Reisen im ICE L Fernverkehr wird attraktiver ••• 100 ml-Regel fällt nach und nach ••• Sicherheits-Check wird zunehmend vereinfacht Okt./Dez. 2025 69707 I 6,50 Euro www.dmm.travel TÄGLICH AKTUELLE BRANCHEN-INFORMATIONEN UNTER WWW.DMM.TRAVEL Mehr schnelle ICE, weniger IC ••• Der neue Fahrplan ab 14. Dezember Kaum zu toppender Luxus in Singapur ••• Hotellerie und MICE wie vom anderen Stern Zwei Riesen tun sich zusammen ••• Interview mit dem Ayvens Chef
3 www.dmm.travel Die anhaltende wirtschaftliche Schwäche Deutschlands schlägt auch auf das Geschäftsreisesegment durch: Nur ein moderates Plus bei der Zahl der Businesstripps, ein stärkeres Plus aber bei den Ausgaben. Seit der Pandemie gab es nur wenige positive Nachrichten aus der Branche. Bleibt zu hoffen, dass sich die Parameter ändern und 2026 ein besseres Jahr für die Branche wird . ••• Es kann einem angst und bang werden: Viele Unternehmen bauen Stellen ab: ZF, Bosch, Lufthansa seien an dieser Stelle stellvertretend genannt. Es scheint kein Ende zu nehmen mit den Hiobsbotschaften: Gründe hierfür sind Absatzflauten, das Aus der E-Förderung, starke Konkurrenz aus China, die Vernachlässigeung der Schieneninfrastruktur über Jahrzehnte, die hohen Standortkosten der Luftfahrtbranche und der ungleiche Wettbewerb, die bisherige Mehrwertsteuer von 19 % in der Gastronomie, die hohen Energiepreise, zu hohe Arbeitskosten, Bürokratie, der Zollstreit mit den USA und und und. Generell geht es um Sparprogramme und das Zufriedenstellen der Aktionäre. Für jeden Einzelnen aber, der den Blauen Brief bekommt, ist das dramatisch. Nicht so übrigens für die Firmenbosse. Auf der anderen Seite suchen Firmen gleichzeitig händeringend nach Fachkräften. Bei den 6 Mio. Migranten werden sie kaum fündig. Fachkompetenz. Dass eine Bundesregierung in ihren Koalitionsvertrag eine „erhöhte Fachkompetenz“ der DB AG festschreibt, ist ein bemerkenswerter Vorgang, bringt sie damit doch zum Ausdruck, dass das nötige Fachwissen ganz offensichtlich nicht hinreichend vorhanden ist. Damit wird indirekt auch das eigentliche Kernproblem des Konzerns angesprochen: seine quasi atomar aufgespalteten Strukturen mit hunderten Unternehmensbereichen und Tochterfirmen, über die seit 1994 die Fragen der Zuständigkeiten und schlussendlich ein Gesamtverständnis für das System Eisenbahn so gut wie vollständig verloren gegangen ist. Mit Evelyn Palla ist nun eine neue Chefin an Bord, die zudem den Lokführerschein hat und weiß, wovon sie spricht und was sie zu tun hat. Man kann nur hoffen, dass die erste Frau an der Spitze der Deutschen Bahn auch die nötige Rückendeckung der Politik bekommt. Luftfahrt. Mit keinem Wort hat die schwarzrote Bundesregierung versprochen, dass die Standortkosten der Luftfahrt gesenkt werden. Im Koalitionsvertrag ist stets von „wir wollen…“ die Rede. So ist das nun mal in der Politik mit den schwammigen Formulierungen. Wenn seit Monaten die Luftfahrtbranche vehement Steuer- und Gebührensenkungen fordert, dann ist das, mit Verlaub, scheinheilig. Anständig und nicht mehr als recht und billig wäre, die Kerosinbesteuerung zur akzeptieren; schließlich müssen die landgebundenen Verkehrsträger zig Milliarden Euro an Energiesteuern, Trassenpreisen u.a.m. berappen. Wir wollen an dieser Stelle nicht über den Beitrag der Luftfahrt zum Klimawandel streiten. Essen gehen bleibt teuer. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) kämpfte lange für eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf 7 % für Speisen und Getränke in der Gastronomie. Ab 2026 gelten 7 %. Wer aber gedacht hat, dass z.B. Geschäftsessen dann wieder günstiger werden, wird wohl enttäuscht. Umfragen zufolge wollen die meisten Restaurants ihre exorbitant hohen Preise nicht reduzieren. Konsolidierung. Amex GBT und SAP-Concur bieten im Rahmen einer Partnerschaft ein gemeinsamenes kombiniertes Angebot namens „Complete“ an. Amadeus Cytric konterrtmit dem neuen Partnerprogramm „Prime“ für TMCs. Profitieren sollen alle, auch die Kunden... Abschied. Dies ist die letzte DMM-Printausgabe unter meiner Regie. Nach 45 Berufsjahren, davon 21 als Chefredakteur von DMM, gebe ich zum Jahreswechsel die Verantwortung von DMM Print, Online und Newsletter in neue Hände. Ein großes Dankeschön für Ihr Vertrauen. Und bitte halten Sie auch dem künftigen Team die Treue. Freuen Sie sich auf eine spannende Lektüre und schauen Sie auch auf dmm.travel, das Infoportal für Unternehmensmobilität. Gernot Zielonka CEO zic und Chefredakteur DMM DANN HOFFEN WIR MAL AUF 2026 Die Wachstumsprognosen für 2026 fallen eher bescheiden aus. Vieles deutet auf Stagnation statt Erholung. Dabei sind die Aufgaben für 2026 herausfordernd: Vor allem die Luftfahrt muss resilienter und wettbewerbsfähiger werden, gleiches gilt für die Autoindustrie. Beide bekommen die Macht vor allem der Chinesen zu spüren. Und zu alledem rächen sich die Fehler der früheren Bundesregierungen in Sachen Abhängigkeiten. Editorial • Unter uns
4 Inhalt • Oktober–Dezember 2025 Bild DB I Fraport I IAA Mobility Titelmotiv DB Trendmonitor 5 I Digitale Prozesse News 8 I Wissenswertes in Kürze Titelstory 12 I ICE L: Neue Fernzug-Ära Mit dem Talgo-ICE werden Bahnreisen noch komfortabler. Die spanischen Züge ersetzen die IC1. Geschäftsreise 16 I Highspeed München-Rom Trenitalia setzt ihre supermodernen Frecciarosse 1000 ein. 19 I Bonusprogramme 10-12.2025 Millemiglia-Kuriosum endet am 31.12.2025. 20 I Mehr Kostenbewusstsein Geschäftsreisende zahlen u.U. gerne sebst für mehr Komfort. 21 I Noch mehr als First Swiss bietet ultimativen Komfort bei der Flugreise. 22 I Es braucht mehr als Technik Dienstreisen gehören auch künftig zum geschäftlichen Alltag. 24 I Der neue Bahn-Fahrplan Mehr schnelle ICE, mehr Aulsandsverbindungen, weniger IC. 26 I Neues T3 ab April 2026 Fraports Milliardenprojekt ist fertig. Jetzt nur noch Testläufe. 28 I 100 ml-Regel kippt Neue CT-Scanner erleichtern den Sicherheits-Check. Hotel und MICE 30 I Ultraluxuriöses Resort Singapur wird mit dem IR2 um eine weitere Attraktion reicher. Geschäftswagen 32 I Interview Ayvens, der multinationale Mobilitätsdienstleiter, ist an den Start gegangen. 36 I Die neuen Firmenwagen 2026 In München präsentierten europäische und asiatische Hersteller ihre künftigen Geschäftswagen. 39 I Führerscheinkontrolle Eine Kontroverse ist um die Frequenz des Checks entbrannt. 40 I Reichweitensorge ade Ein Test in Norwegen beweist, BEV übertreffen Benziner-Pkw. 42 I Großer Liquiditätseffekt 75% der Anschaffungskosten von BEV können im ersten Jahr steuerlich abgesetzt werden. 43 I Gewerblicher Markt Riesenärger bei Porsche, Benzinduft- baum von Kia und Giant-Event. Recht & Steuern & Urteile 44 I Rechtswidriges Verhalten der DB In vielen Firmen werden Arbeitnehmer nicht nur in Form von Gehalt und Bonuszahlungen entlohnt. BEV hat Vorbild & Modell 46 I Der TEE der DDR Nur linientreue Geschäftsreisende durften im eleganten Vorzeigezug der DDR-Reichsbahn mitfahren. Inside 48 I Köpfe & Skurriles Vorschau 50 I DMM 01.2026 und Impressum Terminal 3 geht in Betrieb Fraport bereitet sich auf die Inbetriebnahme seines neuen Terminal 3 am 26. April 2026 vor. Bis dahin wird es noch viele Testläufe geben. 19 Mio. Passagiere können künftig pro Jahr abgefertigt werden. Die neuen Geschäftswagen 2026 Mit welchen neuen Modellen Dienstwagennutzende in 2026 unterwegs sein können, zeigten europäische und asiatische Hersteller in München. Die allermeisten Neuheiten sind Stromer mit großen Reichweiten. ICE L – eine neue Ära Geschäftsreisende dürfen sich auf den wohl komfortabelsten ICE L freuen. Der Talgo-Zug wird ab Fahrplanwechsel zunächst auf der Relation Berlin-Köln eingesetzt, 2026 dann auch nach Westerland und Oberstdorf. Seite 26 Seite 12 Seite 36 Die nächste Ausgabe »DMM - Der Mobilitätsmanager« 01.2026 erscheint am 03.03.2026
5 www.dmm.travel Trendmonitor Foto pixabay Online-Info www.chefsache-businesstravel.de Aktuelle Markt- und Preis- entwicklungen im Business Travel Marktbeobachtungen von DMM ZUR OPTIMIERUNG IHRES BUSINESS: IN JEDER AUSGABE DIE AKTUELLEN BRANCHENTRENDS IN ZAHLEN STRUKTURIERTE, DIGITALE PROZESSE Der Markt I Oktober–Dezember 2025 Veraltete Tools, manuelle Abläufe und fragmentierte Reiseprozesse kosten Zeit und Geld – und sind für viele Unternehmen längst nicht mehr tragbar. Denn der Druck steigt: Neben strengen EU-Vorgaben und wachsendem Kostendruck gilt es, Geschäftsreisen so zu organisieren, dass sie effizient, transparent und flexibel auf die heutigen Arbeitsrealitäten der Mitarbeitenden abgestimmt sind. Dafür braucht es klar strukturierte, digitale Prozesse – auch und gerade im Bereich Geschäftsreisen. Digitalisierung entlang der gesamten Reisekette. Genau hier setzen Travel Management Companies (TMCs) an: Sie liefern integrierte End-to-End-Lösungen, die alle Schritte einer Geschäftsreise digital abbilden – vom Reiseantrag über die Buchung und Genehmigung, dem Austausch/Kommunikation mit dem Reisenden bis hin zu Reporting, CO2Tracking, Abrechnung und Reisedatenanalyse. Das Besondere: Alle Informationen und Prozesse laufen in einer einheitlichen Systemumgebung zusammen – ohne Medienbrüche oder manuelle Zwischenschritte. Statt fragmentierter Tools oder Excel-Listen setzen moderne TMCs auf plattformbasierte Lösungen, in denen Reiseprofile zentral gepflegt, Budgets automatisch geprüft und Richtlinienregelungen direkt eingebunden und umgesetzt werden. Digitale Freigabeprozesse sorgen für mehr Geschwindigkeit und Klarheit – insbesondere bei kurzfristigen Buchungen oder bei Eskalationen. Auch das Content Management – also der Zugriff auf verfügbare Flüge, Hotels und Bahnverbindungen – wird zentral gesteuert. Durch die Integration von Direct Booking Channels (NDC, Bahnportale, Hotelplattformen) und globalen Distributionssystemen (GDS) wird der verfügbare Content in Echtzeit synchronisiert, angereichert und nutzerfreundlich dargestellt – über Online Booking Tools (OBTs) oder mobile Apps. TMCs als Enabler. Digitalisierung senkt nicht nur Kosten, sondern steigert auch Transparenz, Planungssicherheit und Mitarbeiterzufriedenheit – vorausgesetzt, sie wird ganzheitlich umgesetzt. Genau hier entfaltet sich der volle Nutzen von TMCs. Sie bieten nicht nur technische Lösungen, sondern auch strategische Beratung: etwa bei der Digitalisierung, der Einführung automatisierter Workflows oder der Einbindung von Drittanbietern wie Expense- oder HR-Systemen. Über Dashboards und Analyse-Tools erhalten Unternehmen in Echtzeit Einblick in Ausgaben, CO2-Verbrauch und Buchungsverhalten. Travel-Apps und mobile Buchungslösungen sorgen zudem für maximale Flexibilität unterwegs, während automatisierte Warnsysteme und Tracking-Tools das Thema Sicherheit und Fürsorgepflicht auf ein neues Niveau heben. Noch Luft nach oben. Trotz dieser Potenziale arbeiten viele Unternehmen noch mit isolierten Systemen, papierbasierten Prozessen oder uneinheitlichen Freigabestrukturen. Der Aufwand ist hoch, die Fehleranfälligkeit ebenfalls – und das auf Kosten der Effizienz und der Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Ein Schlüsselfaktor im digitalen Wandel ist Künstliche Intelligenz. Laut einer aktuellen GBTA-Erhebung plant fast jedes zweite Unternehmen (49 %), seine Investitionen in digitale Technologien in naher Zukunft deutlich zu erhöhen – ein klares Signal für den Wandel. KI wird zunehmend zur treibenden Kraft: von intelligenten Buchungsempfehlungen über automatisierte Reisekostenprüfungen bis hin zur Analyse von Reisedaten zur Optimierung des gesamten Programms. Auch Chatbots zur Mitarbeiterbetreuung oder Tools zur Betrugserkennung werden bereits in vielen Pilotprojekten getestet. Aktuell setzen zwar erst 14 % der Unternehmen KI aktiv in ihren Reiseprogrammen ein, doch der Trend zeigt klar nach oben. Der Anstieg um acht Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr unterstreicht das zunehmende Interesse – und den Handlungsbedarf. •••
IHRE NEUEN GESCHÄFTSMODELLE OPEL WARTUNGPRO: PLANBAR. ZUVERLÄSSIG. KALKULIERBAR GRANDLAND ELECTRIC AB 283€ / MONAT 1 Ohne Sonderzahlung Gewerbekunden-Angebot exkl. MwSt. Kombinierte Werte für den Grandland Electric gem. WLTP: Energieverbrauch: 17,6-18,5 kWh / 100 km, CO2-Emission: 0 g / km, CO2-Klasse: A Leasingsonderzahlung 0,00 €; Laufzeit (Monate): 48; Lauleistung 10.000 km / Jahr 1 Unverbindliches Kilometerleasing-Beispiel der Leasys S.p.A. Zweigstelle Deutschland, Friedrich-Lutzmann-Ring 1, 65428 Rüsselsheim am Main für den Opel Grandland Electric Edition, Elektromotor 157 kW (213 PS) mit 73 kWh Batterie, zzgl. gesetzl. MwSt., Überführungs- & Zulassungskosten. Mtl. Leasingrate ohne Wartungspaket: 283€, mit Wartungspaket „Opel WartungPro“*: 302,95€. Gültig bis 31.12.2025. Der Abschluss des Wartungspaket ist keine Voraussetzung für das Zustandekommen eines Leasingvertrags. * Opel Wartung Pro beinhaltet Leistungen über den Service-Baustein "Wartung und Verschleiß" der Leasys S.p.A. Zweigstelle Deutschland, gemäß dessen Bedingungen. Das Angebot setzt den Abschluss eines Leasingvertrags mit Leasys für ein nicht zugelassenes OpelNeufahrzeug voraus (ausgenommen: Opel Rocks). Gültig bei teilnehmenden Opel-Händlern für Vertragsabschlüsse bis zum 31.12.2025. Alle Preise zzgl. der gesetzl. MwSt. Nicht kombinierbar mit anderen Aktionen, Sonderkonditionen oder Rahmenabkommen. Beispielfotos der Baureihen. Ausstattungsmerkmale nicht Bestandteil des Angebots.
8 Der Mobilitätsmanager 10-12.2025 News Lufthansa: Treue- prämien für Nach- haltigkeitspakete Miles & More vergibt ab sofort für „nachhaltigeres Fliegen“ mit hinzubuchbaren CO2-Ausgleichspaketen Meilen und Points. Durch die Wahl zum „nachhaltigeren Fliegen“ wird der Vielfliegerstatus nun schneller erreichbar. Bereits seit 2023 können Miles & More Teilnehmende bei Buchung des Green Fares Tarifs extra Meilen und Points sammeln. Das ist jetzt zusätzlich mit CO2-Ausgleichspaketen möglich, die wahlweise auch mit bereits erworbenen Meilen eingelöst werden können. Die Angebote beinhalten den bilanziellen Ausgleich der berechneten individuellen, flugbezogenen CO2-Emissionen: über den nachträglichen Einsatz von SAF so-wie einen Beitrag zum Klimaprojekt-Portfolio der LH- Group. Die Pakete können bei der Buchung, vorm Abflug im persönlichen Buchungsbereich oder auch noch danach auf den Websites der LHGroup-Airlines gebucht werden, sowie nach dem Flug über die M&M-App oder auf miles-and-more.com. Die zusätzlichen Meilen und Points werden für alle neu gebuchten Zusatzpakete automatisch vergeben. Haben M&M-Teilnehmende für ihre Flüge seit Januar 2025 ein CO2-Ausgleichpaket gebucht, werden ihnen rückwirkend Meilen und Points gutgeschrieben. Die Berechnung der Emissionen pro Passagier erfolgt unter Berücksichtigung von Flugstrecke, durchschnittlicher Treibstoffverbrauch etc. ••• Luftfahrt Aena: Der spanische Flughafenbetreiber will zwischen 2027 und 2031 rund 12,9 Mrd. Euro in seine 46 Flughäfen und zwei Helikopterbasen investieren. Etwa 10 Mrd. Euro fließen in die Verbesserung von Terminals, Rollbahnen, Sicherheit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Aeroitalia: Die italienische Fluggesellschaft muss ab Januar 2026 ihren Namen ändern. Ein Gericht hatte entschieden, dass Bezeichnung und Markenauftritt der Airline zu nah an Alitalia angelehnt seien. Deren Markenrechte liegen bei ITA Airways. Aeroitalia wird künftig unter dem Namen Air Italy auftreten. Air Canada: Fortführung der Nonstop-Verbindung zwischen Ottawa und London-Heathrow auch im Winter 2025/26. Air France: Verbindung zwischen Paris und Stuttgart wird Ende März 2026 eingestellt. Austrian Airlines: Im Sommerflugplan 2026 mehr Flüge Wien- Boston. Ab 02.06 mit B787-9. British Airways: Zu Sudi-Arabien erhöht BA die Frequenz von Riyadh im Winter 2025/26 auf 12 wöchentliche Flüge und im Sommer 2026 auf 14. Jeddah erhält ab Sommer 2026 5 wöchentliche Verbindungen statt bisher 4. Zudem wird Abu Dhabi ab Winter 2025 täglich angeflogen. Delta: Ab 21.05.2026 täglich NY JFK nach Porto. Die Strecke ist Teil einer größeren Transatlantik-Erweiterung mit insgesamt sieben neuen Europastrecken. Lufthansa: Argentinien und Brasilien stehen im Mittelpunkt der Wachstumspläne. Lufthansa City Airlines: Die jüngste LH-Group-Tochter wird ihr Angebot erweitern. In Q1 2026 Einsatz von A320 Neo. Norwegian: Angebot ab Hamburg wird verdoppelt. Ab 13. 05.2026 4x/Woche nach Stockholm, 8 Flüge/Woche nach Oslo. Qantas: Erste zwei A321 XLR in den Liniendienst gestellt. SAS: BC-Gäste und Statuskunden erhalten Zugang zu rund 35 zusätzlichen Partnerlounges in Europa und Skandinavien. Swiss: Am 09.10. hat die Lufthansa-Tochter ihren ersten A350 übernommen. Das fabrikneue Flugzeug mit dem Kennzeichen HB-IFA kommt direkt von der Airbus-Produktion in Toulouse und flog nach Zürich. Es ist der erste von insgesamt zehn A350, die in den kommenden Jahren zur Flotte von Swiss stoßen. TAP: Die portugiesische Nationalairline hat ihre neue AirspaceKabine eingeführt und damit mehr Platz für Handgepäck sowie zusätzlichen Komfort für die Passagiere geschaffen. Erster Jet mit dem neuen Interieur ist ein A321 Neo. Insgesamt erhält der Carrier bis 2029 20 Flugzeuge mit diesem Kabinenstandard – 10 A320 Neo und 10 A321 Neo. ••• Alaska Airlines ALASKA WILL PREMIUM- LANGSTRECKEN-CARRIER WERDEN Alaska Airlines startet im Mai 2026 Nonstop-Flüge von Seattle nach London und nach Reykjavik (Island). Der tägliche Flug nach London wird ganzjährig angeboten, der nach Reykjavik nur während der „Sommersaison“. Beide Strecken sind Teil der laufenden Expansion Alaskas und deren Bestreben, eine globale Fluggesellschaft zu werden. Bis 2030 sollen mindestens zwölf neue Interkontinentalflüge vom Drehkreuz Seattle aus gestartet werden. Fünf Ziele sollen es zunächst sein: Tokyo (ab Mai 2026), Seoul (ab September), Rom (ebenfalls ab Mai 2026) sowie London und Reykjavik (beide Mai 2026). Alaska will sich laut Chief Commercial Officer Andrew Harrison über die nationale Präsenz hinaus zu einer globalen Premium-Airline entwickeln. Alaskas globale Expansion begann 2024 mit der Übernahme von Hawaiian Airlines und damit einer neuen Flotte von Großraumflugzeugen von Boeing und Airbus. Das ermöglicht weiter entfernte Destinationen anzufliegen als zuvor. Vor der Übernahme setzte Alaska hauptsächlich Boeings Schmalrumpfflugzeug 737 MAX ein. Mit der Übernahme und einer Neubestellung von Dreamlinern wird Alaska eine Flotte von 17 B787 in Seattle und 24 Airbus A330 in Honolulu stationieren. Die A330-Flotte wird hauptsächlich von und nach Hawaii fliegen, während die 787-Flotte von Seattle aus nach Europa und Asien fliegen wird. Für die erweiterte Flotte plant der Carrier bis 2030 bis zu 600 Piloten in Seattle zu stationieren. Der Flug nach Reykjavik erfolgt mit einer 737 MAX 8, einer Version der MAX, die größere Entfernungen zurücklegen kann als andere Varianten. Zudem enthüllte Alaska ein neues Außendesign für die Boeing 787 Dreamliner, die die globalen Ambitionen unterstützen sollen. Das Design ist von der Aurora Borealis (Nordlicht) inspiriert, mit einer Palette aus Mitternachtsblau und Smaragdgrün sowie fließenden Aura-Linien. Die hoch attraktive Flugzeuglackierung enthält außerdem einen breiten horizontalen Streifen entlang des Rumpfs. Das Exterieurdesign der anderen Flugzeugmodelle von Alaska Airlines bleibt unverändert. Foto: Alaska Airlines
www.dmm.travel 9 Mehr Informationen auf ford.de Von Elektrifizierung über Service: Firmenwagen zu Top-Konditionen. Der Fuhrpark für Ihr Business. Ford for Business
10 Der Mobilitätsmanager 10-12.2025 News ••• DSR Hotel Holding HENRI HOTEL IN LEIPZIG ••• Lufthansa LUFTHANSA GROUP HAT CLICK TO PAY EINGEFÜHRT Die DSR Hotel Holding erweitert das Portfolio ihrer Boutique-Marke. In Leipzig soll ein Henri Hotel mit rund 120 Zimmern entstehen. Damit setzt die Gruppe ihren Wachstumskurs in urbanen Lagen fort und bringt das HenriKonzept erstmals in die sächsische Metropole. Mit Standorten in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Wien, Kitzbühel und bald auch in Garmisch-Partenkirchen und Cuxhaven verfolgt Henri seinen Expansionskurs im deutschsprachigen Raum. Im Rahmen des Projekts „Midstad Leipzig“ soll in der Petersstraße ein Henri Hotel mit rund 120 Zimmern, Gastronomie, Fitness- und Spa-Bereich sowie einer begrünten InnenhofDachterrasse entstehen. Das Hotel wird Teil einer Mixed-UseImmobilie in zentraler Innenstadtlage, die umfassend umgebaut und modernisiert wird. Die Eröffnung ist für Anfang 2028 geplant. Die Lufthansa Group hat im Oktober 2025 in Zusammenarbeit mit Visa die Onlinezahlungsoption ‚Click to Pay‘ auf den Buchungsportalen ihrer Airlines Lufthansa, SWISS, AUA und Brussels Airlines eingeführt. ‚Click to Pay‘ ermöglicht es Kunden, Onlinebuchungen mit der Eingabe ihrer E-MailAdresse abzuschließen. Die Eingabe von Debit- und Kreditkartendaten entfällt. Stattdessen können Verbraucher ihre Debit- oder Kreditkarte einmalig auf Webseiten von Zahlungsnetzwerken wie Visa sowie bei kartenausgebenden Banken anmelden und dann ‚Click to Pay‘ nutzen. Über die E-Mail-Adresse werden Verbraucher auf den Buchungsplattformen der LH-Group Airlines oder in anderen Online-Shops erkannt. Das funktioniert auch als Gast und beim Ersteinkauf. Beim Bezahlen wählen Kunden die Kartenzahlung aus und senden die Bestellung ab. Sofern eine Freigabe notwendig ist, erfolgt diese über die Bank (z.B. Bestätigung in der Banking-App). ‚Click to Pay‘ steht künftig allen Gästen der Lufthansa Group Airlines unabhängig vom individuellen Kartenanbieter zur Verfügung. Die LH-Group ist damit eines der ersten Luftfahrtunternehmen überhaupt, das „Click to Pay“ nutzt. Durch die Nutzung von ‚Click to Pay‘ erhöht sich auch die Sicherheit beim Bezahlen im Internet. So werden keine Kartennummern verarbeitet, sondern lediglich digitale Platzhalter. Mit diesen sogenannten Token sinkt das Risiko, Ziel von betrügerischen Handlungen zu werden. Denn Token sind wertlos, wenn sie in falsche Hände geraten. Der Betrug bei ‚Click to Pay‘ ist um bis zu 80 % niedriger verglichen mit manueller Karteneingabe ohne Token. Foto: Henri Hotel Leipzig Foto: Lufthansa Berlin-Amsterdam mit ICE3neo DB Fernverkehr gab überraschend bekannt, ab Dezember 2025 auf der Linie Berlin-Amsterdam nicht den neuen ICE L einsetzen zu wollen, sondern ICE3 neo der Reihe 408. Offensichtlich dauert die Prozedur der Zulassung des ICE L in der Niederlanden länger als erwartet. Im Februar war eine 21-teilige Testgarnitur des ICE L in den Niederlanden zur Erprobung unterwegs. Der spanische Hersteller Talgo hatte den TÜV Süd mit der Durchführung des gesamten Prüfpakets beauftragt, das auf dem öffentlichen Schienennetz in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in den Niederlanden erfolgt. Foto: DB Deutsches Schienennetz nur Mittelmaß Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hat sich der Zustand des deutschen Schienennetzes nicht weiter verschlechtert. Die Bestandsnote für das Gesamtnetz hat sich von 3,03 in 2023 auf 3,0 in 2024 verbessert. So heißt es in der Mitteilung des aktuellen Netzzustandsberichts von DB InfraGo. Der Chef der Infrastruktursparte Philip Nagl spricht von einer Trendwende. Hauptgrund für diese Entwicklung: Bei den Gleisen, Weichen und Bahnhofsgleisanlagen hat sich die Note verbessert von 3,08 (2023) auf 2,91 (2024). Nur die Stellwerke – manche wurden zur selben Zeit gebaut wie die Titanic – lassen sich auch genauso steuern, Note 4,12. Die Stellwerke, die teilweise noch mit antiquierten Fahrstraßenhebeln zu bedienen sind, brauchen Pflege und Wartung und Personal, das sie noch bedienen kann. Bei Letzterem sieht es ziemlich böse aus. Denn immer wieder müssen komplette Streckenabschnitte gesperrt werden wegen Erkrankung eines einzigen Fahrdienstleiters.
www.dmm.travel 11 •••Auto Audi: Neue Q7 und Q9 erscheinen ca. 2028. BMW: Neue Klasse-Technologie fließt ins Facelift des mehr oder weniger glücklosen 7ers ein. CATL: Batterieriese präsentierte in München einen eigens für Europa entwickelten Akku. CUPRA: E-Kleinwagen Raval 2026. Ab 2030 neue Designsprache. Der Tindaya wird Realität. DS Automobiles: Premiumsegment von Stellantis auf dem Prüfstand. DS soll evtl. in Citroen eingegliedert werden. Ford: Wegen schwacher Nachfrage vor allem nach den E-Modellen ab Jahresbeginn 2026 Einschicht-Betrieb. Magna Steyr: Der österreichische Auftragsfertiger baut für Xpeng in Graz zwei neue Modelle, die SUV G6 und G9. Zudem will der ebenfalls chinesische Hersteller GAC die Modelle Aion V und Aion UT in Granz bauen lassen. Mercedes-Benz: Luxusstrategie von CEO Ola Källenius gescheitert. A-Klasse wird mindestens bis 2028 gebaut. Mitsubishi: Colt wird eingestelltDie Entscheidung hängt eng mit der Produktionsumstellung bei Renault zusammen. Der Grund dafür: Der Colt ist nahezu identisch mit dem Clio der Franzosen. Und der bekommt gerade einen Nachfolger, wird also nicht mehr weitergebaut. Lucid: Die Kazenmaier Leasing GmbH (Karlsruhe) ist jetzt exklusiver Full-Service-Partner für gewerbliches Leasing für Fahrzeuge des amerikanische Premium-Elektroautoherstellers Lucid in Deutschland. Opel: Neuer Corsa 2026 auf der neuen Stellantis-Plattform STL Small mit neuer Designsprache soll Game-Changer werden. Porsche: Neues SUV zunächst nur als Verbrenner. Renault: CEO Francois Provost will Unternehmen enger an den chinesischen Partner Geely binden. Der soll Komponenten für den neuen Twingo liefern. Škoda Auto: Preise für zahlreiche Modelle und Ausstattungen seit Oktober angehoben. Ausgenommen nur Karoq, Elroq und EnyaqModelle. Volkswagen: Neue Namensstrategie, die die bekannten Bezeichnungen der Modelle mit Verbrennungsmotor auf die elektrische ID. Familie überträgt. Als erste Autos kommen ab 2026 der ID. Polo und der ID.Cross auf den Markt. 2027 kommt der ID.1 (Up oder Lupo). ID.Golf ab 2030. Volvo: 800-Volt-Technik hält Einzug in den EX90: Nach der Einführung in der neuen PremiumLimousine ES90 erhält das große Elektro-SUV ab dem Modelljahr 2026 ebenfalls die Lizenz zum besonders schnellen Laden. Am 21.01.2026 feiert der EX60 Weltpremiere in Stockholm. ••• ADAC 15 WINTERREIFEN SIND NICHT EMPFEHLENSWERT Winterreifen sid nattürlich auch für Mobilitätsmanager, Dienstwagennutzer, Selbstständige/Freiberufler ein wichtiges Thema. und Der ADAC hat den größten Winterreifentest in seiner Clubgeschichte durchgeführt. Insgesamt wurden 31 Reifen der Dimension 225/40 R18 untersucht – knapp die Hälfte der getesteten Reifen kann der Mobilitätsclub nicht empfehlen, elf davon fallen ganz durch. Im Test waren Reifen aller Preisklassen, besonders viele aus dem Budget-Segment. Im Ergebnis zeigt sich: Günstig heißt oft auch gefährlich. Den Spitzenplatz beim Winterreifentest 2025 sichert sich der Goodyear UltraGrip Performance 3 (ADAC Gesamturteil 2,0). Er bietet vor allem auf nassen Untergründen gute Fahrleistungen und überzeugt zudem mit einer prognostizierten Laufleistung von über 76.000 km. Nur knapp dahinter landet der Michelin Pilot Alpin 5 (Gesamturteil 2,1) auf dem zweiten Platz. Betrachtet man die Fahrsicherheit, so kommen außerdem noch die Modelle von Bridgestone und Dunlop auf eine gute Bewertung. Es folgen zwölf Reifen, deren Fahrsicherheit zumindest (noch) „befriedigend“. Drastisch fallen die Ergebnisse in der günstigen Budget-Kategorie (14 Reifen) aus. Fast alle Produkte schaffen es nicht, den Zielkonflikt zwischen trockenen, nassen und winterlichen Bedingungen aufzulösen. Elf der Budget-Reifen sind mangelhaft. Bei diesen Produkten besteht für Autofahrer ein absolutes Sicherheitsrisiko. Allerdings finden sich unter den günstigen Reifen auch zwei Positivbeispiele – nämlich der Momo W-20 North Pole und der Matador MP93 Nordicca. Sie zeigen immerhin befriedigende Fahrleistungen und sind eingeschränkt empfehlendwert. Besonders deutlich zeigen sich die Unterschiede bei den verschiedenen Reifen, wenn man die Testergebnisse beim Bremsen auf nasser Fahrbahn (80 km/h bis Stillstand) betrachtet: Während das Testauto mit dem Goodyear nach gut 31 Metern zum Stehen kommt, hat der Syron Everest 2 an diesem Punkt noch über 45 km/h auf dem Tacho.Die Ergebnisse des Tests zeigen, dass es für die Reifenhersteller eine große Herausforderung ist, die verschiedenen Ansprüche (Fahrverhalten bei wechselnden Bedingungen, Preis, Laufleistung, etc.) unter einen Hut zu bringen. Der ADAC empfiehlt, dass Mobilitätsmanager und Autofahrer in winterlichen Regionen das Geld für einen hochwertigen Reifen und damit in mehr Sicherheit investieren sollten. News Täglich aktuelle News unter www.dmm.travel Shell Fleet Solutions erweitert Zugang zu Ladeinfrastruktur Shell Fleet Solutions erreicht einen neuen Meilenstein in der Elektromobilität: Inhaber der Shell Card haben ab sofort Zugang zu über 1 Mio. Ladepunkten für Elektrofahrzeuge in Europa. Das erweiterte Ladenetz umfasst u.a. mehr als 19.500 öffentliche Shell Recharge Ultraschnellladepunkte, die insbesondere für Langstrecken entscheidend sind, sowie ein umfangreiches Roaming-Netzwerk von Drittanbietern. Die Ladepunkte sind über die Shell Card zugänglich, die ebenfalls eine einheitliche Abrechnung und transparente Datenanalysen ermöglicht. Die Shell Card ermöglicht nicht nur das Laden von Elektrofahrzeugen, sondern auch das Tanken konventioneller Verbrenner-Fahrzeuge sowie BioLNG und HVO – ideal für Mischflotten. Shells Ladeinfrastruktur ist auf die Anforderungen gewerblicher Nutzer besonders zugeschnitten. Laut der aktuellen Shell Elektromobilitätsstudie 2025 legen 80 % der Flottenkunden Wert auf Ladegeschwindigkeit, Kostenkontrolle und Standortkomfort. Mit dem Ausbau seines Ladenetzes will Shell einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors und zur Erreichung der europäischen Klimaziele leisten. Foto: ADAC Foto: Shell
12 Der Mobilitätsmanager 10-12.2025 Geschäftsreisende dürfen sich auf ein vollkommen neues Bahnreisegefühl freuen. Die ICE L werden die wohl komfortabelsten Fernzüge der Deutschen Bahn. Die doppelte Zulassung durch die ERA und die EBA ist nicht nur eine Bestätigung für die Technologie und die Fertigungsqualität von Talgo, sondern auch der letzte Meilenstein in einem industriellen Prozess, der 2019 mit der Unterzeichnung zweier Aufträge begann: einer über die Lieferung von 23 Zügen an die Deutsche Bahn (DB), der später im Rahmen eines Rahmenvertrags auf 79 Einheiten erweitert wurde, und einer über 16 Einheiten an Danske Statsbaner (DSB). Text RED Fotos DB I Flix ICE L – NEUE FERNZUG-ÄRA Die Europäische Eisenbahnagentur (ERA) und das Eisenbahn-Bundesamt (EBA) haben die Talgo 230 für Deutschland (ICE L) zugelassen. Der Erhalt dieser Zertifizierung ist auch der letzte Schritt für den Einsatz in Dänemark durch den Betreiber Danske Statsbaner (im kommerziellen Betrieb „EC“). Alle Züge wurden vollständig in Spanien entwickelt und hergestellt. Damit kann die DB ihre ersten vier ICE-L-Garnituren ab Fahr- planwechsel im Dezember 2025 im Fahrgastbetrieb einsetzen. Titelstory • Bahn Entwickelt und hergestellt in Spanien. Die Produktplattform Talgo 230 ist eine Entwicklung, die sowohl auf der Erfahrung von Talgo im Bereich Hochgeschwindigkeitszüge als auch auf der exklusiven Laufwerkstechnologie des spanischen Herstellers basiert und sich durch leichte Züge mit hoher Kapazität, einer Betriebsgeschwindigkeit von bis zu 230 km/h und verbesserten Beschleunigungs- und Bremsprofilen auszeichnet. Dies ermöglicht eine Optimierung des Betriebs in Ländern mit hoher Bevölkerungsdichte und zahlreichen Ballungszentren sowie in dichten Eisenbahnnetzen, in denen die Anzahl der Haltestellen und die Vielfalt der Strecken im Vergleich zu anderen, eher
www.dmm.travel 13 Online-Info Bahn.de I dsb.dk I oebb.at I sbb.ch Bahn radialen Netzen mit weiter verstreuten Ballungszentren hoch sind. Die Züge ICE L (Abkürzung für Intercity Express Low-floor; Hochgeschwindigkeit in Deutschland) und EC (Abkürzung für EuroCity) zeichnen sich darüber hinaus durch ihre Modularität und hohe Interoperabilität aus. Das bedeutet zum einen, dass die Zulassung für verschiedene Zugkonfigurationen erteilt wurde, um sie je nach Strecke und Jahreszeit an die Nachfrage der Fahrgäste anzupassen (mit verschiedenen Längen von 9 bis 21 Wagen und unterschiedlichen Lokomotivtypen), und zum anderen, dass ihre Technologie die Interoperabilität mit verschiedenen Eisenbahnnetzen maximiert. Teil einer verjüngten Flotte. 12 Jahre alt sollte im Jahr 2030 im Durchschnitt sein, so der Plan der DB. Die Bahn will mit zahlreichen neuen Zügen ihre Fernverkehrsflotte verjüngen. Dazu zählt auch der ICE L. Das Durchschnittsalter der ICE- und IC-Züge soll bis 2030 von zuletzt 18 Jahren auf 12 Jahre sinken. Laut Konzern ein Baustein für mehr Zuverlässigkeit au der Schiene. Im März 2024 wurde der letzte von insgesamt 137 neuen ICE 4 von Siemens Mobility an die Bahn ausgeliefert. Sie bilden das Rückgrat der ICE-Flotte. Zudem läuft die Auslie- „Die neuen ICE L bieten erstmals Komfortvorteile, die man bei den bisherigen ICEs vermisst hat.” Gernot Zielonka I CEO zic ferung der ICE3neo (Baueeihe 408). 90 dieser Züge sollen bis 2028 in Betrieb sein. 2025 kommen 15 ICE 3neo hinzu, 2026 weitere 16. Diese ICE verkehren von Frankfurt nach Amsterdam und Brüssel, außerdem vorläufig von Berlin über Hannover und Bad Bentheim nach Amsterdam. Zudem sind sie im innerdeutschen Verkehr zwischen NRW und München über Stuttgart unterwegs. Internationale Verbindungen. Die Talgo 230-Züge wurden für grenzüberschreitende internationale Verbindungen konzipiert – besonders attraktiv als Alternative zum Flugzeug – und werden daher und gemäß den Vorgaben der Kunden zusätzlich von den nationalen Sicherheitsbehörden in Österreich (BMK) und den Niederlanden (ILT) für beide Eisenbahnnetze sowie von der Schweizer Behörde (BAV) – in diesem Fall beschränkt auf den Grenzbahnhof Basel – zertifiziert und anschließend zugelassen. Der ICE L wird ab Fahrplanwechsel im Dezember 2025 im Fahrplan der Deutschen Bahn eingesetzt, hauptsächlich auf der Strecke Berlin – Köln, und später auch von Berlin nach Amsterdam, von Köln nach Westerland (Sylt) und über Augsburg bzw. Ulm nach Oberstdorf sowie nach Kopenhagen und Wien. Technik. Ein ICE-L-Zugverbund wird aus einer Lokomotive, 16 Mittelwagen und einem Steuerwagen bestehen. Damit ähnelt das Antriebskonzept dem des österreichischen Railjets. Bei der Lokomotive handelt es sich um eine Talgo-Eigenkonstruktion mit dem Namen „Travca. Die vierachsige Mehrsystem-Lokomotive leistet 6.400 KW und ist für 230 km/h ausgelegt. Sie wird in Deutschland als Baureihe 105 rollen. Bei den Mittelwagen handelt es sich um bewährte Reisezugwagen mit Einzelradfahrwerken, die auf der Talgo-230-Plattform basieren. Sie bewährten sich bereits in ähnlicher Form in spanischen HochgeKritiker sehen die Beschaffungspolitik der DB als „chaotisch“. Immer mehr Sitzplätze fielen im Fernverkehr weg, weil die Neuzugänge die Abgänge (ICET, ICE 2, ICE 1, IC 2 Dosto (Teilverkauf), KISS IC – alle 17 Einheiten wurden an die ÖBB veräußert) nicht ausgleichen. Die Bahn räumt ein, dass die ICE-Flottenzahl in den kommenden Jahren infolge der Ausmusterungen und des Zulaufs neuer Züge leichten Schwankungen unterliegen werde. Mittelfristig verbleibe die Zahl aber auch beim vergleichbarem Niveau bei steigenden Sitzplatzzahlen. ••• Kritik an Beschaffungsstrategie
14 Der Mobilitätsmanager 10-12.2025 schwindigkeitszügen der Serien 106, 102, 112, 130 und 730 sowie bei den internationalen Verwandten Afrosyob und Haramain. „Die Technologie des Losradfahrwerks von Talgo ermöglicht es, Züge auf Bahnsteighöhe mit durchgängiger Niederflurigkeit im gesamten Zugverband zu konstruieren“. Die technische Einführung der Talgo 230 in Deutschland erfolgt in mehreren Phasen. Gemäß der soeben erhaltenen Zulassung können die Wagenverbände zunächst in Deutschland und bald auch in den drei anderen genannten Ländern von kundenseitig bestimmten, von Dritten hergestellten Lokomotiven gezogen werden. Später werden die ICE L-Züge von elektrischen Mehrsystemlokomotiven der Baureihe 105 (6.400 kW, 5 kV 16,7 Hz und 25 kV 50 Hz) gezogen bzw. geschoben, die von Talgo entwickelt und hergestellt wurden, derzeit einem unabhängigen Zulassungsverfahren unterliegen und auf der Innotrans 2024 vorgestellt wurden. Auf den Strecken ohne Oberleitung von Augsburg über Kempten nach Oberstdorf sowie auf der noch nicht elektrifizierten Marschbahn zwischen Itzehoe und Westerland auf Sylt werden die ICE L mit Siemens Dual-Power Loks bespannt, die mit und ohne Fahrdraht fahren können. Maximale Zuverlässigkeit. Um diesen Zertifizierungsprozess durchzuführen, arbeitet Talgo seit 2021 eng mit TÜV SÜD Rail zusammen, einer europäischen Referenzstelle, die in den drei Säulen des Zulassungsprozesses für die Dutzenden von Teilsystemen, aus denen ein Zug besteht, tätig ist. TÜV SÜD ist somit benannte Stelle (NoBo), bestimmte Stelle (DeBo) und Bewertungsstelle (AsBo) gemäß den Richtlinien der Europäischen Union von 2016 über die Sicherheit und Interoperabilität im Eisenbahnverkehr. Darüber hinaus führte das TÜV SÜD-Prüfzentrum das Testprogramm für die Zulassung durch. Die Arbeit, die in den letzten Jahren zusammen mit den verschiedenen Teams von spanischen Ingenieuren und Experten, die an der Lieferung der Züge nach Deutschland und Dänemark beteiligt sind, geleistet wurde, wird dazu führen, dass die Ergebnisse des Zulassungsverfahrens in allen EU-Mitgliedstaaten, in denen die Talgo 230 zum Einsatz kommen werden, anerkannt werden. Die ersten Züge absolvierten zunächst statische Zertifizierungstests auf spanischem Gebiet, bevor sie dann außerhalb Spaniens eingesetzt wurden und fast zwei Jahre lang Tests zur Fahrdynamik, Bremsleistung, Aerodynamik und elektromagnetischen Verträglichkeit auf Strecken in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden durchliefen. Im Rahmen dieses Prozesses war es außerdem notwendig, mit den verschiedenen Infrastrukturbetreibern der beteiligten Länder zusammenzuarbeiten, sowohl um die technischen und Kompatibilitätsanforderungen nachzuweisen als auch um die Tests der Züge zu koordinieren. Diese Betreiber sind DB Infra Go in Deutschland (der größte in Kontinentaleuropa), ÖBB infra in Österreich, ProRail in den Niederlanden und SBB in der Schweiz. ICE L bei der DB. Die neuen Züge kommen schrittweise ab Fahrplanwechsel Mitte Dezember 2025 zunächst innerdeutsch zwischen Berlin Erste Tests beweisen: Die ICE L sind die komfortabelsten Fernzüge. Neue E-Lok 105: Für die künftige Zuglok der ICE L fehlt noch die Zulassung. • Die Dänischen Staatsbahnen (DSB) haben beim spanischen Hersteller Patentes Talgo 16 jeweils 15-teilige Garnituren in Auftrag gegeben. Die DSB wird ihre eigenen Vectron-Mehrsystemlokomotiven von Siemens verwenden. Ab Fahrplanwechsel im Dezember 2025 sollten die ersten 230 km/h schnellen Hochgeschwindigkeitszüge auf der Relation København – Hamburg zum Einsatz kommen. Die dänischen Komfortzüge bieten je Garnitur 492 Sitzplätze. • Neben den aktuellen Projekten für DB und DSB erhielt Talgo im Mai dieses Jahres den Auftrag zur Lieferung einer Flotte interoperabler Züge an den privaten Bus- und Bahnbetreiber Flix, direkter Fernzugkonkurrent der DB mit Sitz in München. Der Auftrag im Wert von rund 2,4 Mrd. Euro sieht vor, dass der spanische Hersteller bis zu 65 europäische Hochgeschwindigkeitszüge auf Basis der Talgo 230-Plattform liefert, darunter eine feste Erstbestellung von 30 Einheiten im Wert von rund 1,06 Mrd. Euro. Die Züge sind wie ihre Vorgängermodelle für den Betrieb in Europa konzipiert und werden in einer Erstausführung für den Einsatz in Deutschland, Österreich, den Niederlanden, Dänemark und Schweden ausgelegt sein. Dank ihrer vollständigen Interoperabilität werden sie auch grenzüberschreitende Verbindungen problemlos bewältigen können. Alle Einheiten basieren auf dem gleichen Zugtyp, der gerade die Zulassung erhalten hat. ••• ICE L-Derivate für DSB und Flix Text RED Fotos DB I DSB I Talgo Titelstory • Bahn
www.dmm.travel 15 Die dänische Variante des ICE L verkehrt künftig zwischen Kopenhagen und Hamburg. und Köln zum Einsatz. Die Einführung des neuen Zuges hat sich aufgrund von Lieferschwierigkeiten beim Hersteller Talgo und Verzögerungen im Test- und Zulassungsverfahren verspätet. Ab Dezember fahren vier dieser ICE L, in 2026 kommen neun hinzu. Ob es alle 79 bestellten Garnituren werden, ist fraglich; denn angeblich plant die Deutsche Bahn eine Verringerung der Zahl der zu liefernden ICE L-Garnituren. Wesentliche Neuerungen des ICE L umfassen: • Stufenloser Einstieg: Erstmals können Fahrgäste der DB einen Hochgeschwindigkeitszug ohne Stufen oder Hublift betreten. Dies erleichtert den Zustieg insbesondere mit großen Koffern, Rollstuhl, Fahrrad oder Kinderwagen. • Neues Innendesign: Die neue Innenraumgestaltung mit wohnlichen Materialen und tageszeitabhängiger Lichtsteuerung sorgen zusammen mit der kürzeren Wagenlänge des ICE L für ein angenehmes Raumgefühl. • Anzahl der Sitzpläzue 1./2. Klasse / Restaurant: 85 / 477 / 12 (insgesamt 562) . darunter 3 Rollstuhlülätze und 8 Fahrradstelllätze. • Mobilfunkdurchlässige Scheiben: Die Fensterscheiben des ICE L lassen Mobilfunksignale direkt und ohne Umwege über Repeater in das Wageninnere. Diese Technologie sorgt für deutlich verbesserten Mobilfunkempfang im Zug. • Verbesserte Sitze: 1.600 ProbandInnen halfen bei der Auswahl und ausführliche Erprobung der neuen Sitze. Die Erkenntnisse sind in die Weiterentwicklung von Ergonomie, Design und Sitzkomfort eingeflossen. Jeder Sitzplatz verfügt u.a. auch über einen großzügigen Klapptisch sowie Tablet- bzw. Handyhalterung. Komfort und Inneneinrichtung. Der Talgo ICE L ist ein Zug ohne Stufen: Alle Einstiegsbereiche, alle Gänge, praktisch alle Sitze befinden sich auf dem gleichen Niveau wie der Bahnsteig. Die DB bewirbt den neuen Zugtyp als einen neuen Maßstab für Barrierefreiheit. Rollstuhlfahrer sind in der Lage, selbständig an Bord ein- und auszusteigen – vorausgesetzt, die Bahnsteighöhe entspricht der Fußbodenhöhe von 76 cm. Weitere Annehmlichkeiten für die Fahrgäste sind WLAN, viel Platz für Gepäck, ein Bordbistro sowie ein Fahrgastinformationssystem mit Echtzeitdaten. Laut DB wird es kein Bordbistro, sondern ein Bordrestaurant sein. Ein neues Innendesign soll „Wohnzimmeratmosphäre auf der Schiene“ bieten. ••• Online-Info Bahn.de I dsb.dk I oebb.at I sbb.ch Bahn
16 Der Mobilitätsmanager 10-12.2025 Geschäftsreise • Bahn Text RED Fotos DB I Andre Werske 600 km sind es von München nach Mailand und gut 900 km liegen die bayerische Weltstadt mit Herz sowie die „Ewige Stand“ Rom auseinander. Ab Dezember 2028 ist die Aufnahme der Verbindungen Mailand–Berlin und Neapel–Berlin geplant. Die Fahrtzeit zwischen München und Mailand wird rund sechseinhalb Stunden und zwischen München und Rom rund achteinhalb Stunden betragen. Mit der für Ende 2032 geplanten Eröffnung des Brenner-Basistunnels werden sich die Fahrtzeiten voraussichtlich um etwa eine Stunde verkürzen. Eignung für Geschäftsreisende. Für Firmenreisende ist das neue Angebot auf der Schiene in erster Linie auf dem italienischen Streckenabschnitt zwischen Rom und Bologna attraktiv. Denn dort sind die derzeit modernsten Hochgeschwindigkeitszüge Europas mit Tempo 300 km/h u.a. über die „Direttissima“ unterwegs. Ab Verona und über den Brennerpass bis Innsbruck wird’s dann sehr gemütlich, was die Fahrzeiten angeht. Zwischen Innsbruck und Kufstein fahren die Züge dann wieder mit 200 km/h, um dann bis zum Endbahnhof München mit maximal 150 km/h unterwegs zu sein. Durchaus attraktiv wird für Businesstraveller auch der Abschnitt München-Innsbruck. Mit dem Flugzeug sind Business Traveller etwa doppelt so schnell zwischen München und Mailand (Zentrum zu Zentrum ca. 3 Stunden) bzw. München und Rom (Zentrum zu Zentrum 4 Stunden) unterwegs. Beim Reisepreis herrscht in etwa Parität. Allerdings sind die ETR vielfach komfortabler als ein Airbus A230 oder Embraer E195, die auf diesen Strecken eingesetzt werden. In Italien hat der Hochgeschwindigkeitsverkehr das Flugzeug zum einem guten Teik bereits überflüssig gemacht. Zudem bestehen im Superzug von Trenitalia beste Arbeitsmöglichkeiten, selbst für Konferenzen. Europäisches Pilotprojekt. Die neue Verbindung ist ein von der Europäischen Kommission unterstütztes Pilotprojekt zur Förderung grenzüberschreitender Bahnverbindungen. Es zählt zu den zehn ausgewählten Vorhaben, mit denen die EU-Kommission Hindernisse im internationalen Schienenverkehr abbauen, die Marktbedingungen verbessern und attraktive, nachhaltige Mobilität in Europa entwickeln will. Stimmen. Michael Peterson, DB-Vorstand Personenfernverkehr: „Europa wächst auf der Schiene immer mehr zusammen. Wir sehen, dass die Menschen immer häufiger auch grenzüberschreitend umweltfreundlich auf der Schiene unterwegs sein wollen. Unser gemeinsames Projekt wird dem boomenden internationalen Fernverkehr weiteren Schub geben. Denn ein erfolgreicher, grenzüberschreitender Fernverkehr in Europa ist aufgrund der komplexen Rahmenbedingungen nur in Kooperation zu erbringen.“ Gianpiero Strisciuglio, CEO Trenitalia: „Der Zug, den wir nach Deutschland bringen, ist eine italienische Spitzenleistung hinsichtlich Design, innovativer Materialien, Komfort und Nachhaltigkeit, und er ist mit den meisten europäischen Hochgeschwindigkeitsnetzen kompatibel. Dank der Unterstützung von DB und ÖBB wird Italien mit Deutschland und MÜNCHEN-ROM UMSTEIGEFREI DB, ÖBB und FS wollen in Zukunft beim Fernverkehr kooperieren. Der Frecciarossa 1000 bietet in Deutschland ungekannt hohen Komfort. Deutsche Bahn, die italienische Trenitalia und die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben eine Kooperation für neue Direktverbindungen zwischen München und Mailand bzw. Rom geschlossen. Ab Ende 2026 sollen hier modernste italienische Mehrsystem-Hochgeschwindigkeitszüge ETR 1000 Europa-Reisende ans Ziel bringen. Ist das auch eine Alternative für Geschäftsreisende? 900 km liegen zwischen München und Rom – mit der neuen Verbindung beträgt die Fahrtzeit nur achteinhalb Stunden.
17 www.dmm.travel „Europas Fernverkehr wächst auf der Schiene zusammen. Schon bald soll es Schnellverbindungen von Neapel/Rom nach Berlin und auch nach Warschau geben.” Bahn Online-Info bahn.de I oebb.at I trenitalia.it v.l.: Gianpiero Strisciuglio, CEO Trenitalia; Dr. Sabine Stock, Vorständin Personen- verkehr ÖBB, Christian Bernreiter, Verkehrsminister Bayern und Dr. Michael Peterson, Vorstand Personenfernverkehr DB AG Österreich über die Schiene noch näher zusammenrücken.“ Dr. Sabine Stock, Vorständin ÖBB Personenverkehr: „Mit dieser neuen Verbindung wird Österreich und Tirol erstmals an das italienische High-Speed Netz angebunden. Damit rücken wir Europas Regionen enger zusammen – schnell, komfortabel und klimafreundlich. Gerade im sensiblen Alpenraum ist jeder Fahrgast, der sich für den Zug statt fürs Auto oder Flugzeug entscheidet, ein Gewinn für Umwelt und Klima.“ Apostolos Tzitzikostas, EU-Kommissar für nachhaltigen Verkehr und Tourismus: „Der Ausbau des Hochgeschwindigkeitsverkehrs, insbesondere des grenzüberschreitenden, hat für uns oberste Priorität. Diese neue Verbindung zwischen Deutschland, Österreich und Italien ist ein starkes Beispiel für den Fortschritt auf diesem Weg. Und ich bin besonders stolz darauf, dass sie eines von zehn Pilotprojekten der Europäischen Kommission ist, mit denen wir die Realisierung neuer grenzüberschreitender Bahnverbindungen unterstützen.“ Christian Bernreiter, Verkehrsminister Bayern: „Italien, Österreich und Bayern sind europäische Feelgood-Länder: attraktiv, bodenständig, erfolgreich. Es ist ausgesprochen sinnvoll und stimmig, sie mit weiteren Feelgood-Zügen zu verbinden: direkt, schnell, elegant. München hat bereits zahlreiche Direktverbindungen in viele europäische Hauptstädte und Wirtschaftszentren. Es wertet den Standort Bayern und die Internationalität des Münchner Hauptbahnhofs weiter auf, dass nun bald Mailand und Rom auch mit Hochgeschwindigkeitsverbindungen hinzukommen.“ Ulrich Lange, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr: „Die neue Bundesregierung setzt sich entschlossen dafür ein, dass Europa auf der umwelt- und klimafreundlichen Schiene noch weiter zusammenwächst und wird mit einer klaren Strategie auch sicherstellen, dass Deutschland seiner Bedeutung im europäischen Gesamtsystem Schiene wieder gerecht wird.“ Technisch und betrieblich anspruchsvoll. Als Fahrzeug kommt der Frecciarossa 1000 (ETR 1000) zum Einsatz. Der ETR 1000 ist ein Erfolgsmodell und bei den Reisenden beliebt. Die Züge sind nicht nur schnell, sondern auch zuverlässig, zeichnen sich durch eine hohe Laufruhe und geringe Geräuschemissionen aus, und können dank ihrer Leichtbauweise sehr gut beschleunigen. Außerdem glänzen die ETR 1000 mit geringen Umweltauswirkungen, da bei den nachhaltig produzierten Garnituren am Ende ihrer Lebensdauer fast alle Materialien zur Wiederverwendung zurückgewonnen werden können. Umsteigefrei künftig von Berlin über München bis Rom und Neapel. Berlin München Innsbruck Bozen Verona Mailand Bologna Florenz Rom Neapel Neue Direktverbindungen: München – Mailand und München – Rom Ab Ende 2026* bringen modernste italienische Frecciarossa-Hochgeschwindigkeitszüge EuropaReisende entspannt, klimafreundlich und ohne Umstieg von München nach Mailand und von München nach Rom. * Eine erfolgreiche und fristgerechte Fahrzeugzulassung durch Hersteller und Behörden ist Voraussetzung für einen Start der Verbindungen im Dezember 2026 Ab Dezember 2028 sollen die Verkehre schrittweise Richtung Berlin und Neapel ausgebaut werden. Das komplette Angebot umfasst schließlich 5 tägliche Zugpaare (Hin- und Rückfahrt) zwischen Deutschland, Österreich und Italien. München – Innsbruck – Bozen – Verona – Mailand (Auswahl Zwischenhalte) 1x täglich in ca. 6:30 Stunden rund 600 Kilometer München – Innsbruck – Bozen – Verona – Bologna – Florenz – Rom (Auswahl Zwischenhalte) 1x täglich in ca. 8:30 Stunden rund 900 Kilometer © Deutsche Bahn AG / Mai 2025
18 Der Mobilitätsmanager 10-12.2025 ETR 400 von Trenitalia: Der derzeit schnellste Zug Europas Der italienische Superzug bietet enormen Komfort. 94 Garnituren fahren bei Trenitalia im nationalen Verkehr und 23 sind in Spanien (iryo) sowie in Frankreich unterwegs. iryo ist eine Marke des Bahnbetreibers ILSA, die Ende 2022 den Betrieb in Spanien aufgenommen hat. Im Gegensatz zu den konkurrierenden Bahngesellschaften (AVE, Avlo und OUIGO España) gibt es an Bord der iryo-Züge einen Premium-Service. Die Züge starten in den Bahnhöfen Atocha in Madrid und in Barcelona Sants mit einem Zwischenhalt in Saragossa. Die Fahrtzeit beträgt etwa 2:30 Stunden für die 506 km lange Distanz. Die Züge von iryo verkehren auf der Strecke Madrid – Saragossa – Barcelona. Künftig verbinden sie auch die Städte Madrid – Cuenca – Valencia/AliFür die Fahrgäste ist neben einer kurzen Reisezeit auch der Komfort wichtig. Um sowohl anspruchsvolle Firmenreisende als auch preisbewusste Fahrgäste vom Auto und Flugzeug in den Zug zu locken, führt jede achtteilige Garnitur vier Wagenklassen mit sich. • Die Superlative ist die Executive-Klasse mit champagnerfarbenen, drehbaren Ledersitzen, die großzügig verstellbar sind. Selbstverständlich liest hier das Bordpersonal die Kundenwünsche von den Augen ab. Die Executive, die einen ganzen Wagen einnimmt, ist vergleichbar mit der Luxusklasse im Shinkansen der Serie E5. • Es folgt die Business-Klasse, die in den Wagen 2 und 3 untergebracht ist. Komfortable Sitze mit antibakteriellen Armlehnen und jeder Menge Verstellmöglichkeiten sind auch hier eine Selbstverständlichkeit. Wer Ruhe haben möchte, sollte beim Buchen den Wagen 2 auswählen. Die Hälfte des Wagens 3 enthält das Bistro, das allen Fahrgästen zur Verfügung steht. Im Preis der Business-Klasse sind ein Getränk sowie eine Tageszeitung enthalten. • Wagen 4 führt die Premium-Klasse, also das, was bei anderen Hochgeschwindigkeitszügen die erste Klasse wäre. • Die andere Hälfte des Zuges, also die Wagen 5 bis 8, führt die zweite Wagenklasse und wird beim ETR 1000 als Standard-Klasse bezeichnet. Selbst hier erfreut das elegante Interieur mit breiten Gängen, eine gleichmäßigen Innenhöhe, LED-Beleuchtung und jeder Menge Stauraum für das Gepäck die Reisenden. Monitore zeigen Reiseinfos und Nachrichten an. Für das junge bzw. arbeitende Klientel gehören kostenloses Wi-Fi für den Internetzugang sowie UMTS- und LTE-Empfangbarkeit zum guten Ton. ••• Höchster Komfort an Bord Geschäftsreise • Bahn Text RED Fotos wikipedia/Teo Pollastrini I Andre Werske cante und Madrid – Córdoba – Sevilla/Malaga miteinander. In Spanien haben diese Superzüge das Flugzeug weitgehend abgelöst. Ähnlich verhält es sich in Italien, wo Inlandsflugverkehr für Geschäftsreisende keine interessante Wahl mehr ist. Der ETR 1000 ist für Tempo 360 km/h ausgelegt. Die 200 Meter langen Züge verfügen über unterflur angetriebene acht Wagen (wie die Siemens ICE 3, 4, und Velaros) und 462 Sitzplätze in vier Komfortkategorien (Executive, Business, Business/Bistro, Premium und Standard). Sie werden aktuell durch die Hersteller Hitachi und Alstom für den Betrieb in Deutschland und Österreich technisch angepasst. Anschließend folgen Test- und Zulassungsfahrten in allen drei Ländern. Start Dezember 2026. Eine erfolgreiche und fristgerechte Zulassung durch die Hersteller Hitachi und Alstom und die Behörden ist Voraussetzung für einen Start der Verbindungen im Dezember 2026. Diese sollen dann in zwei Stufen angeboten werden: Im ersten Schritt ist die Aufnahme von zwei Zugpaaren (Hin- und Rückfahrt) geplant: jeweils ein Zugpaar auf den Verbindungen München–Mailand sowie München–Rom. Innsbruck fungiert dabei als zentraler Knotenpunkt der neuen Verbindung. Als weitere Zwischenhalte zwischen München und Mailand sind Bozen, Trento, Rovereto, Verona und Brescia geplant. Auf der Verbindung zwischen München und Rom sind Stopps in Innsbruck, Bozen, Trento, Rovereto, Verona, Bologna und Florenz vorgesehen. Die Verkehre sollen ab Dezember 2028 schrittweise Richtung Berlin und Neapel ausgebaut werden. Das komplette Angebot wird schließlich aus fünf Zugpaaren zwischen Deutschland und Italien bestehen: • Kernverbindung München–Mailand • München–Innsbruck–Verona–Mailand • Berlin–München–Innsbruck–Verona– Mailand • Kernverbindung München–Rom • München–Innsbruck–Verona–Bologna– Florenz–Rom • München–Innsbruck–Verona–Bologna– Florenz–Rom–Neapel • Berlin–München–Verona–Bologna– Florenz–Rom–Neapel •••
RkJQdWJsaXNoZXIy NDM3MTE=