DMM Der Mobilitätsmanager

38 Der Mobilitätsmanager 01/02.2023 Text RED Fotos Telekom I Jobrad Geschäftswagen • TMS Die 44-jährige Wirtschafts- und Rechtswissenschaftlerin mit ukrainischen Wurzeln ist seit 2019 Chefin von Telekom MobilitySolutions (TMS), eine 100 %ige Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom AG. Sie ist Head der zweitgrößten Unternehmensflotte in Deutschland mit rund 23.000 Fahrzeuge. Geschäfts- und Servicefahrzeuge sind nur ein Teil von Nevska‘s Reich. Denn TMS bietet beinhaltet im Portfolio umfangreiche vernetzte Mobilitätsangebote. Dazu zählen Shuttles On Demand, Car Sharing, Busse und Bahnen, Fahrrad, Scooter, Jobtickets u.v.a.m.. Nur noch BEV. Von den 23.000 Automobilen werden etwa 14.000 rein gewerblich genutzt, zumeist als Service- und speziell ausgerüstete Fahrzeuge. Gut 6.000 Autos sind Geschäftswagen, die auch privat von Sales- und Vertriebsleuten genutzt werden dürfen. Der Rest sind Carsharing-Modelle und weitere, die sich z.B. in Tests oder der Aussteuerung befinden. TMS neue Ära. Seit Jahresbeginn 2023 werden entsprechend dem Vorstandsbeschluss nur noch BEV als Dienstwagen beschafft, zunächst in Deutschland. Verbrenner sind tabu und das gilt auch für Plug-in-Hybride. TMS dürfte wohl eines der ersten Unternehmen in Deutschland sein, das einen derart nachhaltigen und klimafreundlichen Weg beschreitet. Denn so gut wie kein Flottenmanager traut sich, die bisher so „heiß geliebten“ Dieselmodelle aus seinem Fuhrpark zu verbannen. Bei der TMS-Entscheidung spielten neben dem Einsparen von CO2Emissionen die Effizienz, die soziale Verantwortung und natürlich auch die Kosten eine gewichtige Rolle. An größeren Standorten baut die Telekom übrigens eigene Ladeparks auf, um den wachsenden Bestand an E-Autos mit Strom versorgen zu können. Von den Telekom-E-FahrerInnen will niemand zurück in die Verbrennerzeit. Der Grund liegt auf der Hand: Mit dem Elektroauto sind sie entspannter unterwegs, und natürlich spielt die steuerliche Bevorzugung eines elektrischen Dienstwagens eine große Rolle. Mittelfristig plant TMS die Umstellung der gesamten Flotte auf BEV, auch aller Servicefahrzeuge. Schließlich ist das Teil der „Zero Emission“- Flottenpolitik“. Wer einen E-Dienstwagen gestellt be-kommt, profitiert von einem Steuervorteil im Vergleich zum konventionellen Verbrenner. Voraussetzung: Der Bruttolistenpreis beträgt maximal 60.000 Euro. Dann muss er monatlich nur mit 0,25 % des Bruttolistenpreises als geldwertem Vorteil besteuert werden. Freilich sorgt die holprige Lieferfähigkeit von BEV für die eine oder andere Sorgenfalte. Aber die TMS-Chefin weiß Rat: Sie eliminiert alle Modelle, die mehr als zwölf Monate Lieferzeit haben. Denn die Order von derlei Modellen birgt die Gefahr weiterer Listenpreiserhöhungen. Unschöner Nebeneffekt: die Förderfähigkeit kann gefährdet werden. Nevska rät deshalb allen Dienstwagen-Berechtigten, bei der Bestellung eines neuen E-Geschäftswagens deutlich unterhalb von 60.000 Euro zu bleiben, um bei TELEKOM: NUR NOCH E-FAHRZEUGE Olga Nevska (Managing Director Telekom MobilitySolutions), Claudia Nemat (Board Member Technology and Innovation, Deutsche Telekom), Michael Frankenberg (CEO Hacon), Anja Wenmakers (Managing Director SWB mobil), Katja Dörner (Bürgermeisterin von Bonn). Dr. Olga Nevska war 2022 u.a. Schirmherrin der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ und damit das Gesicht der Kampagne. „Nachhaltige Mobilität“ steht bei der Deutschen Telekom ganz oben auf der Agenda. Jetzt setzt die Geschäfts- und Mobilitätsmanagerin noch einen oben drauf: Die Dienstwagen-Berechtigten der Telekom können nur noch ein reines E-Auto bestellen. Die Entscheidung dazu hatte der Vorstand getroffen. Bis 2025 will die Telekom bei ihren eigenen Emissionen (Scope 1 und 2) klimaneutral sein. Dazu sollen die Emissionen um bis zu 95% gegenüber 2017 reduziert und die restlichen 5% des CO2Fußabdruckes durch hochwertige CO2Bindungsprojekte neutralisiert werden. Und bisspätestens 2040 wird die Klimaneutralität auf die gesamte Wertschöpfungskette (Scope 3) ausgeweitet. ••• Schwerpunkt Klima

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