 News ••• Bahn DB Fernverkehr: Neu ab Fahrplanwechsel im Dezember ein ICE-Zugpaar Berlin-Paris-Berlin jeweils über Straßburg. Start in Berlin kurz vor Mittag, Ankunft in Paris ca. 20 Uhr. Gegenzug Paris ab 10 Uhr vormittags. Im Einsatz Baureihe 407. Ebenfalls neu ICE-Zugpaar München - Amsterdam. Start München ca. 17 Uhr. 7 Stunden Fahrzeit. Gegenzug startet in Amsterdam ca. 8.30 Uhr. Im Einsatz: ICE3 neo (Baureihe 408). ECE MünchenZürich bekommt achtes Zugpaar. DB/CD: EC-Verkehre HamburgBerlin-Prag künftig mit neuen Comfortjets der CD. NBS Augsburg-Ulm: Schnellfahrstrecke geplant über Zusmarshausen. Weitgehend parallel zur Autobahn A8, ab Leipheim wird die Bestandsstrecke genutzt. Baustart noch nicht terminiert. Zug.SH: Schleswig-Hostein bildet einen eigenen Fahrzeugpool mit 42 Elektrotriebzügen Coradia Max von Alstom. Die Züge werden in den Netzen Mitte und Südwest eingesetzt. Deutschland-Ticket: Die Länderverkehrsminister beschlossen, dass das D-Ticket ab 01.01.2025 um 9 Euro auf 58 Euro monatlich verteuert wird. ÖBB: Neue Railjets der 2. Generation künftig auf der Strecke München-Ancona bzw als NachtRJ von München nach Bologna. WESTbahn: Zum Fahrplanjahr 2026 fünf tägliche Zugpaare mit der Tochter SÜDbahn Wien-Villach über die neue Schnellfahrstrecke. Zweistundentakt mit zwei Lücken geplant. Zum Einsatz kommen SMILE-Triebzüge von Stadler. Auf der Linie WienInnsbruck-Bregenz sind 7 durchgängige Züge im Zweistundentakt vorgesehen. PKP Intercity: Zweites Zugpaar Berlin-Przemysl. Damit VierStunden-Takt Berlin-Breslau- Krakau. Mit 3 Zugpaaren. Renfe: Neue Mehrsystem- und mehrsprurfähige Hochgeschwindigkeitszüge „Talgo Avril“ der Baureihe 106 im Regelbetrieb. Die 330 km/h schnellen Züge bieten je Einheit 519 Passagieren Platz in Sitzaufteilung 2+2 bzw. 2+3. Interaktiv bedienbare Displays an jedem Sitz. Einsatz in ganz Spanien auf dem Schnellfahrnetz mit europäischer Spurweite 1.435 mm und spanischem Breitspurnetz 1.668 mm. Train Charter Services (TCS): Das niederländische Unternehmen, das u.a. in Deutschland Sonder- und Nachtzüge betreibt, und dafür Ex-DB Hightechloks der Reihe 101 von der DB AG erworben hat, hat von der niederländischen Staatsbahn NS 45 IC-Wagen des Typs ICR übernommen. China: Neue Gebirgsbahn geplant zwischen Kaschgar in äussersten Westen des Landes und Adijan/Andizan in Usbekistan. Die Neubaustrecke führt u.a. durch Kirgisistan. ••• ÖBB VORÜBERGEHEND GEKÜRZTES NIGHTJET-ANGEBOT Trotz intensiver Bemühungen der beteiligten Bahnen können aufgrund von umfangreichen Bauarbeiten in Deutschland und Frankreich einige Nightjet Verbindungen noch bis 25. Oktober 2024 nicht angeboten werden. Betroffen sind die Verbindungen Wien – Paris sowie Berlin – Paris und Brüssel. Ab 28. Oktober werden alle Linien wieder planmäßig angeboten. Die Nightjet Partner ÖBB, DB, SNCF, NMBS-SNCB haben das europäische NightjetNetz in den letzten Jahren konsequent ausgebaut. Umso bedauerlicher sind nun die temporären Auswirkungen von Baustellen in Frankreich und Deutschland. Um unerwartete Zugausfälle, Verspätungen und Unannehmlichkeiten für die Kunden zu vermeiden, muss die ÖBB den Betrieb einiger Nightjet Linien temporär aussetzen. Für die betroffenen Züge wurden noch keine Fahrkarten verkauft. Die Verbindung Wien – Brüssel fährt durchgehend planmäßig dreimal wöchentlich. Für Fahrgäste, die klimafreundlich von Wien nach Paris reisen wollen, gibt es Alternativen im Tagverkehr oder mit dem Nightjet nach Brüssel und dann per Eurostar nach Paris. Ab Ende Oktober soll die Baustellensituation wieder soweit konsolidiert sein, dass Fahrgästen wieder ein stabiles Angebot geboten werden kann. Neue Oderbrücke der einst berühmten Ostbahn eingeweiht An der einstigen Bahnmagistrale „Ostbahn“ von Berlin nach Küstrin (-Köningsberg) wurde die neue Oderbrücke nahe Kostryn mit rund 18-monatiger Verspätung in Betrieb genommen. Damit ist erstmals seit Dezember 2020 wieder möglich,von Berlin grenzüberschreitend in das heute polnische Küstrin mit dem Zug zu fahren. Das neue, 260 m lange und architektonisch ansprechende Brückenbauwerk über die Oder, die hier zugleich die Grenze zwischen beiden Ländern bildet, ist die weltweit erste Netzwerkbogenbrücke mit Carbonhängern. Entworfen wurde sie vom Architekturbüro Schüßler-Plan aus Berlin in Zusammenarbeit mit Knight Architects aus London. Das neue Bauwerk ist zweigleisig und mit Tempo 120 km/h befahrbar. Die alte Vorgängerbrücke war zuletzt nur noch mit 30 km/h nutzbar. Die neue Brücke ist für eine spätere Elektrifizierung der Strecke ausgelegt. Den SPNV auf der Ostbahn führt die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) durch. Bis 1945 war die Ostbahn eine der wichtigdtn Magistralen der damaligen Deutschen Reichsbahngesellschaft. Über sie rollten täglich zahlreiche Fernzüge. Foto: ÖBB DB bekommt Verspätungen nicht in den Griff Auf der Line München–Memmingen–Lindau (-Zürich) hat der elektrische Betrieb im Dezember 2020 begonnen. Eigentlich sollten die beiden Metropolen und Zürich mit schnellen Fahrzeiten verbunden werden. Doch aufgrund der schlechten Pünktlichkeitswerte der Eurocity-Express (ECE) München-Zürich, hervorgerufen vor allem durch Kapazitätsengpässe auf der deutschen Seite, plant die DB ab Dezember 2024 die Kappung in St. Gallen. Hauptproblem ist, dass die Allgäustrecke zwischen Buchloe und Hergatz nur eingleisig ist und Begegnungsverkehre jeweils abwarten müssen bzw. Ausweichgleise für Güterzüge meist zu kurz sind. Die ECE müssen zur Symmetrieminute jeweils zur vollen Stunde in Memmingen und Bregenz kreuzen. Andere Möglichkeiten zur Zugbegegnung sind wegen des Regionalverkehrs und der Infrastruktur nicht vorhanden. Mehr als 61 % der ECE aus München trafen 2022 und 2023 verspätet in Lindau ein. 2024 dürften sich kaum Verbesserungen ergeben. Schweizer Politiker forderten im Ständerat eine Verbesserung der Situation. Bereits heute wird die Linie von der SBB nachrangig behandelt, um den inländischen und im Vergleich zur DB viel pünktlicheren Fahrplan so wenig wie möglich aus dem Takt zu bringen. Als Kompensation für die eingekürzte Linienführung soll es in der Schweiz einzelne zusätzliche schnelle IC 5-Leistungen St. Gallen – Zürich geben.

www.dmm.travel 9 „WIR SIND BUSINESS TRAVEL“ ©Edgar Chaparro/unsplash DAS PARTNERPROGRAMM VON DMM.TRAVEL Der geschäftliche Tourismus steht vor einem Neuanfang. In der Ära nach Corona erwartet Sie ein attraktives Feature mit „Wir sind Business Travel“. Unter diesem Motto steht unser neuer virtueller DMM-Online-Marktplatz. Die Wahl der richtigen Partner für alle Mobilitäts- und Eventbereiche eines Unternehmens ist zu einer großen und verantwortungsvollen Aufgabe geworden: Von Flugreisen über Bahnfahrten, vom Geschäftswagen über das Mietfahrzeug und Carsharing, von der Wahl des passenden Geschäftsreisebüros bis hin zum gewünschten Hotel und Restaurant, vom effektivsten Kommunikationsmittel bis zur richtigen Software. Für alles, was die Planungs- und Organisationsabläufe des betrieblichen Mobilitätsmanagements erleichtern soll, brauchen unsere Leser verlässliche Ansprechpartner und Experten. Mit „Wir sind Business Travel“präsentieren Sie Ihr Unternehmen in all seinen Facetten für eine Dauer von jeweils 12 Monaten. Wie so etwas aussehen kann? Ein Beispiel: www.dmm.travel/virtueller-marktplatz/ automobilhersteller/opel/ Im Rahmen der neuen Partner-Aktion bieten wir Ihnen ein attraktives Format an: „Wir sind Business Travel“ • Dauerpräsenz im Marktplatz auf dmm.travel (Firmenporträt, Business-Kontakte, B2B-Angebote) • Regelmäßige Logo-Darstellung auf der Startseite • Preis für 1 Jahr: 7.750 Euro Mit Ihrer Teilnahme präsentieren Sie Ihr Unternehmen einer exklusiven Zielgruppe und unterstützen die unabhängige Berichterstattung aus der gesamten Mobilitäts- und Geschäftsreise-Branche. KONTAKTIEREN SIE EINFACH: Siegfried Rohrbach Tel.: 0177.865 12 78 | Mail: Siggi.rohrbach@gmail.com

10 Der Mobilitätsmanager 10.2024 News ••• Geschäftswagen Audi: Neueste Generation des Q5 bald auch mit Plug-in-HybridTechnologie erhältlich. BMW: In allen Fahrzeugen mit BMW Operating System 8, 8.5 und 9 kann an teilnehmenden Tankstellen die Kraftstoffrechnung aus dem Fahrzeug heraus digital beglichen werden. 2028 soll erstes in Serie produziertes Brennstoffzellen-Elektrofahrzeug auf den Markt kommen. Um die neue Generation der Brennstoffzellen-Antriebstechnologie zu entwickeln, bündeln BMW und Toyota ihre Innovationskraft und technologische Expertise. BYD: Die chinesische Marke meldet starkes Wachstum. Vor allem Plug-in-Hybride legen rasant zu. Continental: Der Zulieferer will sich auf sein Kerngeschäft als Reifenhersteller konzentrieren. Daher werden Abspaltung und Börsengang der AutomotiveSparte geprüft. Die Trennung könnte in der Hauptversammlung im April 2025 beschlossen werden. Die Aktionäre würden damit Eigentümer von zwei Konzernen. Die Sparte Automotive machte 2023 mit ca. 100.000 Beschäftigten einen Umsatz von 20,3 Mrd. Euro. Hyundai: Hyundai und General Motors haben eine Vereinbarung unterzeichnet, um die zukünftige Zusammenarbeit in wichtigen strategischen Bereichen zu prüfen. Mögliche Kooperationsprojekte konzentrieren sich auf die gemeinsame Entwicklung und Produktion von Personen- und Nutzfahrzeugen, Verbrennungsmotoren sowie sauberen Energie-, Elektro- und Wasserstofftechnologien. Lucid: Bisher verkauft Lucid nur Luxus-E-Autos. Künftig will der Hersteller seine Modellpalette nach unten erweitern. Nio: Serienfertigung der Kompakt-Marke Onvo gestartet. Ein günstiger Stromer soll in Europa Teslas Model Y angreifen. Tesla: Günstigste Variante des Cybertrak (ab brutto 61.000 USD) ist gestrichen. Jetzt starten die Preise bei rund 100.000 USD. Volkswagen: Der Produktionsstart des Elektro-Zukunftsmodells Trinity verschiebt sich auf mindestens 2030. Ursprünglich war 2026 geplant. Trinity war das Vorzeigeobjekt des früheren VW-Konzernchefs Herbert Diess. Das Fahrzeug soll in ZwickauMosel gebaut werden. Alle Verbrennermodelle wurden verteuert. Ausgenommen Polo. Die Listenpreise für die BEV der IDFamilie wurden nicht angetastet. Volvo: Der Importeur hat dank seines Einstiegs-E-Autos EX30 nach den ersten 7 Monaten einen Verkaufsrekord erzielt. Der Marktanteil kletterte auf 2,2 %. Der BEV-Anteil beträgt inzwischen 26 %. Länger als ursprünglich geplant (2030) sollen auch Hybridfahrzeuge angeboten werden. ••• Cupra CUPRA PRÄSENTIERT DEN TERRAMAR Das sportliche SUV ist Teil der größten Produktoffensive in der bisherigen Geschichte der jungen Marke. CUPRA hat seit dem Launch der Marke im Jahr 2018 weltweit bereits rund 700.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Der Terramar verkörpert die neue Designsprache der Marke. Er trägt die neue ikonische Lichtsignatur mit den drei Dreiecken bestehend aus CUPRA Matrix-LEDs Ultra mit High-Definition-Technologie. Das Außendesign der Frontpartie wird durch den Kühlergrill und die funktionale untere Öffnung, die an Sportwagen erinnert, aufgelockert. Die sportlichen Proportionen setzen sich nach hinten mit geschwungenen Linien fort, die sich von der Vorderseite über die Seite verlagern. Das integrierte und beleuchtete CUPRA Logo ist zentral zwischen den Rückleuchten positioniert, der Name Terramar ist ebenfalls beleuchtet. Der Heckdiffusor steht im Kontrast zu den anderen Designelementen und trägt dazu bei, die Proportionen des Fahrzeugs aufzulockern. Der Terramar wird in neun Außenfarben erhältlich sein, darunter zwei matte Optionen – Century Bronze Matt und Enceladus Grey Matt – sowie Dark Void, inspiriert von der Plasmafarbe des CUPRA DarkRebel Showcar. Im Innenraum findet sich ein fahrerorientiertes Cockpit. Die Schalensitze sind in den mittleren Bereichen entweder mit Textilien aus 100 % upgecyceltem SEAQUAL YARN, mit Dinamica mit mindestens 73 % recycelten Textilien oder mit Leder aus pflanzlicher Gerbung bezogen. Der Terramar verbindet die Möglichkeiten von Verbrennung und Elektrifizierung – mit fünf verschiedenen Antriebssträngen mit drei unterschiedlichen Technologien: TSI (Benziner), eTSI (Mild-Hybrid) und die neue Generation der Plugin-Hybridmotoren (e-HYBRID mit über 100 km elektrischer Reichweite). Die Leistungsspanne reicht von 110 kW (150 PS) bis 200 kW (272 PS). Die Fahrdynamik wird durch das serienmäßige Sportfahrwerk und die Progressivlenkung sowie durch die neue adaptive Fahrwerksregelung und die Akebono-Bremsen gesteigert. Foto: Cupra Jaguar erfindet sich neu Jaguar stoppt nach gut 90 Jahren die Produktion seines gesamten AutomobilPortfolios, um schneller zum reinen Hersteller von LuxusElektroautos zu werden. Das Unternehmen in indischer Hand riskiert dabei bis zu 80 % seiner Kunden zu verlieren. Abgewandert sind schon viele Firmenkunden. Die Absatzkurve kennt seit Jahren nur noch eine Richtung - nach unten, weltweit, selbst im Heimatmarkt Großbritannien. Mit der Jaguar F-PACE 90th Anniversary Edition erfolgte 2024 eine letzte Verbeugung vor der Verbrenner-Ära. Laut Jaguar wird die Produktion von Verbrennern 2025 komplett eingestellt. Nach einer einjährigen Umbaupause will sich das Unternehmen 2026 mit elektrisch angetriebenen Luxus-Fahrzeugen neu erfinden. Den Anfang macht ein viertüriger Elektro-GT. Der Wagen (Brutto-Preis jenseits der 100.000 Euro) soll 2026 zu haben sein. Aktuell zählt Jaguar deutschlandweit 82 Vertriebs- und 104 Servicestandorte, aber nur 47 haben einen Jaguar Vertrag. Wie nach der Transformation zum reinen E-Luxusautoproduzenten das Absatzpotenzial aussehen soll, ist unklar. Die Jaguar-Autohäuser sollen sich künftig mit aufgewerteten Showrooms im BoutiqueStil (wie man es von England kennt) präsentieren. Also mit hochwertigen Einrichtungen, kleinen Sitzecken und einem in Sachen Aufgabenverteilung „veränderten Personal“, Concierge, Product Grenius (Verkäufer) und Cient Experience Manager).

www.dmm.travel 11 News Täglich aktuelle News unter www.dmm.travel ••• Škoda •• • Hyundai ŠKODA: EINSTIEGS-BEV HEISST EPIQ HYUNDAI TUCSON ERHÄLT UPDATE Škoda hat den Namen seines batterieelektrischen CrossoverModells enthüllt und mit einer Designstudie auch gleich einen ersten Blick auf die Neuheit gewährt. Der Škoda Epiq soll 2025 debütieren. Das E am Anfang steht für den rein elektrischen Antrieb, das Q am Wortende ist das Markenzeichen der SUVPalette der Marke. Epiq leitet sich vom altgriechischen Wort ‚epos‘ ab, was so viel wie ‚Wort‘ oder ‚Vers‘, aber auch ‚Geschichte‘ oder ‚Gedicht‘ bedeutet. Die digitale Designstudie hebt die Schlüsselmerkmale und -charakteristiken des künftigen Serienmodells hervor. Die neue Designsprache Modern Solid kombiniert Robustheit und Funktionalität mit Authentizität. Die Designstudie verfügt über eine skulpturale Fronthaube, die die neue Škoda Wortmarke trägt. Das in glänzendem Schwarz gehaltene TechDeck-Face stellt eine Neuinterpretation des bekannten Škoda Kühlergrills dar und beherbergt elektronische Systeme wie Abstandsradar und Frontkamera. Die niedrige, Coupé-haft ausgeführte Dachlinie läuft in einem integrierten Dachspoiler aus, der die aerodynamische Effizienz optimiert. Den minimalistischen Look der Designstudie Epiq unterstreicht die matte Metalliclackierung im hellen Ton Moon White. Details in Flashy Orange an den Dachleisten, in den Felgen sowie im vorderen und hinteren Stoßfänger setzen Kontraste. Als erstes Serienmodell verfügt der Epiq über ein minimalistisches Modern Solid-Interieur, das überwiegend aus langlebigen, praktischen und nachhaltigen Materialien besteht. Der digitale Schlüssel eröffnet dem Fahrer über sein mobiles Endgerät eine breite Palette unterschiedlicher Interaktionen mit dem Fahrzeug und trägt so zum gesteigerten Nutzererlebnis bei. Hyundai hat das SUV Tucson überarbeitet. Neu gestaltete Stoßfänger an Front und Heck und der ebenfalls neue Unterfahrschutz gehen nahtlos ineinander über und sorgen für mehr Dynamik . Die Front schmückt der markentypische Kühlergrill, eingerahmt von größeren Tagfahrleuchten. Der Innenraum wurde neu gestaltet. Der neue Instrumententräger folgt einem horizontalen Layout und umfasst ein offenes Ablagefach. Die Gangwahl erfolgt jetzt per Schalthebel am Lenkrad. Das Facelift wurde mit den neuesten Konnektivitätsfunktionen ausgestattet. Als zentrale Bedien- und Anzeigenelemente dienen die beiden 12,3“ großen Panoramadisplays im Curved Design. Die digitale Instrumentenanzeige und das Infotainmentsystem bilden eine vernetzte, intuitive Benutzerschnittstelle. Eine gute Ergänzung hierzu ist das Head-up-Display. Digitale Technik verwandelt das Smartphone in einen Fahrzeugschlüssel. Der Tucson fährt wahlweise mit Verbrennungsmotor allein oder in Kombination mit einem 48-Volt-Hybridsystem, als Vollhybrid (HEV) oder als Plugin-Hybrid vor. Ist der PHEV bislang ausschließlich mit Allradantrieb erhältlich, folgt im weiteren Jahresverlauf eine extern aufladbare Version mit Frontantrieb. Foto: Hyundai Volvocars: Premium Van angekündigt Ein skandinavisches Wohnzimmer auf Rädern: Mit seinem ersten vollelektrischen Premium-Van definiert Volvo Reisekomfort neu. Der neue Volvo EM90 bringt seine Insassen nicht nur von A nach B: Er schafft Raum für Freunde und Familie, für Entspannung und Abenteuer, für Arbeit und Reise. Der Volvo EM90 ist die erste vollelektrische Großraumlimousine des schwedischen Premium-Herstellers und ist darauf ausgelegt, die Zeit an Bord für alle Passagiere so angenehm wie möglich zu machen. Das Modell wird natürlich auch im gewerblichen Segment eine wichtige Rolle spielen. Weltpremiere feiert das neue Modell am 12. November 2024, am gleichen Tag starten die Vorbestellungen für Kunden in China. US-Ford Zentrale schrumpft deutsches Ford Management In der Deutschland-Zentrale des amerikanischen Autoherstellers in Köln wurde fast die komplette Führung durch den US-Mutterkonzern (Dearborn) entmachtet. Von derzeit zehn Geschäftsführern sollen „maximal“ nur noch vier übrig bleiben. „Im Rahmen der Transformation des Europa-Geschäfts vereinfacht Ford seine Verwaltungs- und Führungsstruktur in Deutschland und verkleinert die Geschäftsführung der Ford-Werke GmbH. Seit 01. Juli 2024 bilden nur noch vier Mitglieder die Geschäftsführung. „Diese Veränderung vereinfacht unsere Verwaltungs- und Führungsstruktur in Deutschland, gibt uns mehr Handlungsgeschwindigkeit und erlaubt dem Management-Team, sich voll auf seine operativen Aufgaben zu konzentrieren und Ford in eine erfolgreiche Zukunft zu führen“, begründete Aufsichtsrats-Chef Kieran Cahill den drastischen Schritt. Martin Sander, seit Juni 2022 Chef von Ford Deutschland und als General Manager bei Ford Europa für die Elektrifizierung verantwortlich, hat den Kölner Autobauer zum 12. Juni verlassen. Der Automanager ist als Vorstand für Marketing, Vertrieb und Verkauf zu VW nach Wolfsburg gewechselt. Der gebürtige Hildesheimer hatte Maschinenbau an der TU Braunschweig studiert und seine berufliche Laufbahn 1995 bei Audi gestartet. 25 Jahre arbeitete er für den VW-Konzern, zuletzt als Europa-Vertriebschef für Audi. Zuvor hatte er verschiedene Führungspositionen in Europa und Nordamerika. Einen direkten Nachfolger für Sander soll es bei Ford nicht geben. Verkaufs-Chef Christian Weingärtner bleibe als einer der Geschäftsführer wie bislang verantwortlich für das Geschäft in der DACH-Region. Sanders übrige Aufgaben hat Ford-Europa-Manager Jon Williams übernommen. Foto: Škoda

12 Der Mobilitätsmanager 10.2024 Text RED Fotos TUI I Freepik Man nimmt bei einer Workation seine Arbeit für einen kurzen oder auch längeren Zeitraum mit auf Reisen. Im Grunde genommen befindet man sich im Dienst, aber anstatt im Büro, im Hotel oder zuhause zu arbeiten, ist man vielleicht am Strand oder in den Bergen. Der Grundgedanke von Bleisure hingegen ist die Verbindung von Business und Freizeit (Leisure). Kurz gesagt: Man verlängert eine Geschäftsreise, um mehr Zeit fern von zu Hause zu verbringen, neue Orte kennenzulernen und neue Dinge auszuprobieren. Alles in Allem sind Bleisure-Trips die perfekte Möglichkeit, neue Energie zu tanken, sich zu entspannen und erfrischt nach Hause zurückzukehren, um die nächsten Projekte in Angriff zu nehmen. Workation oder Bleisure?. Während der Begriff Workation aus den Wörtern „Work“ und „Vacation“ zusammengesetzt ist und die Verlagerung des Arbeitsplatzes in der Firma bzw. dem Homeoffice an Urlaubsorte beschreibt, handelt es sich bei Bleisure Travel – gebildet aus „Business“ und „ Leisure“ – um die Verlängerung von Dienstreisen durch private Freizeit/Urlaub. Bei der Wahl zwischen einer Workation und einem Bleisure-Trip sollte man seine persönlichen Vorlieben und beruflichen Anforderungen berücksichtigen. Wenn man arbeiten und dabei eine neue Stadt, eine Region in der Welt etc. erkunden möchte, während man seinen Serotoninspiegel (wichtiger Neurotransmitter im Körper, der für die Regulierung von Stimmung, Appetit und Schlaf WORKATION – MODERNER ARBEITSMARKT Es ist einer der Modebegriffe, die über den Großen Teich zu uns nach Europa geflattert sind: Workation. Dabei handelt es sich um ein neues Arbeitsmodell, das Arbeit und Reisen miteinander kombiniert – ein Trend, der sich bei ortsunabhängig arbeitenden Menschen zunehmender Beliebtheit erfreut. Im Unterschied zu Bleisure ist Workation eine Kombination aus Work (Arbeit) und Vacation (Urlaub). Bei diesem flexiblen Arbeitsmodell befinden sich Mitarbeitende meistens über einen längeren Zeitraum in einer selbst gewählten Urlaubsregion, um von dort aus zu arbeiten. Titelstory • Workation

www.dmm.travel 13 Online-Info www.tui.com/tui-workation-index/ I lcc.de I asana.com I Hrworks.de I gallup.com Workation verantwortlich ist) für eine Woche, einen Monat oder noch länger in die Höhe treibt, könnte eine Workation genau das Richtige sein. Und wenn man Lust verspürt, eine Geschäftsreise um ein paar Tage zu verlängern, dann handelt es sich um Bleisure. Vertrauen der Vorgesetzten. Bevor die Corona-Pandemie eine Ära des ortsunabhängigen Arbeitens eingeleitet hat, erschien die Vorstellung, To-do-Listen an einem exotischen Ort abzuarbeiten, noch unmöglich. Doch mit dem New Normal seit ca. 2022 ist dies ein stetig wachsender Trend, von dem viele ArbeitnehmerInnen profitieren. Und es kommen immer mehr Angestellte wie Selbstständige auf den Geschmack: Laut einer Harris-Umfrage von Axios gaben im Jahr 2021 74 % der Amerikaner, die damals im Homeoffice arbeiteten, an, dass sie mit dem Gedanken spielen, eine Workation zu nehmen. Natürlich muss bei Angestellten im Fall einer Workation der verantwortliche Mobilitätsmanager, die Personalabteilung oder sogar der Firmen-Boss mitspielen, sprich, ihr Okay geben. Denn die Kontrolle über die Produktivität derjenigen, die im Unternehmen wegen einer Workation persönlich nicht greifbar sind, ist schwierig. Es bedarf seitens der Vorgesetzten dann schon einer großem Portion Vertrauen. Die Idee, Arbeit und Freizeit miteinander zu kombinieren, ist nicht neu. Schon oft haben Arbeitnehmer im Anschluss an eine Konferenz an einem fernen Ort noch ein paar Tage drangehängt Aber der Anstieg der Fernarbeit, die flexible Art des Arbeitsortes und das immer höhere Burnout-Risiko haben dem Trend eine neue Dimension verliehen. Workations sind kein Ersatz für traditionelle Urlaubsreisen (oder anderen Abwesenheitszeiten). Man stelle sich Workations lieber als eine strategische Maßnahme zur Vorbeugung von Burnout vor. Laut Google Trends stieg im Oktober 2022 die Nachfrage nach „Workation“ als Suchbegriff im Internet stark an, ungefähr sechs Monate nachdem die Unternehmen aufgrund steigender Corona-Fälle ihre Büros schlossen. Weitere aktuelle Denkanstöße aus Quellen wie The Atlantic (in denen Workations als gängige Praxis und nicht als Flucht aus dem Alltag definiert wurden) zeigen, wie nachhaltig beliebt dieser Trend wirklich ist. Pandemie löst mehr Fernarbeit und örtliche Flexibilität aus. Es ist kein Geheimnis, dass die Corona-Pandemie die Art, wie wir arbeiten, nachhaltig verändert hat. Laut einer Gallup-Studie (The Future of Hybrid Work: 5 Key Questions Answered With Data) aus dem Jahr 2020 arbeiteten vor der Pandemie nur 8 % der Beschäftigten, bei denen ein ortsunabhängiges Modell möglich gewesen wäre, ausschließlich von zu Hause aus. Im Mai 2020, als die ersten Corona-Ausbrüche „Es ist nicht so, dass man als Angestellter einfach so eine Workation antreten darf. Dazu muss das Unternehmen sein Okay geben. Und auch das Team muss mitspielen.“ Julia Zielonka I Editorial Director DMM Vielfältig sind die Gründe für Unternehmen, dem einen oder anderen Beschäftigten, darunter auch Geschäftsreisenden, eine Workation zu genehmigen.

14 Der Mobilitätsmanager 10.2024 in den USA ihren Höhepunkt erreichten, waren es bereits 70 %. Und der Fokus auf ortsunabhängiges Arbeiten blieb trotz Veränderungen im Pandemieverlauf gleichbleibend stark. Eine weitere Gallup-Studie von 2022 ergab, dass immer noch 39 % der Angestellten, bei denen ein ortsunabhängiges Modell möglich gewesen wäre, ausschließlich von zu Hause aus arbeiteten (42 % arbeiten in einem hybriden Arbeitsmodell). Darüber hinaus hat sich laut der Gallup-Studie der Prozentsatz der amerikanischen Arbeitnehmer, die ortsunabhängig arbeiten, in den Wochen zwischen Mitte März und Anfang April 2020 sogar verdoppelt. Pandemie hat mehr ausgelöst als einen Anstieg an Fernarbeit. Durch sie stieg auch das Interesse an örtlicher Flexibilität. Jüngste Berichte haben gezeigt, dass Arbeitnehmer örtliche und zeitliche Flexibilität so sehr wünschen, dass sie sogar bereit wären, dafür ihre Positionen zu verlassen. Eine Gallup-Umfrage mit mehr als 140.000 Arbeitnehmern in den USA ergab, dass 54 % der rein ortsunabhängig arbeitenden Angestellten sich nach einem anderen Job umsehen würden, falls ihr Unternehmen das ortsunabhängige Arbeitsmodell einstellt. Steigende Burnout-Fälle. Laut Asanas Bericht zur Anatomie der Arbeit von 2021 war die Arbeitswelt während des Höhepunkts der Pandemie problematischen Trends ausgesetzt, darunter einem Anstieg an Überarbeitung und Burnout. Die Studie ergab außerdem, dass 2020 87 % der Arbeitnehmer weltweit über die reguläre Arbeitszeit hinaus arbeiteten und 71 % der Wissensarbeiter unter Burnout litten. Die Burnout-Rate war mit 9 % aller Wissensarbeiter in den USA am höchsten. Mit sinkenden Fallzahlen und steigender Anpassung der Arbeiter an die Gegebenheiten, sanken auch die pandemiebedingten BurnoutFälle. Dennoch ist das Problem noch lange nicht gelöst. Asanas Bericht zur Anatomie der Arbeit von 2022 bezeichnete Burnout als ein „allgegenwärtiges Problem für Wissensarbeiter“ und brachte zutage, dass fast einer von vier Arbeitern viermal pro Jahr oder öfter an Burnout erkrankt. Bei dem dramatischen Wechsel zur Fernarbeit, dem steigenden Wunsch nach örtlicher Flexibilität und zunehmenden Burnout-Fällen ist es kein Wunder, dass Beschäftigte sich neuen Trends zuwendeten, die ihnen die Möglichkeit eines neuen Arbeitsmodells in einem attraktiven Arbeitsumfeld boten. Bühne frei für die Workation! Workations als Urlaubsersatz. Laut dem Bureau of Labor Statistic beträgt die durchschnittliche Anzahl der Urlaubstage, die Arbeiter im Privatsektor in den USA nach einem Jahr Beschäftigung erhalten, elf Tage. Trotz der Tatsache, dass mehrere Studien gezeigt haben, wie wichtig Erholung für die Motivation im Team und das Wohlbefinden der Angestellten ist, sind die wenigen freien Tage für viele Beschäftigte in den USA kaum ausreichend planbar und werden oftmals für besondere Familienzusammenkünfte oder Notfälle aufgebraucht. Workations könnten also eine mögliche Alternative darstellen. Allerdings sind sie kein Ersatz für das echte Abschalten während des Urlaubs, auch wenn die Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten, viele Vorteile bringt, wie die Erholung an einem anderen Ort und das Erkunden einer neuen Umgebung, ohne dafür Urlaub beantragen zu müssen. Tatsächlich können Workations sogar kontraproduktiv sein, da durch sie die Grenzen zwischen Arbeit und Privatleben weiter verschwimmen, was das Burnout-Risiko sogar erhöhen kann. Doch das sollte nicht davon abhalten, eine Workation zu beantragen. Nach Expertenmeinung können Arbeitgeber wie Arbeitnehmer von einer Workation proftieren. Text RED Fotos TUI I Freepik Titelstory • Workation Eine Workation ermöglicht es Arbeitnehmern, Arbeit und Urlaub an einem Ort ihrer Wahl miteinander zu verbinden. Der Begriff ergibt sich aus den englischen Wörtern “work” und “vacation”. Jedoch ist eine Workation eher als Auszeit vom Arbeitsalltag und weniger als typischer Urlaub zu betrachten. Es handelt sich dabei also um keinen typischen Urlaub, wie er im Bundesurlaubsgesetz geregelt ist. In der Regel nutzen die Angestellten während einer Workation den Vormittag und Nachmittag ganz normal als Arbeitszeit. Nach Feierabend erkunden sie das Workation-Land oder verbringen zusätzliche Zeit mit den Kolleginnen und Kollegen. Ein ähnliches Phänomen wie die Workation ist übrigens Bleisure Travel, bei dem Mitarbeiter ihre Dienstreise mit einem Privaturlaub verbinden. Eine Workation dauert wenige Tage bis mehrere Monate. Sie wird entweder direkt vom Mitarbeiter geplant (Solo-Workation) oder vom Arbeitgeber organisiert (Team-Workation). Besonders in Unternehmen, in denen Homeoffice, Sabbaticals und Remote Work zur Normalität gehören, erfreuen sich Workations wachsender Beliebtheit. ••• Definition Workation Workation ist ein Arbeitsmodell, das nur für bestimmte Berufsgruppen in Frage kommt. Zu den Zielgruppen gehören Arbeitnehmer, Selbständige sowie Freiberufler, die ihre Aufgaben ohne persönliche Anwesenheit im Büro oder beim Kunden erledigen können. Sie arbeiten hauptsächlich digital und bedienen sich mobiler Endgeräte, wie z. B. eines Laptops, die sich problemlos überallhin mitnehmen lassen. ••• Für wen eignet sich das neue Arbeitsmodell?

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