DMM Der Mobilitätsmanager

25 www.dmm.travel „Der deutsche Geschäftsreisemarkt eholt sich. Aber der Zwang zu mehr Nachhaltigkeit verlangt allen Beteiligten mehr Anstrengungen und Mut ab.“ Julia Zielonka I Editorial Director DMM Analyse 23/24 Online-Info vdr-service.de Dienstreisen erreichten 2023 nicht das Vorkrisenniveau, bei den Übernachtungen aber boomen sie. Netzwerke für gechäftliche Beziehungen, Wissenstransfer und Innovation. 97 % der Führungskräfte erkennen den Mehrwert von Geschäftsreisen an. Gezieltes Reisemanagement und Mitarbeiterförderung maximieren ihren Nutzen. Aber: Mehr als jeder zehnte Geschäftsreiseverantwortliche kämpft noch mit der Anerkennung seiner Arbeit bei der Unternehmensleitung. Ganzheitliches Mobilitätsmanagement im Mittelstand angekommen. Wenn die Mobilität von Mitarbeitenden als strategisches Feld betrachtet wird, das wirtschaftlich, effizient und umweltfreundlich gestaltet werden muss, ist die Bündelung von Kompetenzen ein Weg dies zu realisieren. Obwohl die Mehrheit der größeren Firmen die Bündelung der vielfältigen Verantwortlichkeiten bereits umgesetzt haben oder dieses in den nächsten ein bis zwei Jahren planen (65 %), bleibt der Trend dort leicht rückläufig. Der Mittelstand arbeitet hingegen zunehmend an der Bündelung. Wenn die Mobilität von Mitarbeitenden ganzheitlich behandelt wird, werden eher die klassischen Bereiche von Geschäftsreisen, wie Fuhrpark und Dienstwagen, zusammengefasst. Das hat DMM bereits vor 20 Jahren so vorhergesagt, was die Verbände, auch der VDR, damals, Anfang der 2000er Jahre nur belächelt hatten. Nachhaltigkeit zwischen Kontinuität und Wandel. Nachhaltigkeit durchdringt heute alle Lebensbereiche, auch das betriebliche Reisen. Das zeigt die Auswertung der wichtigsten Themenfelder: Nachhaltigkeit in Bezug auf umweltbewusstes Handeln ist nach Prozessoptimierung an die zweite Stelle gerückt, noch vor Reisesicherheit. Immer mehr Unternehmen setzen sich aktiv für Umweltschutz und soziale Verantwortung ein, indem sie entsprechende Maßnahmen umsetzen oder planen. Während die kritische Prüfung der Reisenotwendigkeit an Bedeutung verliert, gewinnen nachhaltige Angebote für Beschäftigte stark an Popularität. Auch der Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel wird beliebter. Nachhaltigkeit im Geschäftsreisemanagement bleibt ein zentrales Thema und die Verkehrsmittelwahl gewinnt an Dynamik. Freilich ist es mit dem Thema Nachhaltigkeit bei Geschäftsreisen nicht sehr weit her. Das beweist allein die Tatsache, dass selbst innerdeutsch, wo die Schiene nun wahrhaftig das x-fach sinnvollere weil klimafreundlichere Verkehrsmittel ist, geflogen wird. Auch das batterieelektrische Automobil sollte eine stärkere Rolle spielen. Flexible Arbeitsmodelle. Flexible Arbeitsmodelle sind in deutschen Unternehmen angekommen. Alle befragten Firmen erlauben ihren Mitarbeitern zumindest teilweise Arbeit von zuhause oder remote innerhalb Deutschlands. 43 % gestatten auch aus dem Ausland zu arbeiten, weitere 33 % planen dies. Größere Unternehmen zeigen sich dabei bereits recht flexibel; denn 39 % erlauben weltweite Wahlfreiheit. Kleinere Firmen konzentrieren sich eher auf die EU. Die maximale Dauer variiert stark von zwei Wochen bis über 60 Tage. Gesetzliche Vorgaben und Versicherungsfragen spielen hierbei eine Rolle. Insgesamt sind Auslandsaufenthalte bis 30 Tage in fast der Hälfte der Unternehmen, die Arbeit aus dem Ausland erlauben, möglich. Mit mehr Flexibilität können Unternehmen die Mitarbeiterzufriedenheit, Talentgewinnung und Produktivität erhöhen – auch Kosteneinsparungen bei Büroräumen sind ein Vorteil. Kosten. Die Ausgaben für Geschäftsreisen sind erneut wesentlich schneller gestiegen als das Reisevolumen. Erhöhte Nachfrage, Kapazitätsengpässe, Energiekosten und Preiserhöhungen in nahezu allen Bereichen bewirkten, dass die gesamten Geschäftsreisekosten Geschäftsreisen werden heute in Unternehmen deutlich stärker wertgeschätzt als noch vor 20 Jahren. Damals galten sie oft als reine Kostenfaktoren, die es zu minimieren galt. Heute schätzen Unternehmen den Mehrwert von persönlichen Treffen und Netzwerken für den Aufbau von Beziehungen, den Wissenstransfer und die Innovationskraft. Und der Mehrwert von Geschäftsreisen wird von 97% der Leitungsebenen anerkannt. Durch strategisches Reisemanagement kann ihr Nutzen maximiert werden. Dementsprechend erkennen auch 87% der Geschäftsführenden den Mehrwert des Travel Managements an, wenngleich Travelmanager im Vergleich zu den 3,5 Mio. Betrieben nur einen winzigen Bruchteil des verantwortlichen Personals ausmachen. ••• Anerkennungs des Mehrwerts eines TM 72 % sind die Kosten für die Firmenreisen gestiegen, das sind 46,2 Mrd. Euro.

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