37 www.dmm.travel Text RED Fotos Messe DUS I Cupra I ZDK Online-Info kfzfewerbe.de I webasto.de I Hyundai.de Caravans: Reisemobile eignen sich in vielerlei Hinsicht auch als rollende Büros und Hotels. Nach jahrelangen Verkaufsrekorden hat das Caravaning-Business seinen Zenit überschritten. Weil die Händlerhöfe voll stehen, Verkaufen immer mehr Händler die Reisemobile unter Einkaufspreis. Die Anzeichen für eine Schrumpfkur sind nicht mehr zu übersehen. Zunehmend korrigieren die Hersteller ihre Absatzprognosen nach unten, andere haben Kurzarbeit angemeldet. Chinesische Fabrikate BYD & Co.: Die meisten Marken stellen sich in Deutschland neu auf. Great Wall Motors (GWM) schloss im Augustseine Europazentrale und überlässt das Geschäft dem Partner Emil Frey. BYD trennte sich vom schwedischen Importeur Hedin und baut das Geschäft mit Händlern selbst aus. Polestar wird 2025 sein Partnernetz ausbauen. Lynk & Co. setzt ebenfalls auf Händler. Nio will seine Marke Firefly auch über Händler vertreiben. MG stellt auf selektiven Vertrieb um. Hintergrund bei allen Chinesen: Die Händler kennen den Markt und haben den direkten Draht zum Kunden. Inzwischen sind die Fahrzeuge chinesischer Herkunft bei immer mehr Händlern eine willkommene Alternative. CUPRA: Die spanische Performancemarke sichert Mutter SEAT das Überleben. CUPRA, seit 6 Jahren im Markt, will ½ Mio. Fahrzeuge im Jahr verkaufen und rechnet mit 3 % Marktanteil. Zudem plant die Marke den Eintritt in den US-Markt. Hyundai und GM: Die Koreaner und Amerikaner haben eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Elektro- und Wasserstoffantrieben vereinbart. Ziel ist es, die Kosten aufzuteilen und eine breitere Produktpalette schneller auf den Markt zu bringen. Volkswagen: Die Einführung des Agenturmodells im VW-Konzern wackelt. Nachdem Rochter Skoda die Einführung bereits gestoppt und auch Anfang 2026 verschoben hat, folgt nun Volkswagen Nfz. Hintergrund sollen operative Herausforderungen sein. Die Umstellung auf Agenturvertrieb geht mit hohen Kosten und meist auch Problemen einher. Das kann der Wolfsburger Autokonzern in aktuell schwieriger Lage so gar nicht gebrauchen. Zudem scheint der Sparplan nicht aufzugehen. Zu den 10 Mrd. Euro sollte der Vertrieb 4 Mrd. Euro beisteuern. Zahlreiche Einzelmaßnahmen waren geplant. Die Hälfte sollten Preiserhöhungen der ohnehin schon überteuerten Fahrzeuge abdecken. Mitte September erhöhte die Kernmarke in Deutschland die Listenpreise für alle Verbrenner mit Ausnahme des Polos. Experten sind skeptisch ob der Durchsetzung der hohen Fahrzeugpreise. So kostet ein einfacher Golf jetzt ab 28.330 Euro. Weniger Marge bei Verbrennern, das Agenturmodell bei E-Autos – damit hat sich Volkswagen weitere Kosten ins Haus geholt, die zuvor der Handel stemmen musste: Lager- und Finanzierungskosten, Marketing-, Vertriebs- und Logistikkosten. Der Ausbau des Agentursystems auf Verbrenner scheint nicht mehr gesetzt. Volvo: Plug-in-Hybride und Mildhybride sollen länger gebaut werden. Das Ziel „100 % rein elektrisch bis 2030“ wird verschoben. Daher stellten die Schweden neben dem neuen EX 90 auf der Plattform SPA 2 auch einen geringfügig modifizierten XC 90 vor. Per Jahresmitte lag der BEV-Anteil von Volvocars bei nur 26 % rechnet man die PHEV hinzu, dann waren es 48 %. Webasto: Der Zulieferer hat mit „EcoPeak“ein neues Dachkonzept vorgestellt, das über biobasierte Materialien und integrierte Solarzellen verfügt. Im Vergleich zu herkömmlichen Dächern sollen die CO2-Emissionen um bis zu 50 %geringer ausfallen und das Gewicht um bis zu 40 % sinken. ZDK: Angesichts der dramatischen Einbrüche bei den Zulassungen von BEV will der Zentralverband Deutsches Kfz-Gewerbes (ZDK) mit seiner Kampagne „Elektrisch ist einfach“ Neugierde für die E-Mobilität wecken, auch bei Mobilitätsmanagern. „Mit der Kampagne wollen wir das Thema Elektromobilität auf informative und humorvolle Art und Weise attraktiv machen. Wir sehen uns hier in einer Vorreiterrolle“, so ZDKPräsident Arne Joswig. Die neue Social-Media-Kampagne soll vor allem junge Menschen für das Thema Elektromobilität begeistern, ihnen viele Fragen rund ums Fahren, Laden und Technik beantworten und Vorbehalte abbauen. Auf den Plattformen TikTok, Instagram, X (ehemals Twitter) und Facebook begleitet die Influencerin Kim Truckenbrodt die User auf einer spannenden Entdeckungsreise rund um die E-Mobilität. Die ersten vier Clips der Kampagne sind bereits auf den SocialMedia-Kanälen und der Website des ZDK abrufbar. Insgesamt werden vorerst 20 Videoclips bis Jahresende im Rahmen der Kampagne produziert. „Die Politik muss jetzt für die richtigen Rahmenbedingungen sorgen, denn das kommende Jahr wird das Jahr der Entscheidung, ob nun die Elektromobilität hoppt oder floppt“, so Joswig abschließend. Der ZDK stellt in einem 5-Punkte-Programm Forderungen auf, die zum Erfolg führen sollen. Hierzu gehören 1.) Ausbau der Ladeinfrastruktur, gerade auch in Wohngebieten, da die wenigsten Haushalte über eigene Garagen und Stellplätze für eine eigene Wallbox verfügen. Hierzu gehört beispielsweise das einfach zu realisierende „Laternenladen“ mit geringem Ladestrom für längere Parkzeiten. 2.) Günstige Stromtarife für Ladestrom. Angesichts der im weltweiten Vergleich zu hohen Stromkosten in Deutschland müssen zumindest die Ladetarife dauerhaft deutlich gesenkt werden, um diese neue Mobilitätsform anzureizen. 3.) Kostenfreies Parken für BEV durch Kommunen, um zusätzliche Anreize für E-Mobilität in Innenstädten zu schaffen. 4.) Fortführung der Spreizung der Dienstwagensteuer nach Antriebsarten, nämlich für BEV (0,25 %) und PHEV (0,5 %), um Anreize zur Flottenerneuerung durch elektrische Antriebe langfristig sicherzustellen. 5.) Wideraufnahme einer Förderung von Elektrofahrzeugen, insbesondere für junge Menschen, die am Anfang ihrer beruflichen Karriere und Ausbildung stehen und auf Automobilität angewiesen sind. GEWERBLICHER MARKT 10.2024 Geschäftswagen • Gewerblicher Markt
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