DMM Der Mobilitätsmanager

14 Der Mobilitätsmanager 01/02.2023 Text RED Fotos freepik/rawpixel.com I Air China I DMM I Titelstory • Prognosen WAS UNS 2023 ERWARTET Noch kann niemand sagen, wie sich die Geschäftsreisebranche in diesem Jahr entwickeln wird. Alle setzen auf das Prinzip Hoffnung. Das gilt für die Luftfahrt, die Automobilbranche, die Bahnunternehmen, für Hotellerie, Messen, TMCs und andere mehr. Aber eine gewisse Unsicherheit schwingt bei allen Prognosen mit. Anfang Januar sorgte eine Reihe von Staaten, darunter auch Deutschland, gleich mal für Verstimmung bei der Regierung in Peking aber auch beim Luftfahrtdachverband IATA und diversen touristischen Verbänden. Wegen der Gefahren der neuen gefährlichen Covid-19-Variante XBB.1.5, die in China schon mehrere hunderttausend Tote gefordert haben soll und sich nun auch in Nordamerika und Europa ausbreitet, raten über 20 Länder, darunter auch Deutschland (Empfehlung des Auswärtigen Amts) von nicht notwendigen Reisen nach China ab. Zudem ist das Reich der Mitte seit 09. Januar 2023 als drohendes Virusvariantengebiet eingestuft. Chinas Botschafter in Berlin, Wu Ken, reagierte empört darüber, dass auch die Bundesrepublik eine Corona-Testpflicht für Reisende aus seinem Land eingeführt hat. Wu warf den Ländern vor, es gebe keine Wissenschaftler, die von unbekannten Mutationen des Virus berichten könnten, es gehe vielmehr um ideologische Interessen Berlins. Die Entscheidung hätte nach Wu’s Worten auf wissenschaftlicher Grundlage erfolgen sollen. Bemerkenswert zum Zeitpunkt der Schelte: China selbst verpflichtete Geschäfts- und Privatreisende aus Deutschland, die ins Reich der Mitte reisen wollten, zur Vorlage eines maximal 48 Stunden geltenden PCR-Test. Dazu antwortet Wu nur mit dem Verweis darauf, dass die Regierung in Peking angekündigt habe, Ein- und Ausreisen zu erleichtern. Zudem empfehlen die 27 EU-Staaten, dass auf Flügen nach China wieder Masken zu tragen seien. IATA-Generaldirektor Willie Walsh polterte, es sei äußerst enttäuschend, diese ruckartige Wiedereinführung von Maßnahmen zu sehen, die sich in den letzten drei Jahren als unwirksam erwiesen haben. Bemerkenswert: Während sich die IATA 2020 noch über das Risiko ausließ, sich im Flugzeug mit dem Virus zu infizieren, ist der Luftfahrtorganisation heute die Ansteckungsgefahr bzw. das Verbreiten von Virusvarianten durch die Luftfahrt in alle Welt vollkommen egal, warnen Experten. Und schließlich preschte auch noch der thailändische Gesundheitsminister mit einer kurzfristig einzuführenden Impfpflicht für alle Chinesen, die nach Thailand wollen, vor. Er ruderte dann aber einen Tag später auf Druck Pekings zurück. Neben diesem Aufreger gibt es noch eine Reihe weiterer Sorgen: • die Unsicherheit betreffend den Krieg in der Ukraine, • die Drohung Moskaus, auch Westeuropa angreifen zu wollen, weil Länder, u.a. Deutschland, mit ihren Waffenlieferungen angeblich Russland zerstören wollen, • die hohe und kaum in den Griff zu bekommende Inflation, • die immens gestiegenen Energiepreise, • die prekäre Lieferkettensituation, • die massiv gestiegenen Preise für den Transport auf Schiene und Straße sowie in der Luft.

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