DMM Der Mobilitätsmanager

10 Der Mobilitätsmanager 01/02.2023 • •• Flughafen Václav Havel AUCH IN PRAG GILT KÜNFTIG „MIT DEM ZUG ZUM FLUG“ Sobald die Baugenehmigung vorliegt, beginnt die tschechische Eisenbahnverwaltung Správa železnic mit den Arbeiten an einer neuen Bahnlinie zum Prager Flughafen Václav Havel. Der Neubau ist Teil der geplanten Eisenbahnverbindung zwischen Prag, dem Flughafen und Kladno. Es umfasst eine 4 km langen zweigleisige elektrifizierten NBS, einschließlich neuer Haltestelle Praha-Dlouhá Míle. Sie wird im Entwicklungsgebiet in der Nähe der Landebahn des Airports, des Einkaufszentrums Šestka und der Prager Ringstraße liegen. Hier soll in Zukunft ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit Umsteigemöglichkeit zum Stadt- und Vorortbusverkehr und zukünftig auch zur Straßenbahn entstehen. Fahrzeit Zentrum-Airport küntig nur noch 25 Minuten. ••• Bahn Deutschlandticket: Bund und Länder haben sich geeinigt, sich beim geplanten Deutschlandticket die Kosten (geschätzte 3 Mrd. Euro) zur Hälfte zu teilen. Das gilt vorerst nur für das Jahr 2023. Die ÖPNV-Branche rechnet aber mit mindestens 4,7 Mrd. Euro. Das 49-Euro-Ticket soll ab Mai 2023 eingeführt werden. 2024 soll es teurer werden. Deutsche Bahn: Mit dem Einsatz der Stadler FLIRT-Akku-Triebzüge in Schleswig-Holstein ab Ende 2023 ist auch die Ausrüstung der Infrastruktur mit Lademöglichkeiten verbunden. Die Elektrifizierung kurzer Stteckenabschnitte und Bahhofsgleise ermöglicht, dass ab Ende 2023 rund 10 Mio. Zugkilometer auf Strecken ohne Fahrdraht elektrisch gefahren werden können. In Kiel und Büchen, Heide, Husum und Tönning werden Oberleitungsinseln und Unterwerke errichtet. Stadler wird in den kommenden Monten 55 FLIRT-Züge liefern. Sie fahren auf den Strecken KielLübeck-Lüneburg, Kiel-Preetz und Kiel-Schönberger Strand, sowie Büsum-Heide-Neumünster, Neumünster-Bad Oldeslose u.a.m.. Deutsche Bahn: Bund und DB haben den bestehenden Finanzierungsvertrag zur Digitalisierung des Schienennetzes auf 2,7 Mrd. Euro erhöht. DB Netz: Die beiden Schnellfahrstrecken der ersten Generation (Würzburg-Hannover und Stuttgart-Mannheim) sollen bis zur Einführung des DeutschlandTakts von bisher 280 künftig mit 300 km/h befahren werden. Entsprechende Versuchsfahrten haben erfolgreich stattgefunden DB Fernverkehr: Mit dem Fortschreiten der Auslieferung der ICE4 und der Umstellung der ICE1 auf 9-teilige Einheiten geht der Bestand an lokbespannten IC im Fernverkehr weiter zurück. Einige IC1-Garnituren verbleiben als Ausfallreserve. Steht kein ICE-Park zur Verfügung, werden ab sofort auch die vorhandenen IC1-Ersatzzüge nicht mehr eingesetzt, so dass eine ICE-Leistung komplett gestrichen wird. Hintergrund ist der „gravierende“ Qualitätsverlust (IC1 zu ICE). DB Fernverkehr: Vom 22. bis 28. Dezember 2022 mit 3,2 Mio. so viele Fahrgäste wie noch nie in diesem Zeitraum befördert. DB Fernverkehr: Pünktlichkeit hat im Dezember 2022 nie gekannte Tiefstwerte erreicht. In Woche 1 nach dem Fahrplanwechsel fiel die Pünktlichkeit unter die 50 %-Marke bis auf 41,5 % (14.12.2022). Weil die elektrifizierte Allgäustrecke zwichen Geltendort und Lindau in weiten Teilen nur eingleisig ist und es kaum Ausweichstellen gibt, ist die ECE-Linie MünchenLindau-Zürich stark verspätungsanfällig. DB Fernvehr: Fahrgäste im Rhein-Main-Gebiet können am ICE-Bahnhof Limburg-Süd flexi- • •• Fahrplan-App BAHNREISENDE IN BAYERN KÖNNEN ANSCHLUSSWUNSCH PER APP MELDEN Eine neue deutschlandweit einmalige Funktion in FahrplanApps soll die Zuverlässigkeit des Bahnverkehrs in Bayern steigern: Wer in Bayern in einen Regionalzug umsteigen will, kann ab sofort per App melden, dass der Anschlusszug am Umsteigebahnhof nach Möglichkeit warten soll. Rund zehn Minuten vor dem Umstieg erhalten die Fahrgäste per Push-Nachricht eine Rückmeldung, ob es gelungen ist, den Anschluss zu sichern. Falls nicht, kann man sich über die App eine alternative Verbindung vorschlagen lassen. Bislang mussten Fahrgäste ihren Anschlusswunsch persönlich bei den Zugbegleitern melden. Nun können z.B. Geschäftsreisende, die in Fern- Erfolgreiche Drei-Länder-Linie Die S-Bahn zwischen Romanshorn, Rorschach, Bregenz und Lindau-Reutin ist ein voller Erfolg. Das grenzüberschreitende Angebot verkehrt auf Schweizer Seite als S7, auf österreichischem und deutschem Gebiet als Regional-Express (REX). Die Züge der S7/RE verkehren pünktlich und zuverlässig. Das Angebot wird durch die Bahnunternehmen Thurbo AG und ÖBB Personenverkehr AG in Kooperation erbracht. Die EuroCity-Züge Zürich – München verkehren im Zweistundentakt. Die Linie S7/RE verkehrt in jenen Stunden, in denen der EuroCity nicht fährt. Die beiden Angebote ergänzen sich damit ideal. Insbesondere für Reisende zwischen Zürich, St.Gallen, Bregenz und Lindau verkürzen sich die Fahrzeiten deutlich und es ergeben sich bessere Takte. In Lindau-Reutin bestehen attraktive Anschlüsse ins Allgäu, sowie Richtung München, Friedrichshafen, Ulm und Stuttgart. Ab Dezember 2023 ist vorbehaltlich der Zustimmung des deutschen Infrastrukturbetreibers die Verlängerung bis Lindau-Insel vorgesehen. oder Regionalzügen in Bayern unterwegs sind, ihre Meldung per App selbst erledigen – auch bereits kurz vor Fahrtantritt. BEG und DB Regio haben den neuen Service unter Beteiligung weiterer bayerischer Eisenbahnunternehmen entwickelt und im Realbetrieb getestet. Die Meldung des Anschlusswunsches bietet allerdings keine Garantie, dass der Anschlusszug in jedem Fall wartet. „Mehr als fünf Minuten Wartezeit sind in der Regel für den Anschlusszug nicht machbar“, erklärt Bärbel Fuchs, Geschäftsführerin der BEG. Das System zur Anmeldung von Anschlusswünschen soll in den folgenden Jahren weiter ausgebaut werden. Im Bild: Der Zug von Klosterlechfeld nach Kaufering hat fünf Minuten Verspätung, so dass der Anschluss in Kaufering knapp verpasst würde. Per Klick in der App wird der Anschlusswunsch gemeldet (links). Die App zeigt vor Ankunft in Kaufering das Ergebnis an (rechts): Der Zug Richtung München wartet in Kaufering vier Minuten auf Anschlussreisende. Foto: BEG

RkJQdWJsaXNoZXIy NDM3MTE=